Vor 100 und vor 50 Jahren
Chronik November 2023
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Chronik November 2023
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Die Schlagzeilen von diesem November sind ganz anders als noch vor 100 und vor 50 Jahren. Jürgen Ostwald hat im Archiv die Zeitungen durchforstet und nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit.
Dienstag, 6. November 1923
Flensburg. Der Brotpreis ist hier seit Sonnabend von 40 auf 100 Milliarden Mark gestiegen. Die Margarine kostet jetzt 98, die Butter etwa 300 Milliarden. Für ein Liter Milch werden 21 Milliarden bezahlt. Fleisch und Speck kosten 100 bis 200 Milliarden für das Pfund.
(...)
Die Mark wird in Dänemark nicht mehr notiert. Der Nationalbankdirektor Stephensen teilte gestern beim Aufruf der Valutakurse auf der Kopenhagener Börse mit, dass die Mark von heute ab nicht mehr notiert wird.
(…)
Die Preise der deutschen Zeitungen sind infolge der Mark-Entwertung weiter stark gestiegen. Die Hamburger Blätter erheben für ein Wochen-Abonnement bis zu 75 Milliarden Mark. Kieler Blätter 30 bis 38 Milliarden, für die Einzelnummer 5 bis 8 Milliarden.
Mittwoch, 7. November 1923
Über die Teuerungs-Unruhen in Berlin wird gemeldet:
Gemeldet sind der Polizei mehrere hundert Plünderungen; tatsächlich sind jedoch weit mehr vorgekommen. Die Plünderer tauchten in Rotten von 200 bis 300 Mann bald hier, bald dort auf, plünderten, raubten, demolierten und verschwanden nach vollzogener Tat, ehe noch die Polizei eingreifen konnte. Hauptsächlich hatte man es auf Bäckerläden, Milch- und Lebensmittelgeschäfte, Konditoreien und Schlachterläden abgesehen, was nicht hinderte, dass ab und zu auch Zigarrengeschäfte ausgeraubt und Cafés überfallen wurden. Auch Schuhwarengeschäfte sind beraubt und in dem Scheunenviertel [das Scheunenviertel war einst der jüdische Stadtteil Berlins/J.O.] zahlreiche Konfektions- und Tuchgeschäfte jüdischer Inhaber ausgeplündert worden. Die Tuchballen wurden einfach auf die Straße geworfen, wo sie sofort verteilt wurden. Im Scheunenviertel ist fast Haus für Haus geplündert worden. Der Aufruhr war so bedrohlich, dass diese Straßenzüge stundenlang für jeden Verkehr gesperrt werden mussten. Die Ausschreitungen haben diesmal einen betont antisemitischen Charakter gehabt. Jüdisch aussehende Passanten sind beraubt und misshandelt worden und vereinzelt sind auch Wohnungen demoliert worden. Vielfach traten auch sogenannte Entkleidungskommandos in Tätigkeit, die die Überfallenen mit größter Geschicklichkeit vom Kopf bis zu den Füßen entkleideten, um sie dann unter Johlen und Geschrei nur mit Unterhosen weiter laufen zu lassen. Die Angriffe auf jüdisch aussehende Passanten setzten sich in den Abendstunden auch in anderen Stadtteilen, so z. B. im Zentrum, wie im Westen fort. Hier und da will man antisemitische Agitatoren bemerkt haben, die an den Straßenkreuzungen zur Offensive gegen Juden aufforderten und den Betrieb leiteten. Abends ging es besonders über die Geschäfte am Kurfürstendamm und über das dortige Publikum her.
