LANGE NACHT DES HORRORS
Die Teke-Teke Legende wird zur grausamen Realität
Die Teke-Teke Legende wird zur grausamen Realität
Die Teke-Teke Legende wird zur grausamen Realität
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"Teketeketeke" – Caleb Speer erlebt auf seinem Nachhauseweg ein beeunruhigendes Geräusch, das ihn über Tage hinweg heimsucht. E-Mail nach E-Mail sendet er an Lucas Turner, der sich übernatürlichen Themen widmet. Bis er seine letzte Nachricht an den Experten nicht mehr absenden kann...
28.10.2007
Hallo Lucas Turner,
Ich schreibe Ihnen und hoffe, diese E-Mail erreicht Sie. Ich habe einige Ihrer Artikel in der Zeitung gelesen – hauptsächlich dieser mit dem Thema „Übernatürliches“. Dies ist ebenfalls der Grund, weshalb ich Ihnen schreibe.
Mein Name ist Caleb Speer. Kurz vorab: ich arbeite in der Stadt und pendle täglich mit der Bahn. Normalerweise ist mein Nachhauseweg friedlich, doch letzte Nacht habe ich etwas äußerst Beunruhigendes erlebt, von dem ich glaube, dass es Ihnen von Interesse sein könnte.
Am Abend des 27. Oktober 2007, als ich von der Bahnstation nach Hause ging, hörte ich ein seltsames Geräusch – dieses Geräusch schien nicht von dieser Welt zu sein. Es war unheimlich und verfolgte mich bis in den Garten. Es klang so, als würde es im Garten auf- und ablaufen, aber bisher konnte ich nicht feststellen, woher es kam.
Ich möchte betonen, dass ich ein skeptischer Mensch bin und normalerweise nicht leicht von übernatürlichen Dingen überzeugt bin. Doch dieses Geräusch beunruhigte mich und ließ mich keine Ruhe finden. Es war, als ob etwas Unheimliches in meiner unmittelbaren Nähe lauerte.
Ich werde diese und weitere E-Mails nutzen, um Sie über meine Entdeckungen und meine Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten. Vielleicht können Sie mir helfen, Licht in diese unerklärliche Dunkelheit zu bringen.
Mit freundlichen Grüßen, Caleb Speer.
29.10.2007
Ich schreibe Ihnen heute wieder, Lucas Turner.
Die unerklärlichen Vorkommnisse haben sich nicht beruhigt – im Gegenteil, sie haben sich bis zu meinen Träumen gebahnt. Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen beschreiben soll, ohne gleich für verrückt erklärt zu werden, aber was bleibt mir sonst für Möglichkeiten, als Ihnen von meiner Wahrheit zu berichten.
Das Geräusch, von dem ich Ihnen in meiner letzten E-Mail berichtet habe, und welches ein Klang eher beschreiben kann, kommt einem „teketeketeke“ sehr nahe. Es ist ein Klang, der in meinen Ohren widerhallt. Ich habe heute außerdem den Beschluss gefasst, nicht einfach wegzuschauen. Ich muss herausfinden, was das genau ist und woher es kommt.
Diesem Teil der Mail muss ich unbedingt noch etwas hinzufügen: vor ungefähr 10 Minuten habe ich aus dem Augenwinkel dieses Wesen entdeckt. Es ist klein, so klein wie ein Kind, aber so unglaublich schnell und flink. Ich habe es nur ganz kurz gesehen, doch das reicht, um alles auf dieser Welt in Frage zu stellen. Es ist im dunklen Garten umhergehuscht. Seine langen Haare haben wie der Umhang des Todes geflattert. In einem Augenblick ist es dagewesen, im nächsten wiederum verschwunden, als hätte es nie existiert. Doch dieser winzige Augenblick hat gereicht, um mich vor Angst und Entsetzen zu lähmen.
Ich weiß nun wirklich nicht, was ich tun soll. Herr Turner, bitte, Sie müssen mir helfen! Ich flehe Sie an! Untersuchen Sie die Geschichte, bevor es zu spät ist. Mein Gefühl sagt mir, es wird mich bald holen. Ich werde weiterhin versuchen, Sie über meine Entdeckungen zu informieren, in der Hoffnung, dass wir gemeinsam eine Erklärung für diese schrecklichen Vorkommnisse finden können.
Gruß Caleb Speer.
30.10.2007
Hallo Lucas Turner,
heute habe ich den letzten Funken Hoffnung verloren. Ich fühle mich, als ob ich in einem Albtraum gefangen bin, aus dem es kein Entkommen gibt. Ich schreibe Ihnen, obwohl mein Verstand brüchig ist und meine Gedanken von einem unerträglichen Lärm durchdrungen sind – dem „teketeketeke“. Es ist wie ein endloses Echo meiner Ängste. Ich zweifele langsam selbst an meiner Glaubwürdigkeit.
Ich habe einen Versuch gewagt, dem Geräusch zu entkommen, indem ich mein Haus verlassen habe, doch es hat mich überraschenderweise nicht begleitet. Mittlerweile sehe ich es in den Schatten, höre es in den Winden. Ich wage kaum, meine Augen zu schließen, aus Angst vor den Bildern, die mich in meinen Albträumen heimsuchen. Diese Gestalt, so flüchtig und doch so real, jagt mich in den düsteren Ecken meines Geistes.
Und trotz diesen ganzen Ängsten und meiner zum Zerreißen angespannten Nerven finde ich die Kraft, Ihnen erneut zu schreiben, in der Hoffnung, dass meine Worte nicht im Nichts verhallen.
