Kommunalpolitik
SF will Bürgertreffen zum umstrittenen Bauprojekt auf Röm
SF will Bürgertreffen zum Bauprojekt in Kongsmark auf Röm
SF will Bürgertreffen zum Kongsmark–Bauprojekt
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Das Tonderner Stadtratsmitglied Bjarne Lund Henneberg fordert nach heftigen Meinungsunterschieden erneute Diskussion. Der Bürgermeister ist kein Befürworter dieser Initiative.
Die Wogen haben sich nicht geglättet. Der Bau von 36 neuen Ferienhütten in Kongsmark auf Röm, die mit ihren 80 Quadratmetern eher die Größe von kleineren Sommerhäusern haben, hat zum Teil äußerst heftige Diskussionen primär in Kreisen von Sommerhausbesitzerinnen und -besitzern ausgelöst.
Jetzt ergreift Stadtratsmitglied Bjarne Lund Henneberg die Initiative und schlägt vor, dass sich die Kommune bei einem weiteren Bürgertreffen den Fragen stellt. Über den Vorschlag des Vertreters von der Sozialistischen Volkspartei (SF) muss der Stadtrat auf seiner Sitzung am Donnerstag, 31. August, befinden.
Gefahr der Entvölkerung
Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) begegnet dem Vorschlag mit Zurückhaltung. „Wir haben bereits zwei Treffen durchgeführt. Der Technische Ausschuss hat außerdem mit dem Lokalrat der Insel geredet. Für mich wiegt das Wohl der Einheimischen höher als das der Sommerhausbesitzer. Das Projekt schafft Arbeitsplätze. Gerade das steht im Zukunftsplan für die Insel. Sonst würde Röm entvölkert werden“, erklärt Popp Petersen.
Bjarne Lund Henneberg schlägt weiter vor, dass sich die Verwaltung den Fragen stellt. Die Fragestellerinnen und Fragesteller müssen beim Bürgertreffen zugegen sein. Teilnehmen könnten auch Mitglieder des Stadtrats, heißt es in Hennebergs Vorschlag.
Bezüglich dieser Formulierung hat Jørgen Popp Petersen Bedenken. „Die Verwaltung soll Rede und Antwort stehen. Es sind aber wir Politiker, die die Entscheidung getroffen haben. Da müssen wir als Arbeitgeber auch Rücksicht auf unsere Beschäftigten nehmen“, unterstreicht er.
Da müssen wir als Arbeitgeber auch Rücksicht auf unsere Beschäftigten nehmen.
Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister
Jørgen Popp Petersen sieht keine Möglichkeiten, alle zufriedenzustellen. Es werde immer Enttäusche geben. „Über das Projekt ist informiert worden. Einige, und das waren Besitzer von Ferienhäusern, haben sich auf den beiden Bürgertreffen wirklich im Ton vergriffen, während die Wirtschaftstreibenden auf Röm überwiegend positiv eingestellt sind. Wir haben einen Zukunftsplan erarbeitet, in dem der Bau eines Badehotels und die Schaffung von Arbeitsplätzen wichtige Bestandteile sind“.
Der frühere Stadtrat von Scherrebek (Skærbæk) entschied bereits Mitte der 1970er Jahre, das besagte Areal für den Bau von Häusern und/oder eines Hotels zu reservieren. Danach kehrte 50 Jahre Ruhe ein.
Das umstrittene Projekt erfüllt die Auflagen eines Hotelkomplexes. Gefordert wird auch ein Empfang und die Möglichkeit, das Frühstück einzunehmen.
Fünf Wochen für Besitzende
Die Eigentümerinnen und Eigentümer – es können Interessenten aus dem Ausland sein – müssen die Feriendomizile vermieten, während sie ihnen nur fünf Wochen im Jahr zur Verfügung stehen.
Für das Projekt, das von einem deutschen Investor mit Sitz in Hannover gekauft wurde, sucht die Hamburger Immobilienunternehmen Robert C. Spies Interessenten in Deutschland. Das Unternehmen hatte das Projekt an diesen Investor vermittelt und verkauft nun in dessen Auftrag die Häuser zum Preis von knapp drei Millionen Kronen.
An der Entscheidung des Scherrebeker Stadtrats konnte der jetzige Kommunalrat nicht rütteln. Im Vorfeld fanden zwei Bürgertreffen mit Einheimischen und Sommerhausbesitzerinnen und -besitzern statt, bei der die Diskussion bis an die Decke ging. Der Tonderner Stadtrat hat den im Rahmen des Projekts neu erarbeiteten Flächennutzungsplan genehmigt.