Freitag, 9. November 1923
Die bayerische Regierung mit Waffengewalt gestürzt. Hitler und Ludendorff an der Spitze
Im Bürgerbräukeller wurde gestern Abend eine nationale Kundgebung abgehalten, bei der v. Kahr unter wiederholtem Beifall einen Aufruf an die deutsche Nation verlas. Nachdem v. Kahr seine Rede beendet hatte, erschien Hitler mit Bewaffneten im Saal und erklärte, die Regierung sei beseitigt und neue Männer hätten die Geschicke Bayerns in die Hand genommen. General Ludendorff sei zum Landesbefehlshaber ernannt, Hitler zu seinem politischen Berater (…) inzwischen wurde der Bürgerbräukeller von etwa 600 Bewaffneten im weiten Umkreise abgesperrt. Zu weiteren Zwischenfällen ist es in der Nacht nicht gekommen. (…) Über die Haltung der Reichswehr und der Landespolizei liegen keinerlei Nachrichten vor. Das Telegraphenamt wurde von Hitlertruppen besetzt, ebenso die Zeitungen.
Die Meldung wurde als morgendliche Drahtnachricht in unser Blatt aufgenommen, als die ersten Seiten für die Freitags-Ausgabe der „Sonderburger Zeitung“ schon gesetzt waren. Daher ist vom eigentlichen sog. Marsch auf die Feldherrnhalle noch nichts zu lesen, der ja erst am Freitag im Laufe des Tages begann. Wir gehen hier nicht eigens darauf ein, andernorts kann man Berichte über alle Ereignisse und Einschätzungen leicht erreichen, zumal der Hitler-Putsch am 9. November 1923 zu den wichtigsten Daten in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts zählt.
Doch wie reagierte man in Nordschleswig auf den Münchner Marsch, wie bewertete man ihn in der aktuellen Tagesberichterstattung? Am 10. November veröffentlichte unsere Zeitung den Aufruf der Reichsregierung „An das deutsche Volk“ und den Amtlichen Bericht über die Vorgänge. Die Berichterstattung unserer Zeitung in den folgenden Tage orientierte sich oft an der Wiedergabe von Einschätzungen der rechten Presse und der einschlägigen Parteien. Die Tendenz ist eindeutig. Am 26. November wird eine Erklärung Ludendorffs zu seiner Einstellung wörtlich und ohne Kommentar abgedruckt. Demokratische Stimmen fehlen. „Die Vorgänge in München“ bewertet sehr ausführlich ein Dr. Buckeley Ende des Monats auf S. 1 der „Sonderburger Zeitung“. August Buckeley war ein völkischer Stadtrat der äußersten Rechten im Münchner Stadtparlament. Sein Beitrag war ein Text für den „Reichswart“. Der „Reichswart. Wochenschrift für nationale Unabhängigkeit und deutschen Sozialismus“ wurde in München von Ernst Graf zu Reventlow (Husum 1869-1943 München) herausgegeben, einem der Hauptakteure der Rechten in der Weimarer Republik. Der Beitrag Buckeleys wurde von einem Berliner Mitarbeiter des „Reichswart“, der aus Nordschleswig stammte und gute Beziehungen zu den politischen Akteuren im Norden pflegte, zugespielt. Wir müssen das hier so ausführlich kommentieren, weil heute in Nordschleswig immer noch die Meinung besteht, die NS-Bewegung habe 1933 hier Fuß gefasst, wie ich kürzlich in einem Vortrag wieder hörte. Die klammheimliche Freude über die Münchner Ereignisse war bei den deutschen Gegnern der Weimarer Demokratie nördlich der Grenze, aber auch südlich (z. B. Tonnesen, Tränckner) zu spüren. Die Zersplitterung der deutschen Rechten in zahllose Gruppen wurde von der NS-Bewegung in späteren Jahren organisatorisch beendet. Das Ideengut war dabei aber von Anfang an manifest, auch in Nordschleswig. Wir müssen daran erinnern, dass Schmidt-Wodder bereits 1922, als im Norden von der NS-Bewegung wegen Bedeutungslosigkeit noch niemand sprach, sich positiv über die Inhalte der Partei geäußert hatte. Der einzige Einwand war das rüpelhafte Benehmen auf Demonstrationen. Die vier deutschsprachigen Zeitungen waren spätestens seit 1923 auf Rechts-Kurs. Anders als etwa der Apenrader „Hejmdal“ H. P. Hanssens, der ein Venstre-Mann war, aber die Spalten seiner Zeitung etwa auch für den linken SPD-Mann Breitscheid öffnete und dessen Ehegattin (ebenfalls linke SPD) jahrelang als Berlin-Korrespondentin engagierte. Unsere Zeitungen waren also politische Weltanschauungs-Blätter, die etwa auf liberale oder sozialdemokratische Stimmen verzichteten und fast ausschließlich rechte Positionen vertraten. Wie weit diese Zeitungen dabei Entwicklungen aufgriffen, die bereits in der deutschen Minderheit vorhanden waren oder ob sie damals vielmehr die rechten Einstellungen erst entwickelten oder forcierten, sollte untersucht werden.
