Triathlon
Mit eisernem Willen zum Erfolg
Mit eisernem Willen zum Erfolg
Mit eisernem Willen zum Erfolg
Karsten Schütt von der deutschen Minderheit wurde beim Ironman Haugesund trotz eines gebrochenen Fußes Erster seiner Altersklasse.
Nach etwa 18 Monaten harter Arbeit hatte sich Karsten Schütt seinen großen Traum erfüllt, und dann ist er doch geplatzt. Dem 28-jährigen Triathleten aus der deutschen Minderheit ist vor drei Wochen beim Ironman in Haugesund etwas Unvorstellbares gelungen. Schütt erreichte das Ziel bei seiner erst zweiten Ironman-Teilnahme als schnellster Teilnehmer seiner Altersklasse (25-29 Jahre) und als Zweiter des gesamten Teilnehmerfeldes. Und das trotz eines Ermüdungsbruches im Fuß, den er sich während des Wettkampfes zuzog.
Der in Rinkenis aufgewachsene ehemalige Schüler der Förde-Schule Gravenstein und Deutschen Privatschule Sonderburg erfüllte sich dadurch sein großes Ziel, denn um sich für den prestigeträchtigen Ironman auf Hawaii zu qualifizieren, musste Schütt in seiner Altersklasse Erster oder Zweiter werden. Die Triathlon-Langdistanz (auch Königsdisziplin genannt) über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen legte Schütt in beeindruckenden 9 Stunden und 8 Minuten zurück (Schwimmen 47 Min., Radfahren 5 Std. 7 Min., Laufen 3 Std. 6 Min.).
Beim abschließenden Lauf spürte Schütt nach 15 Kilometern einen stechenden Schmerz im Fuß, der sich später als Ermüdungsbruch herausstellte. Doch der Nordschleswiger biss die Zähne zusammen und kämpfte sich ins Ziel. Der Jubel war zunächst riesengroß, doch wenig später folgte die erschütternde Nachricht, dass Schütt trotz der erfolgreichen Qualifikation nicht rechtzeitig fit für die Triathlon-WM auf Hawaii im Oktober werden würde.
„Bei jedem Schritt hatte ich das Gefühl eines neuen Messerstiches in der Ferse. Doch mit dem ersten Platz und der Qualifikation hatte ich das Ziel erreicht, auf das ich hingearbeitet habe. Das war ein unbeschreibliches Gefühl, bei dem auch einige Freudentränen vergossen wurden. Eine Teilnahme am Ironman auf Hawaii war mein großer Traum. Das ist das größte Ereignis innerhalb der Welt des Triathlons. Die Besten der ganzen Welt versammeln sich hier, um unter extremen Bedingungen sowie bei einer enormen Hitze zu konkurrieren. Leider findet dieser Ironman bereits im Oktober statt und mein Arzt hat mir gesagt, dass ich das Training erst in einigen Wochen wieder aufnehmen darf. Das war eine unglaubliche Enttäuschung und auch psychisch ist die Umstellung von 20-25 Trainingsstunden per Woche auf keine Bewegung gerade nicht einfach“, erklärt Schütt, der in seiner Jugend als hervorragender Schwimmer brillierte und hier auch Teil der dänischen Junioren-Nationalmannschaft war.
Nachdem Schütt 2013 mit dem Schwimmen aufhörte, begann er mit dem Triathlon, wo er sich vor etwa 18 Monaten dafür entschied, das Training für die Langdistanz des Ironmans aufzunehmen. Die Arbeit bei der Sydbank in Apenrade und die vielen Trainingsstunden dabei unter einen Hut zu bringen, fordert von Schütt, der inzwischen in Flensburg wohnt, sehr viel Disziplin.
„Ich bin häufig um fünf Uhr morgens aufgestanden, um zu trainieren, dann habe ich gearbeitet und nach dem Job wieder trainiert. Aber was ich an diesem Sport liebe, ist, dass man sich ein Ziel setzt und dieses verfolgt, auch wenn man sich unter Schmerzen dabei selbst alles abverlangen muss. Wenn der Traum dann wahr wird, ist das ein enormes Glücksgefühl“, sagt Schütt, der sich im kommenden Jahr erneut für den Ironman auf Hawaii qualifizieren möchte. Dass er nur wenige Monate gebraucht hat, um in Norwegen seinen ersten großen Erfolg auf der Langdistanz zu bejubeln, sei laut dem Triathleten auf seine starken Schwimmleistungen zurückzuführen. In dieser Teildisziplin zählt Schütt zu den zehn schnellsten Triathleten der ganzen Welt.
Nun wartet Schütt sehnsüchtig auf den Tag, ab dem er wieder in der Schwimmhalle Bau sowie auf den Landstraßen Nordschleswigs seinem Traum hinterherjagen darf.