Sozialpolitik
Das Wohnheim Fjordbo braucht ein eigenes Freiwilligenkorps
Das Wohnheim Fjordbo braucht ein eigenes Freiwilligenkorps
Das Wohnheim Fjordbo braucht ein eigenes Freiwilligenkorps
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16 Menschen, die auf Hilfe von anderen angewiesen sind, genießen ihre eigene Wohnung und das Leben an der Wasserkante in Gravenstein. Sie sind Fjordboer. Bald können auch andere mithelfen. Die Initiatoren des Fjordbo, Karin und Dirk Sina, wollen ein ehrenamtliches Hilfskomitee gründen.
Das „Hospice Sønderjylland“ verfügt seit vielen Jahren über freiwillige Kräfte, die sich an der Pflege der Patientinnen und Patienten beteiligen. Das Pflegeheim Tangshave in Norburg (Nordborg) hat ein Team von sogenannten „skubbere“ – Schiebern.
Auch das Wohnangebot Fjordbo in Gravenstein sollte ein solches Korps bekommen. Aus mehreren Gründen, wie die Initiatorin Karin Sina erklärt. Im Augenblick ist die Krankenschwester die einzige freiwillige Pflegekraft.
Wie eine große Familie
„Wer Lust und ein wenig Zeit hat, darf sich gern bei mir melden. Ob man draußen die ,Blumentöpfe passt’, oder mit den Bewohnern etwas unternehmen möchte – es gibt so viele Möglichkeiten“, so Karin Sina. Berührungsängste brauchen die Helfer nicht zu haben: „Die Fjordboer sind die liebsten Menschen. Wir sind hier wie eine große Familie.“
Als Dirk Sina, Oberarzt und Vorstandsvorsitzender von Fjordbo, zur Tür hineinkommt, strahlt die junge Mie, die nonchalant ihre Beine auf die eine Armlehne ihres Sessels legt. Die beiden begrüßen und unterhalten sich gut gelaunt. „Was machst du heute, und wo willst du hin?“, fragt Dirk Sina. Die Fjordboerin antwortet ihm – und lässt ihre Beine dabei auf der Stuhllehne liegen.
Dort sind sie Fjordboer
Als Mie das Gebäude verlässt, gesellt sich Dirk Sina zu seiner Frau Karin: „Das Fjordbo ist keine Institution“, meint er lächelnd: „Hier sind die Bewohner Fjordboer.“
Die Fjordboer sind die liebsten Menschen. Wir sind hier wie eine große Familie.
Karin Sina
Dass Mie schon fast wie eine Tochter des Ehepaars Sina wirkt, ist kein Zufall. Mie und Karin und Dirks Tochter Kerstin lebten jahrelang Tür an Tür. „Die, die hier in einer Abteilung wohnen, unternehmen auch Sachen zusammen“, erklärt Karin Sina. So lernen auch die Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewohner die anderen Fjordboer und deren Familien kennen.
„Es ist unser Baby“
Kerstin Sina starb im Februar 2022. Ein Foto von ihr steht auf dem einen Regal. Es zeigt Kerstin, wie sie war: ein durch und durch positiver Mensch. Auf dem Foto strahlt sie so, dass es ansteckt. Wer sie sieht, lächelt ebenfalls.
Das Wohnangebot Fjordbo ist für das Ehepaar Sina etwas ganz Besonderes: „Es ist unser Baby“, wie Karin Sina zugibt.
Das Fjordbo ist für Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Es ist ein Wohnort für Menschen mit den unterschiedlichsten Diagnosen. Einige sitzen im Rollstuhl, andere haben das Down-Syndrom oder andere Handicaps und Diagnosen.
Viele Aktivitäten in Planung
Karin Sina hat verschiedene Aktivitäten für die Fjordboer im Visier: Konzertbesuche, eine eigene Theatergruppe, Geschwister-Tage, Rallye zu Fuß, Chorgesang, ein Besuch von Pastorinnen und Pastoren oder eine Person, die die 16 Frauen und Männer mit einem Instrument unterhält.
Dirk Sina pflichtet seiner Frau bei: „Hier sind die Pädagogik und die Basis ja vorhanden. Aber alles, was sonst noch an verschiedenen Aktivitäten machbar ist, ist einfach so wichtig. Es wäre schön, wenn wir eine Handvoll mehr Personen hätten, die uns bei Veranstaltungen helfen könnten“, so der Arzt.
Wer sich für das Freiwilligenkorps melden möchte, darf sich bei Karin Sina unter der Telefonnummer 29 61 27 12 oder per E-Mail dksina@hotmail.com melden.