Einstellung und Willen konnte man den Superliga-Kickern gegen Vejle nicht absprechen. Immerhin.

Aber was die Hellblauen beim 1:3 spielerisch zeigten, war nicht gerade superligareif.

Sie kamen zu keinen nennenswerten Möglichkeiten und individuelle Fehler sorgten für eine neue bittere Niederlage.

SønderyjskE nahm im Vergleich zum blamablen Auftritt gegen Silkeborg drei Änderungen vor. Rilwan Hassan und Abdulrahman Taiwo liefen für Daniel Prosser und Kristofer Kristinsson auf; im Tor bekam Nicolai Flø die Chancen, sich zu zeigen.

Am Spielsystem wurde nicht gedreht, SønderjyskE trat wie gewohnt in einem 4-3-3 -System auf, das sich bei gegnerischem Ballbesitz in ein 4-5-1 verwandelt.

Die Wichtigkeit des Spiels gegen den Letzten der Tabelle war den Hellblauen direkt anzusehen – leider nicht auf positive Art.

Das Team wirkte anfangs ängstlich und nervös. Es waren keine fünf Minuten gespielt, als Nicolai Flø bei einem Klärungsversuch einen Vejle-Stürmer traf. 

Von Pressing und Kurzpassspiel war in der ersten Hälfte nichts zu sehen. Das Projekt „Attraktiver, unterhaltsamer Fußball“ ist im Abstiegskampf vorerst auf Eis gelegt.

SønderjyskE zog sich zurück und wartete auf Konter. Die kamen aber nicht, denn Vejle spielte die Angriffe überlegt aus und kam zu Abschlüssen.

Gefährlich wurde es nur selten, aber die Gastgeber bestimmten das Spiel. Die Hellblauen kämpften zwar und die Einstellung war in Ordnung, aber die Qualität war erschreckend niedrig.

So war es dann auch ein individueller Fehler, der Vejle in Front brachte.

Innenverteidiger Duplexe Tchamba wollte unbedrängt den Ball nach vorne spielen und legte ihn Arbnor Mucolli direkt in den Fuß. Dieser lief ein paar Schritte und hämmerte den Ball aus 20 Metern in den Winkel.

Verdiente Führung für Vejle, die sie bis zur Pause hielten.

SønderjyskE kam zu keinem Schuss aufs Tor, was den Verantwortlichen große Sorgen bereiten muss.

Am Anfangder zweiten Hälfte kam SønderjyskE besser ins Spiel, doch in ihrer stärksten Phase gingen sie komplett unter. Und wieder sah es viel zu einfach aus.

Eine verlängerte Ecke führte zum 2:0 in der 60. Minute und kurze Zeit später schaufelte Duplexe Tchamba eine flache Hereingabe ins eigene Tor. Sein zweiter folgenschwerer Fehler an diesem Nachmittag.

Erinnerungen an das Silkeborgspiel wurden wach, und SønderjyskE versammelte sich direkt zur Teambesprechung. Schadensbegrenzung musste her.

Trainer Simon Poulsen brachte Søren Reese und spielte fortan mit drei Innenverteidigern.

Das brachte etwas mehr Stabilität, aber nach vorne ging weiterhin nichts.

Die Hellblauen hatten die weiße Fahne geschwenkt.

Vejle machte munter weiter und siegte völlig verdient mit 3:1, nachdem Emil Holm in der Nachspielzeit einen kosmetischen Kopfballtreffer landete.

SønderjyskE verpasst die Möglichkeit, sich an Nordsjælland heranzupirschen und wird sich deutlich steigern müssen, um am kommenden Spieltag gegen AaB bestehen zu können.

Die anstehende Länderspielpause kommt zumindest zu einem gelegenen Zeitpunkt.

Vejle Boldklub - SønderjyskE (1:0) 3:1

Vejle Boldklub: Sten Michael Grytebust – Heron Crespo da Silva, Manjrekar James, Saeid Ezatolahi (83. Mouhamadou Drammeh), Lukas Engel, Andres Ponce (62. Luka Djordjevic), Allan Sousa (Dominic Vinicius Eberechukwu Uzoukwu), Arbnor Mucolli, Hallur Hansson, Denis Kolinger, Tobias Mølgaard.

SønderjyskE: Nicolai Flø – Emil Holm, Stefan Gartenmann, Duplexe Tchamba, Marc Dal Hende – Julius Eskesen (68. Emil Kornvig), Victor Mpindi, Mads Albæk – Rilwan Hassan (68. Søren Reese), Abdulrahman Taiwo (59. Faris Moumbagna), Jeppe Simonsen.

1:0 Arbnor Mucolli (34.), 2:0  Saeid Ezatolahi (60.), 3:0 Duplexe Tchamba (63. Eigentor), 3:1 Emil Holm (91.)

Gelbe Karten: Jeppe Simonsen, Hallur Hansson, Denis Kolinger. Schiedsrichter: Morten Krogh. Zuschauer: 4.529.