Blaulicht
Protestaktion am Jahrestag des Ukraine-Kriegs bei Ecco
Protestaktion am Jahrestag des Ukraine-Kriegs bei Ecco
Protestaktion am Jahrestag des Ukraine-Kriegs bei Ecco
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Unbekannte haben einen Stein des Ecco-Konzerns in Tondern als Kritik an der Firmenpolitik und als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine verhüllt und beschmiert. Damit wird das Schuhunternehmen ein zweites Mal von einem derartigen Zwischenfall getroffen.
Dass der Ecco-Konzern seine wirtschaftlichen Aktivitäten in Russland trotz des Krieges weiterführt, hat der Schuhfirma bereits den Titel als Königlicher Hoflieferant gekostet und viel Kritik auch von höchster Stelle eingebracht.
Vermutlich auch als Protestaktion gegen diese Firmenentscheidung haben Unbekannte in der Nacht zum Freitag einen Stein beim Ecco-Center an der westlichen Umgehungsstraße mit dem Buchstaben Z beschmiert– das Zeichen für den Übergriff Russlands auf die Ukraine, schreibt „jv.dk“. Der 24. Februar ist der erste Jahrestag des Kriegsausbruchs.
Polizei ermittelt
Der Ecco-Konzern hat den Fall bei der Polizei angezeigt, bestätigte Polizeisprecher Chris Thorning Vesterdal am Freitag. Die Beamten werden ermitteln und suchen nach Zeugen, die am Tatort etwas Verdächtiges im Zeitraum von Donnerstagabend bis Freitagmorgen gesehen haben. Man kann sich an die Polizei unter der Telefonnummer 114 wenden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Stein war zunächst in den ukrainischen Farben (gelb und blau) verhüllt worden. Als die Verhüllung entfernt wurde, kam die Schmiererei zum Vorschein. Ein Putztrupp trat sofort in Aktion.
Ecco ist nicht die einzige Firma, die trotz des Übergriffs auf die Ukraine Geschäfte in Russland macht. So ging unter anderem auch die Brauerei Carlsberg vor.
1998 schon mal künstlerischer Übergriff auf Stein
Für Ecco wiederholt sich ein derartiger Vorfall. Als die Firma 1998 im Beisein von Prinz Joachim und seiner ersten Frau Alexandra einen riesigen Bronzefuß, geschaffen vom bekannten Künstler Peter Brandes, beim Tonderner Ecco-Center enthüllen wollte, kam der Schriftzug Æ Puba (ein verniedlichter, nordschleswigscher Ausdruck für menschliche Exkremente) als peinliche Überraschung zum Vorschein. Das Prinzenpaar war nicht die einzige Prominenz vor Ort. Auch der frühere Außenminister Uffe Ellemann Jensen war zugegen, der die Enthüllung vornahm.
Der Ecco-Gründer Karl Toosbye soll damals innerlich gekocht haben. Die Täter konnten nie ausgemacht werden.