Sie kommen zwar aus anderen Teilen Dänemarks, seit 14 Tagen wohnen die von weiter weg kommenden Schauspielerinnen und Schauspieler aber im Hotel Sønderborg Strand. Teit Samsø, Jesper Lundgaard, Kasper Gattrup, Sara Gadborg, Thomas Pakula und Jeanne Boel haben nämlich ein gemeinsames Projekt, das bis zur Premiere am 2. Juni perfekt sitzen muss. Sie arbeiten jeden Tag an der diesjährigen Sonderburger Sommer-Revue. Wie die Revue-Chefin Jeanne Boel einleitend und vielsagend feststellt: „Wir stehen mitten im Morast.“

Wir sehen uns im kommenden Jahr

Bei einem Pressetermin im Hotel Sønderborg Strand erhielten die Presse und die Sponsoren eine kurze Präsentation der diesjährigen, teils mit diversen Preisen versehenen, Truppe und auch eine Geschmacksprobe des diesjährigen Treibens. Oder besser gesagt: das musikalisch ausgefeilte Finale. Die Lieder sind seit Jahren eine der großen Stärken des Sonderburger Teams. Mit Thomas Pakula am Klavier sang die musikalische Truppe über Musik und Spaß, über die tragischen Umstände in der Welt, und natürlich auch über die Liebe und Romantik. Mit einem feierlichen „Sonderburg, wir sehen uns im kommenden Jahr“ endete das Lied. 

Die Personen auf der Bühne waren – bis auf eine einzige Ausnahme – alle schon in den vergangenen Jahren bei der Revue in Sonderburg dabei. Für Jesper Lundsgaard ist es in diesem Jahr schon das vierte Mal in Folge. Der Musiker Thomas Pakula kann in Sonderburg sein 25. Jubiläum begehen. 

Teil eines großartigen Teams

Die Neue im Bunde heißt Sara Gadborg. Sie tauscht ab 2. Juni ihr Zuhause in Odense mit einem Sommerhaus in Wenningbund (Vemmingbund) aus. Für die Sommerrevue sind sechs Wochen eingeplant. „Ich bin hier wirklich funkelniegelagelneu. Aber in Sonderburg dabei zu sein, das habe ich mir schon seit Jahren gewünscht“, gibt sie lächelnd zu. Ihr Engagement in der Sonderburger Sommerrevue nennt sie „magisch“. Ihr gefällt nicht zuletzt auch die Stadt Sonderburg: „Hier gibt es so viele schöne Häuser und viele nette Menschen. Und großartige Restaurants hat die Stadt ebenfalls.“ 

Von Jeanne Boel wird Sara Gadtrup Revue-Orkan genannt. Viel Revue-Erfahrung hat sie aber noch nicht. „Ich war vorher nur in Ganløse dabei“, so Sara Gadborg. 

Nach den ersten 14 Tagen konzentrierten Trainings und dem konkreten Zurechtlegen der Nummern in Sonderburg ist sie vollauf begeistert. 

„Unser Team ist einfach einzigartig – und Jeanne Boel musste ich mich einfach ergeben. Sie ist eine so gute und kluge Chefin. Es ist so cool mit einer Frau. Einfach fantastisch“, kommt es von einer hellauf begeisterten Sara Gadborg. Die Frau aus Odense ist gar nicht stoppen: „Jeanne ist eine Powerfrau, lieb und gut – und nicht zuletzt auch streng.“ Was Sara Gadborg so gut findet, ist der kreative Prozess der Chefin: „Es macht einen einfach nur zufrieden, sie arbeiten zu sehen. Die Proben in Sonderburg sind ein intensives Training in Tanz und Gesang.“

Vom Musical zur Revue

Die Truppe hat ein gutes Miteinander. „Wir haben es einfach so lustig hier. Manchmal bleiben die Männer auch mal abends unter sich, und wir Frauen hyggen uns allein. Das tut manchmal auch gut“, kommt es von der 45-jährigen Frau. Sie ist Mutter von zwei Söhnen, die 15 und 10 Jahre alt sind, und einem sechsjährigen Mädchen. Sie müssen ihre Mutter dieses Jahr in der Sommerrevue-Zeit länger entbehren. „Aber morgen kommen meine Mutter und der mittlere Sohn. Dann essen wir bei Bella Italia“, meint sie gut gelaunt. 

Sara Gadborg schloss 2005 ihre Gesangs- und Schauspielausbildung an der dänischen Musicalakademie in Fredericia ab. Sie wurde für den Reumert-Preis und für den „Dirch des Jahres“ bei der Revyernes Revy nominiert. 

Saisonstart an einem Sonntag

In diesem Jahr liegt die Premiere der Sonderburger Sommerrevue-Show auf einem Sonntag. Das ist eine bewusste Entscheidung. „Die Leute haben ja sonnabends oft etwas mit ihren Familien vor. Wir haben außerdem gemerkt, dass viele an dem Tag einfach nicht können. Deshalb haben wir das Ganze nun auf den Sonntagnachmittag gelegt. Um 13 Uhr gibt es Getränke, um 14 Uhr einen Imbiss und um 18.30 Uhr ist alles vorbei. Dann können alle wieder nach Hause fahren“, so Jeanne Boel. 

Die letzten 14 Tage vor der Revue-Premiere sind im Hotel Sønderborg Strand sehr hektisch: „Wir pennen hier nicht einfach die Zeit weg. Es ist gut, dass wir alle hier sind.“ Als das Team am Donnerstagmorgen mit den beiden Liedern des Tages begannen, hatte die Revue-Chefin noch ihre Bedenken. Aber nach einigen intensiven Stunden ist sie mit dem Resultat mehr als sehr zufrieden.