Handball
Dänemark lässt Deutschland keine Chance
Dänemark lässt Deutschland keine Chance
Dänemark lässt Deutschland keine Chance
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Im ersten Spiel nach der WM erhalten die deutschen Handballer eine Lehrstunde von Weltmeister Dänemark. Bei der klaren Niederlage zeigt sich: bis zur Heim-EM in zehn Monaten gibt es noch viel Arbeit.
Löchrige Abwehr, harmloser Angriff: Zehn Monate vor dem Auftakt der Heim-EM haben Deutschlands Handballer bei der herben 23:30 (11:16)-Pleite gegen Weltmeister Dänemark einen kräftigen Stimmungsdämpfer kassiert.
Im Duell mit dem dreimaligen Champion konnte das Team von Bundestrainer Alfred Gislason nicht an die teilweise überzeugenden WM-Auftritte anknüpfen und offenbarte erhebliche Defizite. Vor 4644 Zuschauern in Aalborg war Juri Knorr mit fünf Toren bester deutscher Werfer.
Dänen überrumpeln Deutsche Defensive
Beim ersten Auftritt nach dem beachtlichen fünften Platz bei der Weltmeisterschaft musste die DHB-Auswahl auf den erkrankten Rückraumspieler Julian Köster verzichten. Der 22-Jährige fehlte vor allem in der Abwehr, die nur selten Zugriff fand. Gegen das Tempospiel der Dänen, bei denen zahlreiche Stars wie Torwart Niklas Landin, Regisseur Rasmus Lauge oder Kapitän Mikkel Hansen fehlten, war die deutsche Defensive oft überfordert.
Nach gut zwölf Minuten lag das DHB-Team beim 5:10 bereits mit fünf Toren in Rückstand. Gislason reagierte mit einer Auszeit, in der er seine Schützlinge aufrüttelte. «Jungs, wir sind nicht voll da. Das ist zu wenig», kritisierte der Bundestrainer.
Schwache Chancenverwertung
Doch auch im Angriff lief es nicht rund. Knorr, der bei der WM mit Tricks und Toren geglänzt hatte, konnte kaum Impulse setzen und vergab in der ersten Hälfte zudem zwei Siebenmeter. Zehn Minuten vor der Pause holte Gislason den deutschen Jungstar vom Bundesliga-Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen vom Parkett. Für Knorr kam Marian Michalczik, der nachträglich für den verletzten Luca Witzke ins Aufgebot gerutscht war.
An der schwachen Wurfquote änderte das aber nichts. Selbst klarste Chancen wurden vergeben und nur 44 Prozent der Angriffe in der ersten Halbzeit erfolgreich abgeschlossen, was auch am starken Landin-Vertreter Emil Nielsen im dänischen Tor lag. «Wir haben hinten sehr lange gebraucht, um etwas Zugriff zu bekommen, und sind vorne oft am guten dänischen Torwart gescheitert», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in der Halbzeit.
Wolff verhindert Debakel
Zum Glück präsentierte sich Torwart Andreas Wolff - wie schon bei der WM - in guter Form. Der 31-Jährige parierte vor der Pause sieben Würfe, darunter zwei Siebenmeter, und hielt den Rückstand somit in Grenzen. «Wir müssen mit mehr Mut und Vertrauen agieren, um noch einmal heranzukommen», forderte Kromer.
Doch daraus wurde nichts. Im Gegenteil: Acht Minuten nach dem Wechsel betrug der Rückstand beim 13:21 schon acht Tore, Mitte der zweiten Halbzeit waren es beim 17:28 sogar elf. Erst in der Schlussphase, als es die Dänen etwas ruhiger angehen ließen, konnte das Ergebnis etwas erträglicher gestaltet werden.