Freitag, 9. November 1923
Das Ende der deutschen Sprache in Bozen
Die deutsche Sprache wird im Monat Februar aus dem Amtsgebrauch des Bozener Bezirks verschwinden, da nach Verordnung der Präfektur von Trient alle öffentlichen oder unter öffentlicher Aufsicht stehenden Ämter oder Anstalten nur noch die italienische Amtssprache anwenden dürfen.
Heute gehören ca. 70 Prozent der Bevölkerung Südtirols der deutschen Sprachgruppe an. Ein jahrzehntelanger Kampf um die Eigenständigkeit des deutschen Schulwesens begann damals. Heute ist die selbstständige Schulverwaltung in der Landesverwaltung gesichert und wurde 2017 letztmals reorganisiert.
Donnerstag, 13. November 1923
Um eine Stopfnadel
Eine bemerkenswerte Entscheidung fällte vor kurzem ein kleines holsteinisches Amtsgericht. Den Streitgegenstand bildete eine ganze Stopfnadel. Das Gericht konnte aber über diese Kostbarkeit nicht entscheiden, weil die beklagte Partei mit Recht geltend machte, dass nach der heutigen Gesetzgebung der Amtsrichter nur über Werte von einer halben Milliarde entscheiden dürfe, während eine Stopfnadel eine Milliarde wert sei und daher die Zuständigkeit des Amtsgerichts bei weitem überschreite. Der Rechtsstreit über die Stopfnadel musste daher wegen der Unzuständigkeit des Gerichts an das übergeordnete Landgericht verwiesen werden.
Donnerstag, 15. November 1923
Der Nobelpreis für Literatur wurde von der schwedischen Akademie dem englischen Schriftsteller William Butler Yeats verliehen.
Als Lyriker hatte Yeats es in Deutschland auch nach seinem Nobelpreis lange Jahrzehnte schwer. Anders als Dramatiker. Seine Stücke wurden im deutschsprachigen Bereich aufgeführt und gedruckt. In Dänemark sah es anders aus. Lyriker, die nach neuen Wegen suchten und alte Pfade betraten, trafen in Yeats einen Weggenossen. Der irische Dichter nahm den alten Faden der Heldendichtung nordischer und gälischer Tradition wieder auf. Eines seiner berühmtesten Gedichte ist „Ossians Wanderungen“ und die Ossian-Begeisterung hatte die dänische Literatur und Kunst schon im 18. Jahrhundert, als die Ossian-Mode begann, früh angesteckt. Im Jahr 1924 (im Januar erhielt Yeats den Nobelpreis überreicht) erschienen zwei Übersetzungen in dänischer Sprache von Valdemar Rørdam (politisch waren Autor und Übersetzer nicht deckungsgleich). Erst 1949 kam eine weitere Übersetzung gewissermaßen von der Gegenseite: Otto Gelsted gab die kleine Schrift „De tre Tiggere“ für Bibliophile heraus. Im dänischen Buchhandel ist heute eine Yeats-Anthologie von 2020 greifbar: „Tårnet og andre digte 1889-1939“. Und in Deutschland? Der Yeats-Leser greift zum Band 1 der großen Ausgabe des Luchterhand-Verlages. Er ist in der Büchereizentrale in Flensburg vorhanden und leicht erreichbar. (Die Flensburger Bücherei wird übrigens in diesen Tagen dank der sonderbaren Kulturpolitik des Landes Schleswig-Holstein geschlossen und zieht nach Rendsburg.) Diese Gedichtauswahl ist die Grundlage für die Auswahl der „Liebesgedichte“, die der deutsche Buchhandel für zehn Euro bereithält (Übersetzungen von Ernst Jandl, Stefan Andres, Werenr Vortriede u. a.). Und übrigens: Vor 25 Jahren erschien der Yeats-Band „Ein Morgen grünes Gras. Gedichte. Zweisprachig“. Sie wurden übersetzt von Andrea Paluch und ihrem Ehemann Robert Habeck, dem heutigen deutschen Bundeswirtschaftsminister. Der Band kam in der Kritik nicht gut weg und ist vergriffen.
