HANDBALL
Zufriedenheit nur für den Moment
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SønderjyskEs Sportchef Simon Hajdu Lindhardt blickt auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zurück – und fordert weitere Verbesserungen.
Ein fünfter Platz in der regulären Saison und drei Siege in der Meisterrunde – soweit SønderjyskEs trockene Zahlen für die Handball-Saison 2020/2021.
Was sich hinter ihnen verbirgt, hat Sportchef Simon Hajdu Lindhardt dem „Nordschleswiger“ in seinem Jahresrückblick verraten.
„Generell betrachtet war es eine tolle Saison – die beste in unserer Vereinsgeschichte. Wir sind schon einmal Fünfter geworden, aber in diesem Jahr ist uns der Einzug in die Meisterrunde schon drei Spieltage vor dem Ende gelungen. Zudem haben wir sie punktgleich mit dem Tabellenzweiten abgeschlossen“, so Lindhardt.
Noch konstanter werden
Mit der Punkteausbeute zeigte sich der Sportchef zufrieden – mit dem Spiel der Mannschaft allerdings nicht immer.
„Unsere Leistungen sind noch lange nicht konstant genug, und die Niveauschwankungen viel zu groß. Da müssen wir noch stabiler werden. Es geht nicht nur darum, wie wir Spiele gewinnen, sondern auch wie wir sie verlieren. Es macht einen riesigen Unterschied, ob man mit acht Toren gegen GOG verliert oder mit vier Zählern Unterschied“, sagt Lindhardt. „Bei jeder hohen Niederlage leidet unser Selbstverständnis. Zum Glück ist das in dieser Saison nicht so oft vorgekommen, aber jede hohe Niederlage ist eine zu viel.“
Moderner Führungsstil
Am meisten beeindruckt hat Lindhardt, wie schnell sich der neue Trainer Jan Pytlick eingearbeitet hat – und wie gut sein moderner Führungsstil funktioniert.
„Jan Pytlick hat eine tolle Art, seine Kollegen und die Spieler in seine Entscheidungen einzubinden. Er hat immer ein offenes Ohr und nutzt die Kompetenzen aller Beteiligten. Zudem strahlt er eine Ruhe und Souveränität aus, die alle ansteckt“, so Lindhardt.
Für Aufsehen und Unruhe hatte in der laufenden Saison indes der Verkauf von Oscar Sunnefeldt an den THW Kiel im Oktober gesorgt. Eine absolut richtige Entscheidung, meint Simon Hajdu Lindhardt.
Verkauf mit Mehrwert
„Das hat sich auf jeden Fall für uns gelohnt – nicht nur finanziell“, so Lindhardt. „Viele haben gesagt: ‚Ihr habt euren Endrundenplatz verkauft‘, aber so ist es ja nicht gekommen. Wir haben ein starkes Signal gesendet, dass man sich als junger Spieler bei SønderjyskE weiterentwickeln kann. Und zwar so weit, dass ein Topklub wie Kiel bei uns anklopft. Das hat einem enormen Mehrwert für uns“, sagte Simon Lindhardt, der in der abgelaufenen Saison mit den meisten seiner Entscheidungen richtig gelegen hat.
Denn Zweifel gab es im Umfeld viele.
Kann Thomas Mogensen mit 38 Jahren noch auf diesem Niveau einen Unterschied machen? Kann Jan Pytlick nach 22 Jahren im Frauenhandball ein Männerteam trainieren? Kann SønderjyskE den nächsten Schritt in Richtung einer Top-4-Mannschaft machen?
Ja, konnten sie.
Und Simon Lindhardt kann auf eine hervorragende Saison 2020/2021 zurückblicken. Lediglich an die 19-Tor-Niederlage gegen BSH und dem 29:32 in der Meisterrunde bei Kolding möchte der Sportchef am liebsten nicht erinnert werden.