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SønderjyskE sensationell im Pokalfinale

SønderjyskE sensationell im Pokalfinale

SønderjyskE sensationell im Pokalfinale

Hadersleben/Haderslev
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SønderjyskE-Jubel nach dem Tor zum 1:0. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Mitten in einer tiefen sportlichen Krise in der Superliga sind die SønderjyskE-Fußballer zum zweiten Mal in Folge ins Pokalfinale eingezogen. Der FC Midtjylland erlebte sein hellblaues Wunder.

In der Superliga gibt es eine Niederlage nach der anderen, doch im Pokal wachsen die SønderjyskE-Fußballer immer wieder über sich hinaus. Der Pokalschreck greift nach dem zweiten Titel innerhalb von zwölf Monaten, wenn der Titelverteidiger am 13. Mai (Christi Himmelfahrt) wieder im Pokalfinale steht. Gegner wird Randers FC sein, der sich im anderen Halbfinale gegen AGF durchsetzte.

Kaum einer hatte einen Pfifferling auf SønderjyskE gegeben, doch nur vier Tage nach der desolaten zweiten Halbzeit gegen Superliga-Schlusslicht AC Horsens wurde der dänische Meister FC Midtjylland mit einer bärenstarken Leistung mit 3:1 in die Knie gezwungen und die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel wettgemacht.

Hochverdient sogar. Der Finaleinzug wäre sogar völlig ohne Spannung eingetütet worden, wenn Philipp Schmiedl in der Schlussphase das Herz nicht in die Hose gerutscht wäre. Der Österreicher verschenkte am eigenen Strafraum den Ball und verschuldete in der 86. Minute den Anschlusstreffer, bevor er in der Nachspielzeit am Spielgerät vorbeisäbelte. Pione Sisto ließ die Großchance, die den hohen Favoriten ins Pokalfinale hätte schicken können, ungenutzt liegen. 

Bård Finne bezwingt Jesper Hansen. Sein Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben, der Norweger bereitete aber die Tore zur 2:0-Führung vor. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Das große Nervenflattern soll die bärenstarke Leistung des Außenseiters allerdings nicht schmälern. SønderjyskE hat nun bereits zum dritten Mal in der laufenden Saison den dänischen Meister geschlagen. Die Hellblauen waren in den ersten 85 Minuten die bessere und abgeklärtere Mannschaft gewesen. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung stachen der zweifache Torschütze Jeppe Simonsen, Torvorbereiter Bård Finne, Abräumer Stefan Gartenmann und Torwart Nicolai Flø heraus.

Glen Riddersholm hatte eine Viererkette mit vier Innenverteidigern ins Rennen geschickt, plus ein Fünfer-Mittelfeld, das so noch nie zusammengespielt hat und wohl kaum ein zweites Mal so spielen wird.

Gelegentliche Vorstöße sollten zum Erfolg führen. Jeppe Simonsen testete nach einer Viertelstunde erstmals Jesper Hansen. Nach der darauf folgenden Ecke reklamierten die Gastgeber ein Handspiel von Erik Sviatchenko im Strafraum und hätten sich beim anschließenden Konter fast das Gegentor eingefangen, doch Awer Mabil schoss ins Außennetz.

Es war die einzig echte Torchance für den hohen Favoriten in der ersten Halbzeit. Die beste Möglichkeit vergab Anders K. Jacobsen, der aus kurzer Entfernung nur die Querlatte traf.

Die Platzherren wagten sich nach dem Seitenwechsel weiter nach vorne, und es schlug die Stunde von Bård Finne. Der Norweger bereitete erst mit einem Heber das 1:0 von Jeppe Simonsen vor, bevor er selbst traf. Sein Tor wurde allerdings wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Eine Minute später lag der Ball dann doch im Netz. Seine Flanke fälschte Alexander Scholz zum 2:0 ab.

Nicolai Flø im Duell mit Awer Mabil Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der FC Midtjylland wachte erst nach dem 0:2-Rückstand auf und machte Druck, doch in der Drangphase des dänischen Meisters glänzte Nicolai Flø. Der Ersatztorwart verhinderte dreimal ein Gegentor, darunter auch eine Doppelparade.

Alles schien gelaufen, als Jeppe Simonsen mit einem hervorragend vorgetragenen Konter zum 3:0 in der 83. Minute traf, doch es sollte noch spannend werden. Mit letzter Kraft retteten die Gastgeber den Vorsprung über die Zeit.

 

SønderjyskE - FC Midtjylland (0:0) 3:1

1:0 Jeppe Simonsen (49.), 2:0 Alexander Scholz (Eigentor/55.), 3:0 Jeppe Simonsen (83.), 3:1 Evander (86.)

SønderjyskE: Nicolai Flø – Philipp Schmiedl, Stefan Gartenmann, Patrick Banggaard Pierre Kanstrup – Jeppe Simonsen, Rilwan Hassan (69.: Julius Eskesen), Emil Frederiksen (69.: Victor Mpindi), Bård Finne (64.: Rasmus Vinderslev), Peter Buch Christiansen – Anders K. Jacobsen (64.: Haji Wright).

FCM: Jesper Hansen – Joel Andersson, Alexander Scholz, Erik Sviatchenko, Ailton – Nicholas Madsen (58.: Evander), Jens-Lys Cajuste (58.: Frank Onyeka), Mikael Anderson (67.: Sory Kaba) – Gustav Isaksen, Junior Brumado, Awer Mabil (76.: Pione Sisto).

Gelbe Karten: Patrick Banggaard, Julius Eskesen – Alexander Scholz.

Schiedsrichter: Jakob Kehlet.

Zuschauer: 0.

 

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