Morgen werde ich Ihnen wieder schreiben, sofern ich in der Lage bin. Es ist, als ab ich einen winzigen Funken des Lebens in dieser scheinbar endlosen Dunkelheit bewahren möchte, ein letztes Stück meiner Menschlichkeit. Ich hoffe weiterhin, dass Sie mir glauben und mich nicht als wahnsinnig ansehen. Ich flehe Sie an, mir zu helfen, bevor diese Gestalt mich für immer verschlingt!
Gruß Caleb Speer.
31.10.2007
Ich schreibe diese Zeilen in einer unvorstellbaren Panik. Diese Gestalt ist keine Halluzination, kein von meinem Gehirn erfundenes Hirngespinst. Sie hat gerade vor mir gestanden, unter der flackernden Laterne vor meinem Haus, als hätte sie nur darauf gewartet, dass ich einen Fuß raus wage. Dieses Wesen ist real! Es ist hier, um mich zu holen!
Ich war ein Narr zu glauben, mein Zuhause sei ein sicherer Ort und diesem Albtraum entkommen zu können. Es hat genau vor mir gestanden und meine Augen haben klar erkannt, dass es sich nicht um eine unschuldige Kindergestalt handelt. Es sieht aus wie eine junge Frau, doch ohne Unterleib. Ihre Hände, wenn man sie überhaupt noch so nennen kann, gleichen spitzen Stümpfen, wie die Knochen eines Ungeheuers. Sie hat sich aus diesen grässlichen Gebilden fortbewegt, auf mich zu.
Ich bin für das erste zurück in mein Haus geflohen. Sie ist schnell gewesen und hat mich noch eingeholt und mir mit ihren spitzen Stümpfen eine riesige Wunde in meine Wade geritzt – es hat so unglaublich wehgetan. Doch ich habe es grade noch so geschafft, die Tür hinter mir zu schließen. Meine letzte Hoffnung ist mein Arbeitszimmer mit dem Computer gewesen, um diese eine E-Mail noch zu verfassen. Doch was ich nun merke, ist, dass die Flucht sich als schwierig darstellt. Während ich diese Zeilen tippe, höre ich dieses grässliche „teketeketeke“. Ich höre, wie sie mit ihren komischen Stümpfen an der Tür zu diesem Zimmer schabt. Sie ist hier! Sie holt mich gleich! Es ist ein so fürchterliches Geräusch. Meine Ohren klingeln vor Lärm. Der Klang des Schabens durchdringt die Wände, meine Gedanken. Diese Zeilen zu verfassen, verlangen viel Konzentration. Ich schreibe Ihnen noch in der Hoffnung, weil es das Einzige ist, was ich noch tun kann, ich fürchte, es ist zu …
Schattenreich: Die Teke-Teke Legende wird zur grausamen Realität
2.11.2007
Ein Bericht von Lucas Turner
In einer erschütternden und rätselhaften Tragödie wurde gestern Abend Caleb Speer tot aufgefunden, zweigeteilt und leblos vor seinem Computer sitzend. Der 25-jährige Mann, der in den letzten Tagen in einer Reihe von verstörenden E-Mails berichtet hatte, wurde anscheinend von diesem unheimlichen Wesen heimgesucht, was ihn in den Wahnsinn und auch schließlich in den Tod trieb.
Die Geschichte begann, als Speer mir, Lucas Turner, eine Reihe von E-Mails schickte, in denen er von einem schrecklichen Geräusch berichtete. Auf seine Bitte hin begann ich meine Recherche, dabei kam ich zum Ergebnis, dass Speer von der japanischen urbanen Legende Teke-Teke verfolgt wurde:
Teke-Teke ist ein Wesen, welches ohne Unterleib existiert und sich auf den Händen fortbewegt. Außerdem ist es eine weit verbreitete Sage über ein Schulmädchen, das entweder durch ein Missgeschick vor einem herannahenden Zug stürzte, einen Suizidversuch unternahm, oder von einem verschmähten Liebhaber auf die Bahngleise geschubst worden war. Der Zug durchtrennte dabei den Unterleib des Mädchens, diese verstarb und ihre Seele verwandelte sich in einen rachsüchtigen Geist. Seitdem lauert sie an Bahnhöfen bevorzugt junge Männer auf.
Die E-Mails wurden zunehmend verstörender, als Speer von nächtlichen Begegnungen mit dieser Kreatur berichtete, die ihn in einen Zustand von Angst und Paranoia versetzten.
Gestern Abend wurde Speer von seiner Familie tot aufgefunden. Es scheint, als wäre er in einem Moment extremer Panik gewesen, während er versuchte, eine letzte E-Mail zu verfassen, bevor Teke-Teke in sein Haus eindrang und ihn tötete.
Die örtliche Polizei untersucht weiterhin den Vorfall, ist jedoch bisher ratlos über die Ursache dieses tragischen Ereignisses. Die Nachbarschaft ist schockiert über den Tod von Speer und verängstigt durch die unerklärlichen Umstände, die zu seinem Tod geführt haben.
Experten für paranormale Phänomene werden nun hinzugezogen, um die rätselhaften Vorkommnisse zu untersuchen, die zu diesem Vorfall geführt haben. Die Geschichte von Caleb Speer und seine Begegnung mit Teke-Teke wird zweifellos weiterhin Fragen aufwerfen und die Neugier von denen wecken, die den dunklen Geheimnissen der Welt nachspüren.