Die Hellblauen waren ein Drittel lang die klar bessere Mannschaft und hätte über 60 Minuten gesehen auch den Sieg verdient gehabt, verlor aber immer mehr die Kontrolle über Spiel und Gegner und mussten sich am Ende mit 1:2 geschlagen geben.

„Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind frustriert, dass wir unsere Chancen nicht haben nutzen können. Wir hätten nach dem ersten Drittel 3:0 oder 4:0 führen müssen“, ärgert sich Stürmer Steffen Frank.

Die SønderjyskE-Spieler hatten Möglichkeiten genug, bissen sich aber unterm Strich an einem überragenden Tadeas Galansky im gegnerischen Tor die Zähne aus. Frederikshavn siegte aber auch, weil sie in Dale Mitchell einen zweiten,  ausschlaggebenden Einzelkönner in ihren Reihen hatten.

Der heißblütige Kanadier ist nicht nur für sein Können auf dem Eis bekannt, sondern auch für seine Ausraster.  Der Versuch der Hellblauen, Dale Mitchell zu provozieren, ging nach hinten los. Der Kanadier wurde auf Touren gebracht und spielte sich in einen Rausch. Mitchell erzielte mit einem Konter das 1:0 und bereitete den 2:1-Siegtreffer vor, als er sich im Zweikampf hinter dem Tor durchsetzte und liegend auf den ehemaligen SønderjyskE-Spieler Kristian Jensen passte.

Die 1.914 Zuschauer im Gigantium sahen ein ganz anderes Spiel als man im Vorfeld erwarten konnte. Vom befürchteten Taktieren zweier defensiv orientierter Mannschaften war überhaupt nichts zu sehen. Im Gegenteil. Frederikshavn und SønderjyskE begegneten sich mit offenem Visier und lieferten einen offenen Schlagabtausch voller Intensität. SønderjyskE hatte die deutlich größeren Torchancen und hätten mit 2:0 oder gar 3:0 in Führung gehen können, doch die Hellblauen scheiterten freistehend, Frederik Bjerrum schoss sogar am halbleeren Tor vorbei. 

Aber auch Patrick Galbraith musste am anderen Ende einige Male seine Klasse unter Beweis stellen.

Rod Pelley konnte kurz nach dem 0:1-Rückstand den Ausgleich erzielen, doch auf den erneuten Rückstand fand SønderjyskE keine Antwort mehr, obwohl die Hellblauen von Hunderten von SønderjyskE-Anhängern angetrieben wurden. Bezeichnend für die Fan-Kultur im Grenzland waren mehr Fans aus dem rund 250 Kilometer entfernten Woyens angereist als aus dem 60 Kilometer entfernten Frederikshavn, doch die SønderjyskE-Fans müssen enttäuscht die Heimreise antreten. Die Hellblauen machten in der letzten Viertelstunde zwar mächtig Druck, Tadeas Galansky behielt aber mit Glück und Geschick die Oberhand.

Für SønderjyskE war es eine weitere Enttäuschung nach mageren Jahren. Seit der dänischen Meisterschaft 2015 ist die Tür zur Trophäenschrank geschlossen geblieben. Die Hellblauen müssen in den Playoffs einen neuen Anlauf machen.

Frederikshavn White Hawks - SønderjyskE (0:0,1:1,1:0) 2:1
1:0 Dale Mitchell (29:28), 1:1 Rod Pelley (31:15/Ass.: Phil Marinaccio, Matt Prapavessis), 2:1 Kristian Jensen (46:00).
Zeitstrafen: FWH 1x10 und 5x2 – SE 3x2 Minuten. Schiedsrichter: Jacob Grumsen/Jonas Reimer. Zuschauer: 1.914.