Dienstag, 13. November 1973
Ein allen Besuchern Hamburgs bekanntes Gebäude ist der große Hochbunker auf dem Heiligengeistfeld. Mit 20 Tonnen Dynamit wird er im laufe von 300 Tagen in die Luft gesprengt und abgerissen. Er weicht einem Neubau des Zentralfernmeldeamtes. Die Wände sind 2,90 Meter und die Decken 3,90 Meter dick. In dem Bunker, der dem Norddeutschen Rundfunk nach dem Kriege als erstes Fernsehstudio diente, wurde 1941/42 eine Radar-Flak-Leitstelle eingerichtet. Aus der Sprengung wurde nichts. Denn bekanntlich steht der Bunker noch heute. Ja, er soll sogar vergrößert werden, und zwar durch Bepflanzung. (vgl. Abb.)
Mittwoch, 14. November 1973
Im äußersten Fall: Fahrverbot und Rationierung von Heizöl
Kopenhagen. Das Handelsministerium beobachtet laufend die Ölversorgung, hat jedoch noch keinerlei neue Restriktionen beschlossen. Handelsminister Erling Jensen schließt jedoch nicht aus, dass der Devisenausschuss noch vor Ende dieser Woche zusammentritt, um über die Rationierung von Heizöl und weitere Sparmaßnahmen über die bereits eingeführten Geschwindigkeitsbegrenzungen für Kraftfahrzeuge hinaus zu entscheiden. Möglicherweise komme ein Fahrverbot für Privatautos an Sonntagen in Betracht.
Änderungen der Geschwindigkeitsbegrenzungen von 60 km/h in geschlossenen Ortschaften und 80 km/h auf allen Straßen außerhalb von Ortschaften sind nicht vorgesehen.
Der Sozialdemokrat Erling Jensen (1919-2000) war bis zum Dezember 1973 Handelsminister im Kabinett von Anker Jørgensen. Die damalige Ölkrise war die größte Herausforderung seiner Laufbahn. Im Jahre 1975 wurde er wieder Handelsminister unter Jørgensen, dann Arbeitsminister, Justizminister, Sozialminister und schließlich bis 1982 Industrieminister.
Donnerstag, 15. November 1973
Tokio verbietet Brecht-Drama
Aus Rücksicht auf die städtischen Schlachthofarbeiter hat die Stadtverwaltung von Tokio die Aufführung des Brecht-Dramas „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ bei einem städtisch subventionierten Theater-Festival untersagt. Wie in Tokio bekannt wurde, begründete die Kulturabteilung der Stadtverwaltung ihr Verbot damit, dass das Brecht-Stück den „Respekt vor den Menschenrechten verunglimpfen und die Beseitigung beruflicher Diskriminierung behindern“ könne. Die Dialoge des in den Schlachthöfen von Chikago spielenden Brecht-Dramas seien geeignet, die „Empfindungen der städtischen Schlachthofarbeiter zu verletzen“.
