Haithabu und Danewerk

1000 Besucher bei der Welterbe-Feier am Wikinger-Verteidigungswall

1000 Besucher bei der Welterbe-Feier am Wikinger-Verteidigungswall

1000 Besucher bei der Welterbe-Feier am Verteidigungswall

SHZ
Dannewerk
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Wikinger-Museum, Wikinger-Zelte und Kanonen von 1864: Das Danewerk hat eine lange Geschichte als Verteidigungswall. Die Ernennung zum Unesco-Weltkulturerbe wurde am Sonntag gefeiert. Foto: Doris Ambrosius/shz.de

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Rund 1000 Besucher zog es am Sonntag zur Welterbe-Feier am Danewerk-Museum. Dort konnten sie viel über das Weltkulturerbe erfahren und Spaß bei Vorführungen und Tänzen haben.

Rund 1000 Besucher kamen am Sonntag zur Welterbe-Feier an der Waldemarsmauer in Dannewerk, erkundeten das Areal, informierten sich über das Welterbe und genossen den Tag bei schönem Wetter. „Endlich wird mal wieder was angeboten und es ist was los“, freute sich Saskia Christiansen (38) aus Schleswig mit ihrer Tochter Mathilda (2). Sie blieben gleich zu Beginn beim Stockbrotbacken hängen, weil es so gemütlich war und direkt nebenan die Kinder an Ausgrabungen in der Sandkiste teilnehmen konnten.

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Ähnlich erging es Martina (60) und Olaf Wolf (60) aus Thüringen, die beeindruckt waren von den Profi-Bogenschützen, die am Rande ihre Künste zeigten. Sie waren ganz zufällig während einer Fahrradtour vorbeigekommen. „Wir machen Urlaub in Schleswig und wollten mal auf den Spuren der Wikinger radeln, und dann treffen wir gleich auf ein so tolles Fest“, freuen sie sich. Morgen soll es nach Haithabu gehen.


An einigen Buden konnten die Gäste Handwerkszeug bestaunen und erwerben, an anderen wurde umfassend über das Kulturerbe informiert mit Texten, Karten, Fotos und Bildern. Besonders interessiert zeigten sich viele Besucher an den Kräutern der Region, über die Britta Gottburg viel erzählen konnte. „Engelwurz zum Beispiel wird als Wikingerkraut bezeichnet, weil sie das als Heilkraut nutzten“, erklärte sie. Der Wikingertee von „Kräuter-Hasbach“ mache stark durch Odermennig, Malven, Thymian und Schafgarbe, die alle am Danewerk wachsen.


Ganz besonders bedacht wurden die Kinder mit allerhand Möglichkeiten zum Spielen und Entdecken. Jonna (7), Oke (4) und Liv (3) hatten sich sogar extra wie Wikinger angezogen und hüpften vor Freude, als es nach den sehr gut besuchten Vorträgen losging zur Schatzkiste und den Ausgrabungen.

Kanonen am Verteidigungswall

Ilona (61) und Volker Berger (60) aus Kochendorf, das liegt am Osterwall, der auch mit dem Kulturerbe verbunden ist, waren hellauf begeistert, und wollten mal schauen, was so angeboten wird. „Verwundert hat uns nur, was die Kanonen, die hier stehen mit den Wikingern zu tun haben.“

Danewerk hat eine 1500 Jahre alte Geschichte

Das konnte Nis Hardt, ehemaliger Leiter des Danewerk-Museums, erklären. „Es geht hier ja nicht nur um Wikinger, sondern ums Danewerk und eine 1500 Jahre alte Geschichte“, sagte er und fügte hinzu, dass um 1864 tatsächlich 27 solcher Kanonen aufgestellt wurden, weil man nicht glaubte, dass der Deutsch-Dänische Krieg tatsächlich zu Ende sei.

Tänzer luden zum Feiern ein

Große Feierlaune brachten die Tänzer mit, die die Besucher mit mittelalterlichen Tänzen erfreuten und so zur Festlaune beitrugen. Einige von ihnen waren erst den Abend vorher dazu gestoßen und probten ihren Auftritt noch in der Nacht.

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Bei Editha Wehlitz (73) aus Flensburg kam das sehr gut an. Sie stand klatschend hinter den Bänken und freute sich über die Darbietung. In diesem Jahr sei sie immerhin schon einmal in einer Kunstausstellung gewesen, verriet sie. Aber dies hier sei nun für sie die erste große Veranstaltung dieser Art seit langem. „Es war eine so lange Durststrecke und es ist so toll, dass wir endlich wieder alle zusammenkommen können.“

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