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Sparkatalog des Nationalparks Wattenmeer liegt vor

Sparkatalog des Nationalparks Wattenmeer liegt vor

Sparkatalog des Nationalparks Wattenmeer liegt vor

Kopenhagen/Röm/Rømø
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Die Weite des Wattenmeers trotz Sturmflut (Archivfoto) Foto: Volker Heesch

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Zwei Angestellten im Sekretariat auf Röm ist eine Entlassung in Aussicht gestellt worden. Mehrere Veranstaltungen müssen gestrichen oder gekürzt werden.

Der Vorstand des Nationalparks Wattenmeer bereitet sich auf das Schlimmste vor, bis der Staatshaushalt im Dezember im Folketing verabschiedet wird.

Denn er muss nach einem Vorschlag der Regierung im kommenden Jahr zwei Millionen Kronen sparen. Diese Vorgabe gilt auch für die vier anderen Nationalparks in Dänemark.

Daher hat der Vorstand des Wattenmeer-Parks auf seiner Sitzung in dieser Woche einen Sparkatalog zusammengestellt. Aus diesem geht hervor, dass Veranstaltungen ganz gestrichen oder reduziert werden müssen. 

Entlassungen sollten verhindert werden

Primär ging es dem Vorstand darum, Entlassungen zu verhindern. Doch ohne Kündigungen würden die zwei Millionen Kronen nicht erreicht. Daher ist zwei der zehn Angestellten im Nationalpark-Sekretariat auf Röm eine Kündigung in Aussicht gestellt worden. Zudem würde man im südlichen Nationalpark des Landes besonders gefordert sein, da man hier ohne zusätzliche Bewilligungen auch Kommunikationspartner für das Weltnaturerbe der Unesco ist und eine zentrale Rolle in der trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit zwischen Dänemark, den Niederlanden und Deutschland spielt.

Die Streichung in Höhe von zehn Millionen Kronen, die die fünf Nationalparks schlucken müssten, mache mehr als 20 Prozent der heutigen Bewilligungen aus. Dies würde finanziell der Schließung eines Nationalparks entsprechen. Mit den Kürzungen für 2023 und 2024 entspreche dieses 33 Prozent aller jährlichen Bewilligungen.

Viele Feriengäste lernen bei Wattwanderungen den Nationalpark kennen. Foto: Privat

Die Nationalparks würden damit unangemessen hart im Zuge der angestrebten Stellenstreichung für staatliche Angestellte betroffen. Sie würden wesentlich härter als andere staatliche Arbeitsplätze getroffen, meint der Nationalpark-Vorstand für das Wattenmeer.

Für den Nationalpark Wattenmeer und für sein Sekretariat mit zehn Angestellten entspricht die Sparrunde 0,3 Prozent von den gesamten Stellenstreichungen des Staats, der ungefähr 170.000 Menschen beschäftigt. Die Regierung will 1.000 Stellen im Staatsapparat abbauen. Davon sollen 62 im Umweltressort entfallen. Die fünf Nationalparks des Landes beschäftigen rund 50 Angestellte. Zehn Vollzeitstellen müssten gestrichen werden. Die Nationalparks beziehen jährlich neun Millionen Kronen vom Staat.

Fünf Vorsitzende protestieren

Die Vorsitzenden der fünf Nationalparks haben sich daher in einer gemeinsamen Erklärung an Umweltminister Magnus Heunicke (Soz.) gewandt. Schließlich habe er im November vergangenen Jahres mitgeteilt, dass die Regierung und das Folketing voll hinter den Nationalparks stehen. 

„Wir erinnern uns an diese ausgesprochene Anerkennung, wonach die Nationalparks konkrete Ergebnisse sowohl im Erhalt und der Entwicklung der heimischen Natur erzielen.“

Flemming Just steht seit 1. Juni 2023 an der Spitze des Nationalpark-Vorstands. Foto: Jens Hansen/Nationalpark Vadehavet

Der Vorsitzende des Nationalparks Wattenmeer, Flemming Just, und seine vier Kollegen unterstreichen in der Erklärung, dass man keine Möglichkeiten sehe, Aufgaben in Höhe von zehn Millionen Kronen zu streichen, ohne dass die gesetzlich vorgegebenen Kernaufgaben unberührt bleiben. 

Frage an den Minister: Welche Aufgaben sollen gestrichen werden?

So viel Büropersonal habe man gar nicht, um die Sparauflage zu erreichen. Vielmehr habe man Personal, das in der Natur arbeite und innerhalb der Gesetzgebung für Nationalparks für die Artenvielfalt und den Schutz der Natur durch freiwillige Absprachen mit privaten Grundbesitzenden sorge.

Zudem schaffe man einen besseren Zugang zu den einzigartigen Naturgebieten des Landes und schaffe Verständnis dafür, dass diese einen besonderen Schutz bedürfen. Man vermittle die Kulturhistorie der Gegend und Geschichte der Natur, unterstütze Forschung und Unterricht in der Natur und schaffe eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Bereich mit Teilnahme von Kommunen, Betrieben und Vereinen. Welche dieser Aufgaben sollten dann nach Meinung des Umweltministers gestrichen werden, fragen die fünf Vorsitzenden. 

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