Die Freude über das beste Tor seiner noch jungen Karriere war ein wenig in den Hintergrund geschoben worden. Der Ärger über den verpassten Sieg gegen Tabellenschlusslicht Hobro überwog bei Stefan Gartenmann, doch auf seinen Fallrückzieher angesprochen war dann doch ein kleines Lächeln im Gesicht des SønderjyskE-Verteidigers zu sehen.

„Das ist nicht etwas, was ich normalerweise versuche, aber der Ball kam mit etwas Glück von Kees zu mir, und dann habe ich einfach versucht, den Ball irgendwie vors Tor zu bringen“, sagt Stefan Gartenmann, dessen Gesichtszüge aber wieder ernster wurden, als er bemerkte, dass sein Fallrückzieher nicht zum Sieg reichte.

„Unser Gameplan ging in der ersten Halbzeit voll auf, aber wir konnten in der zweiten Halbzeit nicht ganz daran festhalten, und wenn man sein Vorhaben nicht über 90 Minuten durchziehen kann, ist es schwer, Fußballspiele zu gewinnen“, so Gartenmann, der sich vor allem über den Ausgleichstreffer ärgerte: „Das war eine kalte Dusche für uns, die wir erst verdauen mussten.“

Möglichkeiten zum Sieg hatten die Hellblauen dennoch reichlich, nicht zuletzt bei den Doppel- und Dreifachchancen in der zweiten Halbzeit.

„Das ist die gleiche Geschichte wie in vielen vorangegangenen Spielen. Wenn alles rund läuft, gehen solche Bälle auch rein, aber das ist derzeit nicht der Fall“, meint der Verteidiger, der sich mit dem einen Punkt nur schwer anfreunden konnte: „Der eine Punkt reicht unter keinen Umständen. Das war ein Spiel, das wir gewinnen müssen. Wir hätten den Sack früher zumachen, doch dazu fehlt uns die Abgeklärtheit.“

Die Nummer eins bis drei der Vorsaison warten in den nächsten drei Spielen auf SønderjyskE, doch die Aussicht auf eine magere Punktausbeute gegen Brøndby IF, FC Midtjylland und FC Nordsjælland bereitet ihm keine Sorgen.

„Wir bringen traditionell gute Leistungen gegen die Großen der Liga. Ich bin mir sicher, dass wir alle drei ärgern können – dazu haben wir die Qualität“, meint Stefan Gartenmann, der aber gerne besser gelaunt in die Länderspiel-Pause gegangen wäre. 

Seine Mannschaft hätte den Sack früher zumachen müssen, meint Trainer Claus Nørgaard.

„Wir haben die erste Halbzeit dominiert, hatten unsere Chancen und spielten richtig gut“, so Nørgaard: „Die zweite Halbzeit war ausgeglichener. Das Ausgleichstor war eine kalte Dusche für uns, und wir erreichten nicht das gleiche Niveau. Wir hatten zwar danach die größten Torchancen, aber in der ersten Halbzeit mehr Kontrolle.“

Für den Trainer war es frustrierend mitanzusehen, wie die klaren Torchancen nach dem Seitenwechsel vergeben wurden.

„Es fehlt das Glück, aber es fehlt auch Qualität“, meint Claus Nørgaard.