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Hareide zeigt für Enttäuschung von Bjelland Verständnis
Hareide zeigt für Enttäuschung von Bjelland Verständnis
Hareide zeigt für Enttäuschung von Bjelland Verständnis
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Dänemarks Fußball-Nationaltrainer Åge Hareide antwortet auf die Kritik des Stammspielers aus der WM-Nationalmannschaft und sieht nach der Kadernominierung eine Mannschaft ohne Nervosität.
Die dänische Fußball-Nationalmannschaft hat in Helsingør die entscheidende Phase der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Angriff genommen. Nationaltrainer Åge Hareide hat nur noch Fokus auf die Endrunde in Russland, nachdem es am Rande der Kadernominierung Störgeräusche gegeben hatte.
Daniel Wass und Andreas Bjelland hatten ihren Unmut über die Nicht-Nominierung kund getan. Während Wass schlichtweg nicht berücksichtigt wurde, führten Zweifel über eine Verletzung Bjellands zur Aussortierung.
„Es ist immer problematisch, wenn man wählen muss, und es ist nicht schön, wenn man den WM-Traum eines Spielers zerstören muss. Das war eine schwere Entscheidung“, sagt Hareide, der nicht überzeugt war, dass Bjelland für das erste WM-Spiel am 16. Juni gegen Peru rechtzeitig fit werden kann: „Wir haben viel Erfahrung verloren. Bjelland hatte eine gute Zusammenarbeit mit Simon Kjær, aber hoffentlich wird Andreas Christensen das auch haben. Wir bekommen dadurch andere Eigenschaften, aber nicht die gleiche Ruhe wie mit Bjelland.“
Der Brentford-Profi kann seine Aussortierung nicht nachvollziehen.
„Ich bin unglaublich enttäuscht und traurig über die fehlende Nominierung. Ich muss die Entscheidung des Trainers akzeptieren, obwohl ich anderer Meinung bin. Ich habe am Sonntag voll mittrainieren können und bin gut durchgekommen. Ich bin der Überzeugung, dass ich für das erste Spiel am 16. Juni hundertprozentig fit gewesen wäre“, meint ein geknickter Andreas Bjelland.
Der Nationaltrainer hat für die Enttäuschung Verständnis, sieht die Lage aber anders.
„Bjelland hatte seit März zweieinhalb Spiele absolviert, als er in den Kader aufgenommen wurde, und wäre er nicht verletzt gewesen, wäre er auch im WM-Kader gewesen, obwohl er so wenig gespielt hat – so viel Vertrauen habe ich in ihn“, sagt Åge Hareide: „Er hat an der Trainingseinheit in Stockholm teilgenommen, konnte aber mit links nicht so weit schießen wie sonst, und das ist für uns sehr wichtig. Ich finde nicht, dass er so gut durch die Trainingseinheit kam, wie er selbst sagt. Ich bin kein Arzt, Andreas Bjelland auch nicht. Wir haben einen Arzt im Team, und auf der Grundlage seiner Einschätzung muss ich eine Entscheidung treffen, ob es vernünftig ist, ihn zu nominieren oder nicht.“
Der Nationaltrainer hat versucht, ein klärendes Gespräch zu suchen. „Nachdem ich ihm die Nicht-Nominierung mitgeteilt hatte, bekam ich von ihm eine SMS, wo er mir sagte, dass er nicht einig sei. Ich habe nach einem weiteren Gespräch gefragt, aber dazu sei er zu sauer, und das respektiere ich“, sagt Hareide, der nur noch nach vorne blicken will.
„Es ist gut, die Kadernominierung hinter uns zu haben. Es ist problematisch gewesen, weil wir wegen einiger Verletzungen bis zuletzt abgewartet haben. Jetzt ist die Nervosität aus der Mannschaft verschwunden, weil nicht mehr vier Spieler herumlaufen, die aussortiert werden müssen. Damit umzugehen, kann schon schwer sein. Die Spieler können dies jetzt aus den Köpfen schlagen und sich auf ihre Aufgaben konzentrieren“, so der Nationaltrainer.
Sorgen bereitet noch Christian Eriksen. Der unumstrittene Star der dänischen Auswahl fehlte bei den Trainingseinheiten am Dienstag und Mittwoch, um bei seiner hochschwangeren Lebensgefährtin in Odense zu bleiben. Hareide ist sich aber sicher, dass Eriksen bei der Abreise nach Russland am Montag, 11. Juni, im Flieger sitzen wird. Zuvor absolvieren die Dänen am Sonnabend, 9. Juni, in Brøndby den letzten WM-Test gegen Mexiko.