Der THW Kiel hat bei SønderjyskE eingekauft. Das passiert nicht alle Tage und sorgt bei den Hellblauen auch für eine breite Brust.  Der deutsche Handball-Rekordmeister hat die Verpflichtung des schwedischen Rückraumspielers Oskar Sunnefeldt am Dienstagabend bestätigt.

„Das ist die allergrößte Ablösesumme, die es jemals bei SønderjyskE gegeben hat. Es ist aber auch der erste Transfer der Vereinsgeschichte“, lacht SønderjyskE-Sportdirektor Simon Hajdu Lindhardt, ohne auf die Höhe der Ablösesumme eingehen zu wollen: „Das ist eine feine Summe, mit der wir zufrieden sein können. Es muss aber auch ein fairer Preis sein, wenn wir bereits früh in einer neuen Saison einen wichtigen Spieler ziehen lassen müssen.“

Bei den Hellblauen ist man  in erster Linie stolz, dass ein internationaler Topklub angeklopft hat.

„Wir geben unsere Spieler lieber an den THW Kiel als an eigene Liga-Rivalen ab. Wenn ein Klub dieses Kalibers bei uns einkauft, ist das ein Zeichen an potenziell neue Spieler, dass selbst ein THW Kiel in unsere Richtung blickt“, so Lindhardt, dessen Mannschaft allerdings sportlich geschwächt ist.

Eine Neuverpflichtung ist nicht vorgesehen, zumindest vorerst nicht.

„Nein, wir haben uns mit dem Trainerteam beraten und sehen uns mit einem Trio auf Rückraum Mitte und halblinks gut gerüstet. Wir sind natürlich bei Verletzungen verwundbar und könnten zum Nachrüsten gezwungen werden, wenn ein Spieler für längere Zeit ausfallen sollte“, sagt der Sportchef, der mit Thomas Mogensen, Oliver Nøddesbo Eggert und Noah Gaudin lediglich drei Rechtshänder im Rückraum zur Verfügung hat.

Oskar Sunnefeldt hat bei den „Zebras" einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben.

„Wir haben nach Nikola Bilyks Verletzung in den vergangenen Wochen intensiv nach einer Verstärkung für unsere Mannschaft gesucht", berichtet THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi:  „Oskar ist ein großes Talent, dem wir den nächsten Schritt in seiner Entwicklung zutrauen. Er ist ein junger, torgefährlicher Rückraumspieler, der auch in der Abwehr eingesetzt werden kann und uns insgesamt helfen wird."

Ausdrücklich bedanken wolle Szilagyi sich bei SønderjyskE.

„In dieser für alle nicht einfachen Zeit haben wir gute, zielführende Gespräche geführt, in denen die Perspektive für den Spieler stets im Vordergrund stand", so Szilagyi.

Sunnefeldt, der bereits im Alter von 17 Jahren bei IK Sävehof in der schwedischen Elitserien debütierte und mit 229 Treffern großen Anteil an Sävehofs Meisterschaft 2019 hatte, freut sich auf seine neue Aufgabe.

„Der THW Kiel ist einer der größten Vereine der Welt und gerade für uns Schweden eine besondere Adresse. Es ist eine große Ehre, jetzt das Trikot dieses Clubs tragen zu dürfen. Ich werde alles geben, um mit dieser großartigen Mannschaft Erfolg zu haben", sagt der 22-Jährige.