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Kanstrup: Klubpräsident bedrohte meinen Sohn
Kanstrup: Klubpräsident bedrohte meinen Sohn
Kanstrup: Klubpräsident bedrohte meinen Sohn
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Der Traum von einem Auslands-Abenteuer wurde für Pierre Kanstrup zum Alptraum.
Der ehemalige SønderjyskE-Fußballer war auf eine andere Kultur vorbereitet, als er Anfang 2019 von Superligist AGF zum damaligen türkischen Erstligisten BB Erzu-rumspor wechselte, doch als der Klubpräsident die Sicherheit seiner Familie infrage stellte, zog er die Konsequenzen und verließ im August die Türkei.
Der Innenverteidiger konnte den Abstieg von BB Erzurumspor nicht verhindern und stand als teurer Legionär auf der Abschussliste. Der Vereinspräsident drohte mit drastischen Gehaltskürzungen. Kanstrup pochte auf seinen Vertrag und wollte erst bleiben.
„Gegen Ende des Gesprächs sagte er, dass er weder für meine noch für die Sicherheit meiner Familie garantieren könne. Ich blieb erst hart und habe gesagt, dass ich dennoch bleibe“, sagt Pierre Kanstrup in einem Artikel auf der Homepage der dänischen Spielervereinigung: „Aber als er direkt sagte, dass es nicht mehr für die Sicherheit meines Sohnes garantieren könne, habe ich sofort gespürt, dass jetzt Schluss ist. Das ging mir unter die Haut. Der Klub hatte uns den Platz in der Kinderkrippe besorgt. Es kann durchaus sein, dass nie etwas passiert wäre, aber alleine der Gedanke, dass meinem Sohn etwas zustoßen könne, hat gereicht. Dass wir ihn lächelnden Erziehern übergeben hätten und er für Stunden in einen dunklen Raum eingesperrt werden würde.“
Pierre Kanstrup weiß nicht, ob der Vereinspräsident die Drohungen umsetzen würde.
„Es sind natürlich Gedankenspiele, aber die Dinge sind gesagt worden, und so viel ist mir das Geld nicht wert“, sagt der 30-Jährige.
Der Vertrag wurde aufgelöst, und der Innenverteidiger spielt seit Mitte August für Vålerenga Oslo, wo er einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat.
Pierre Kanstrup spielte von Anfang 2014 bis zum Sommer 2017 bei SønderjyskE, gewann 2016 mit den Hellblauen Silber und trug lange die Kapitänsbinde.