Kommunalpolitik
SP für nordschleswigsche Touristik-Zusammenarbeit
SP für nordschleswigsche Touristik-Zusammenarbeit
SP für nordschleswigsche Touristik-Zusammenarbeit
Die Schleswigsche Partei in Tondern macht sich für eine touristische Zusammenarbeit in Nordschleswig stark. Die Beschlussgrundlage ist aus ihrer Sicht noch mangelhaft, daher wird sie im Kommunalrat eine Vertagung des Tagesordnungspunkts vorschlagen.
Für die Schleswigsche Partei besteht kein Zweifel, dass sich Tondern in der Zusammenarbeit in Sachen Tourismus ganz und gar mit den drei anderen nordschleswigschen Kommunen zusammentun soll. Alternativ ist eine Wattenmeer-Kooperation mit den Kommunen Fanø/Esbjerg auf dem Reißbrett.
„Wir sind ganz klar der Auffassung, dass die nordschleswigsche Zusammenarbeit gestärkt und nicht das Gegenteil erzielt werden soll“, erklären die zwei Stadtratspolitiker Jørgen Popp Petersen und Louise Thomsen Terp sowie der SP-Kandidat bei der Kommunalwahl 2017, Leif Hansen, in einer Stellungnahme.
Während der vergangenen Jahre machte die Kommune Tondern sowohl bei der nördlichen Allianz, wie auch bei dem nordschleswigschen Lösung „Destination Sønderjylland“ mit.
Gesetz blockiert bisherige Lösung
Ein neues Gesetz stellte jedoch der Möglichkeit, auf zwei Hochzeiten zu tanzen, ein Bein. Daher muss sich die Kommune Tondern entscheiden, wo es ab 1. Januar 2021 lang geht.
Tondern ist nicht vollgültiges Mitglied im Verband „Destination Sønderjylland“ mit Büro in Sonderburg, sondern kauft sich mit ihrer halben Mitgliedschaft Leistungen für die Vermarktung.
„Diese Vermarktung hat unter anderem dazu geführt, dass die Zahlen für die Übernachtungen in der Kommune Tondern mehr gestiegen sind, als dies anderswo in der Region der Fall ist“, schreibt die Schleswigsche Partei.
„Ein unbeschriebenes Blatt Papier"
Die Kommune Varde hätte sich aus der Wattenmeer-Kooperative ausgeklinkt. „Das wirkt allein schon verdächtig. Das Projekt ist gegenwärtig nur ein unbeschriebenes Blatt Papier“, kritisiert die SP.
„Bei der Destination Sønderjylland handelt es sich hingegen um eine erprobte und erfolgreiche sowie gleichwertige Organisation. Es wird nicht nur massiv auf die vielseitige Natur und die spannende und reichhaltige Kulturgeschichte sowie den Fahrradtourismus gesetzt. Der scharfe Blick wird natürlich auf das enorme Besucherpotenzial gerichtet, dass es bei unseren deutschen Nachbarn gibt“, so das SP-Team.
„Wir befürchten ganz klar, dass dieser Aspekt bei der Zusammenarbeit mit Esbjerg und Fanø verloren gehen würde“, erläutert Popp Petersen dem „Nordschleswiger“.
Finanzieller Spielraum
Der Beitrag für die nordschleswigsche Lösung würde reichlich Spielraum lassen, um eine Reihe der bestehenden Aktivitäten weiterzuentwickeln.
„Wir bezahlen jetzt 650.000 Kronen. Wenn man das hochrechnet, würden wir in etwa bei 1,3 bis 1,4 Millionen Kronen landen. Insgesamt investiert die Kommune Tondern zurzeit 4 Millionen Kronen in den Fremdenverkehr“, so Popp.
In diesem Betrag sei der Zuschuss für den Touristikverein, die Zusammenarbeit mit den Wattenmeer-Partnern beziehungsweise den nordschleswigschen Partnern sowie ein Zuschuss für die Bemannung der Touristikinformation in Tondern enthalten.
Mit einer nordschleswigschen Lösung sollte es auch weiterhin Potenzial geben, um lokale Aktivitäten auf die Beine zu stellen.
Jørgen Popp Petersen, SP-Politiker
„Mit einer nordschleswigschen Lösung sollte es auch weiterhin Potenzial geben, um lokale Aktivitäten auf die Beine zu stellen“, so Popp zu der Befürchtung der Tourismusbranche, dass diese Möglichkeit entfallen würde.
Eine Entscheidung für Nordschleswig schließt natürlich nicht aus, dass weiterhin entwicklungsorientiert mit Akteuren im Nationalpark Wattenmeer und weiteren Partnern in der Wattenmeerregion zusammengearbeitet werden kann“, geht aus der Stellungnahme hervor.
Vertagung wird beantragt
Jørgen Popp Petersen will bei der Sitzung des Kommunalrats am Donnerstag, 25. Juni, vorschlagen, dass der Tagesordnungspunkt von der Tagesordnung genommen wird.
„Die Grundlage für eine seriöse Beschlussfassung ist nicht vorhanden. Der Fremdenverkehrsverein hat noch nicht ausreichend Gelegenheit gehabt, sich mit dem Wattenmeermodell zu befassen“, meint er mit Blick auf den Termin für die Sitzung in Esbjerg, die am 19. Juni einen Tag nach der Sitzung des kommunalen Finanzausschusses stattfand.
Daher konnte sich Popp im Finanzausschuss auch nicht dafür erwärmen, dass der Tagesordnungspunkt an den Kommunalrat weitergeleitet wurde. Auch Claus Hansen (Libberale Allianz) war nicht dafür.
Fehlende Antworten
Für den Fraktionssprecher der Schleswigschen Partei gibt es nach diesem Treffen noch offene Fragen.
„Ich konnte keine eindeutige Antwort auf meine Frage zur Finanzierung der Zusammenarbeit bekommen. Es hieß, dass man das hineinwirft, was man hat. Fanø will sich mit 1,4 Millionen Kronen beteiligen. Von Esbjerg gab es aber nichts Konkretes“, wundert sich Popp Petersen. Ebenfalls missfälllt, dass keine Informationen nachgereicht wurden.