Nordschleswigsche Gemeinde
Kirchenvertretertagung: Von Feiern, Finanzen und einer Versteigerung
Kirchenvertretertagung: Von Feiern, Finanzen und einer Versteigerung
Kirchenvertretertagung: Feiern, Finanzen, Versteigerung
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Ein aufregendes Jahr liegt hinter der Nordschleswigschen Gemeinde – stand es doch ganz im Zeichen ihres 100. Geburtstages. Zeit für eine Bilanz auf der Kirchenvertretertagung. Ein weiteres Thema: der Haushalt für das kommende Jahr, der ebenso Anlass zum Aufatmen gibt wie das gelungene Jubiläumsjahr. Die Anwesenden konnten zudem einen Pastor und eine Pastorin in der Rolle als Auktionatoren erleben.
„Das Jubiläumsjahr 2023 ist durch – und wir haben immens viel auf die Beine gestellt.“ Das versicherte der Senior der Nordschleswigschen Gemeinde (NG), Matthias Alpen, in seinem Rückblick auf die Veranstaltungen zum 100. Geburtstag der NG, während die auf die Leinwand projizierten Schnappschüsse Erinnerungen an etliche Gottesdienste und Konzerte, an eine Wanderung und ein Konfirmanden-Musical weckten. Sein großer Dank galt allen, die sich an der Ausrichtung der vielen Programmpunkte beteiligt hatten.
Geschichte mit der Gegenwart verknüpft
Bei der Tagung der Kirchenvertreterinnen und -vertreter am Mittwoch in der Deutschen Nachschule Tingleff war die Rückschau auf das Jubiläumsjahr ein zentrales Thema. Matthias Alpen: „Zum Beispiel gab es auch gute Rückmeldungen auf unsere Festschrift. Und das liegt, glaube ich, daran, dass wir darin die Geschichte in die Gegenwart gelegt haben und die Menschen vor Ort sehr persönlich erzählen. Viele Leute haben mitgekriegt, wie wir hier arbeiten.“ Dadurch habe sich sowohl mit der dänischen Kirche als auch mit der Nordkirche eine größere Verbundenheit entwickelt.
Claus Erichsen lobte wiederum den Einsatz des Seniors: „Ohne Matthias als Primus Motor hätten wir das nicht geschafft“, zeigte sich der Kirchenvertreter überzeugt. „Er hatte immer alles gut vorbereitet.“
Außer den Berichten der NG-Vorsitzenden Mary Tarp und der Synodenvertreterin Elke Hußmann stand das Thema Geld auf der Tagesordnung. Den Haushaltsvoranschlag für 2024 – mit einem Volumen von rund 4,3 Millionen Kronen und einem Unterschuss von etwa 200.000 Kronen – haben die 35 Stimmberechtigten einstimmig abgesegnet.
„Es sieht aber nicht so aus wie im Herbst 2022, als zum Beispiel die Energiekosten nicht absehbar waren“, so NG-Geschäftsführer Gerd Lorenzen bei der Vorlage des Etats. Das Budget für 2023 hatte einen Unterschuss von fast einer halben Million Kronen ausgewiesen. „Im Endeffekt sind wir doch gut über die Runden gekommen, denn es ist Gott sei Dank nicht so eingetreten, wie wir befürchtet hatten.“
„Die Leute wissen, wo du wohnst“
Also – keine bedrohliche finanzielle Lage. Mit einem leicht bedrohlichen Unterton hingegen sprach NG-Vorsitzende Mary Tarp schließlich das Wort „Albert!“ aus. Bevor sie zu einer herzlichen Dankesrede für Albert Callesen ansetzte, der sein Amt als Kirchenältester für den Pfarrbezirk Tingleff nun nach zehn Jahren niederlegt. Dort habe er „Großartiges“ geleistet. „Deine freundliche, hilfsbereite Art und deine Menschlichkeit gefallen nicht nur mir.“
Auch Matthias Alpen lobte Callesen als „aufgeschlossen und dynamisch“ sowie als „hochintegrative Persönlichkeit in Tingleff. Die Leute wissen, wo du wohnst – im positiven Sinne“. „Es war immer eine Freude, dich zu treffen oder mit dir zu telefonieren.“ Allerdings habe er auch etwas zu kritisieren an dem scheidenden Kirchenältesten: „Wenn du Sønderjysk sprichst, verstehe ich kein Wort.“
Albert Callesen dankte dem Vorstand der Nordschleswigschen Gemeinde unter anderem mit den Worten: „Wir haben etwas bewegt und dabei unseren Spaß gehabt.“ Zu seiner Nachfolgerin wählte das Gremium einstimmig die 56-jährige Frauke Lorenzen, zu ihrer Stellvertreterin Hannah Bahnsen (62), beide aus Tingleff.
Wie vielseitig das Amt einer Pastorin und eines Pastors sein kann, bewies das Ehepaar Astrid und Ole Cramer aus dem Pfarrbezirk Tingleff kurz vor Ende der Sitzung. Nicht nur, dass sie Pastor Jonathan von der Hardt in Süderwilstrup (Sdr. Vilstrup) während seiner Krankheit vertreten werden. Sie hatten sichtlich Spaß daran, in die Rollen von Auktionatoren zu schlüpfen, um zwei T-Shirts mit dem Aufdruck: „Faith, Hope, Love – 100 NG“ zu versteigern.
Designt hatte die Kleidungsstücke die Tochter von Astrid und Ole Cramer für eine Jugendbegegnung zum Thema Zukunft im Römlager, die das Paar initiiert und ausgerichtet hat. Was die jungen Menschen sich für ihre eigene Zukunft oder für die der Nordschleswigschen Gemeinde wünschten, haben sie dort auf 100 Karten festgehalten. Alle Teilnehmenden sollten während der Begegnung die erwähnten T-Shirts tragen. Aber die waren nicht rechtzeitig fertig geworden – und deshalb übrig.
Einen Eindruck von den Tagen auf Röm (Rømø) erhielten die Kirchenvertreterinnen und -vertreter am Mittwochabend durch einen kleinen Film, den Paul Krauskopf, der Sohn der Apenrader Pastorin Anke Krauskopf, erstellt hatte. Bei der Versteigerung der beiden T-Shirts in der deutschen Nachschule fiel der imaginäre Hammer bei insgesamt 400 Kronen. Die sollen nun wieder in die Jugendarbeit fließen.