Mit ihrer Rücksichtnahme auf die Schlachthofarbeiter will Tokios sozialistisch-kommunistisch geleitete Stadtregierung offensichtlich eine diskriminierte Gruppe der japanischen Gesellschaft schützen, die ähnlich der „Unberührbaren-Kaste“ in Indien von der allgemeinen Öffentlichkeit in Japan verachtet wird: die Eta-Leute (die sog. „Unreinen“/J.O.) oder Yotsuachi (Vierbeiner). Schlachter und Tierhäuter stammen in Japan zumeist aus dieser Bevölkerungsschicht, die Ende des Mittelalters entstand und trotz rechtlich verordneter Gleichstellung bisher nicht in die Gesellschaft integriert wurde.
Die auch für einen Literaturfreund überraschende und befremdliche Nachricht führt auf selten begangene Pfade: Brecht in Japan. „Trommeln in der Nacht“ wurde bereits Ende der Zwanzigerjahre ins Japanische übersetzt, danach kamen weitere Stücke hinzu. 1932 wurde die Dreigroschenoper aufgeführt. Den Text aber adaptierte man allerdings frei aus dem berühmten gleichnamigen Film von 1931 mit Lotte Lenya und Ernst Busch. Dann war bis in die Nachkriegszeit Pause. Anfang der 50er-Jahre wurde „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ in japanischer Uraufführung gezeigt, und zwar von Senda Koreya (1904-1994), einem der bedeutendsten japanischen Theatermänner, Regisseure und Filmschauspieler seiner Zeit, der lange Jahre Brecht-Stücke in seinem „Haiyu-za“-Theater in Tokio inszenierte. 1958 führte er den „Galilei“ auf, den in Japan nicht viele verstanden. Senda war überhaupt einer der wichtigsten Vermittler der deutschen Bühnenkunst in Japan. Wir können das hier nicht weiter ausführen. Nur soviel: „Am 25. Mai 1927 in der Frühe kam ich am Berliner Bahnhof Zoo an. Als ich in Berlin eintraf, bereitete Piscator die Eröffnung eines eigenen Theaters vor.“ Die Sätze stehen am Anfang der Erinnerungen Sendas, die 1985 in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Wanderjahre“ in Berlin erschienen sind. Sie bieten einen bemerkenswerten Einblick in die deutsch-japanischen Kulturbeziehungen der Zwanzigerjahre und deuten auf ihre jahrzehntelangen Nachwirkungen in Fernost.
Dienstag, 27. November 1973
Im Haderslebener Museum wurde am vergangenen Wochenende eine Ausstellung von Plastiken des Künstlers Ole Find aus Borg bei Bredebro eröffnet. Ole Find, der den von der Kommune für die Kathedralschule gestifteten Granitfindling künstlerisch bearbeitet hat, debütierte 1954 bei „Kunstnernes Efterårsudstilling“ und hat seither in vielen großen Ausstellungen seine Werke präsentiert. Unter anderem das Kulturministerium, das Staatliche Museum für Kunst, Statens Kunstfonds und Ny Carlsbergfonds erwarben bei ihm Skulpturen.
Aber auch die Museen in Apenrade und Tondern besitzen Werke von Find. Nicht nur vor der Haderslebener Kathedralschule steht eine Arbeit des Künstlers, auch Hjordkærskolen in Rothenkrug (Rødekro) besitzt eine Skulptur vor ihrem Eingang. Ole Find (1936-1985) war zur damaligen Zeit in Nordschleswig kein Unbekannter. Sigurd Schoubye, der Leiter des Museums in Tondern, hatte 1972 eine Ausstellung mit Werken Finds gezeigt und im Oktober 1973 waren einige Arbeiten in der ÅÅÅ-Ausstellung in Apenrade, der Vorgängerin der Grenzlandausstellung, zu sehen. Neben der Beschäftigung mit organischen Formen und ihrer Weiterentwicklung im Stein durch Anverwandlungen der Bestrebungen eines Henry Moore, suchte er immer wieder Granitfindlingen menschliche Spuren einzuschreiben, die so als Meditationsanreger offeriert wurden.