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Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein soll sichtbarer werden

Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein soll sichtbarer werden

Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein soll sichtbarer werden

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Daniel Günther (hinten, CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holsteins, unterhält sich. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Schulterschluss gegen Antisemitismus und Rassismus in Schleswig-Holstein: Zum Festjahr «1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland» macht nicht nur Ministerpräsident Günther deutlich, dass es um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geht.

Jüdisches Leben und jüdische Errungenschaften sollen nach Ansicht von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in Schleswig-Holstein sichtbarer werden. «Jüdinnen und Juden haben Schleswig-Holstein geprägt. Wir verdanken ihnen einen Großteil unseres kulturellen, künstlerischen und gesellschaftlichen Reichtums», sagte Günther am Mittwoch in Kiel beim Festakt der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein zum Festjahr «1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland».

Jüdischer Glaube müsse ohne Angst gelebt werden können, sagte Günther. «Wehren wir uns gegen den wachsenden Antisemitismus.» Alle zivilgesellschaftlichen Kräfte müssten frühzeitig und gemeinsam gegen Antisemitismus und Rassismus aufbegehren.

Die jüdische Gemeinschaft wolle die Gesellschaft mitgestalten und sehe in Deutschland ihre Zukunft, sagte der Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. «Dies ist jedoch nur möglich, wenn wir Vertrauen haben können, dass wir in Deutschland sicher leben können.» Nötig sei eine konsequente Politik gegen Antisemitismus und eine engagierte Zivilgesellschaft. Schuster forderte auch, dass Juden im Schulunterricht nicht nur als Opfer dargestellt werden. Sonst würden die Begriffe Opfer und Jude zu Synonymen.

Die Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags, Kirsten Eickhoff-Weber (SPD), forderte die Gesellschaft auf, sich jederzeit mit klarer Haltung und Entschlossenheit gegen jedwede Ausgrenzung, Ablehnung und Antisemitismus zu stellen. «Jüdisches Leben gehört zu uns und jede Demokratin, jeder Demokrat, muss dafür Sorge tragen, dass sich jüdisches Leben heute frei entfalten kann», betonte Eickhoff-Weber.

Der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus des Landes Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen (CDU), warb dafür, jüdisches Leben bekannter und begreifbarer zu machen. Besonders wichtig sei, dass man miteinander ins Gespräch komme. Toleranz alleine sei nicht ausreichend.

Die älteste überlieferte Quelle, die jüdisches Leben auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland erwähnt, stammt nach Angaben der Jüdischen Gemeinschaft aus dem Jahr 321. In Schleswig-Holstein wurde jüdisches Leben demnach erstmals vor rund 700 Jahren beschrieben, seit rund 400 Jahren ist die Existenz jüdischer Gemeinden belegt.

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