Umwelt & Natur
Lösung bei Nonnengans-Problem
Lösung bei Nonnengans-Problem
Lösung bei Nonnengans-Problem
Auf der Wasservogelkonferenz der Vereinten Nationen haben die Teilnehmer ein internationales „Gänsemanagement“ beschlossen. Die Dänische Umweltbehörde sagt: Ein Abschuss ist möglich.
In den Kögen, aber auch teilweise im Landesinneren Nordschleswigs, sind seit Oktober wieder riesige Schwärme der Nonnengänse gelandet, deren Bestände sich seit Jahrzehnten sehr stark vermehrt haben. Vor allem für die Landwirte stellen gefräßige Nonnengänse ein Problem dar, weil die vor 40 Jahren noch vom Aussterben bedrohte Gänseart, inzwischen mit über einer Million Exemplaren fast im gesamten Winterhalbjahr im Bereich der Marschen der Nordseeküste rastet.
Nun ist nach Angaben der staatlichen dänischen Naturbehörde Miljøstyrelsen bei der UN-Wasservogelkonferenz in Durban in Südafrika, ein Verwaltungsplan für die sich auch von den Brutgebieten her stark ausbreitende Vogelart beschlossen worden. Damit können die Bestände der Nonnengänse in Regie der einzelnen Länder dezimiert werden, wenn die Tiere nachweislich Schäden anrichten. „Die Nonnengänse bleiben weiter eine EU-weit geschützte Art“, so die Biologin Camilla Uldal von der staatlichen Umweltbehörde, die mit der dänischen Delegation an der Konferenz teilgenommen hat, bei der es vor allem um internationale Schutzmaßnahmen für bedrohte Vogelarten ging.
Landwirte müssen Abschussgenehmigungen für Nonnengänse beantragen.
Camilla Uldal, Biologin der Umweltbehörde
„Landwirte müssen Abschussgenehmigungen für Nonnengänse beantragen“, erklärt die Biologin. Anders als bei den ebenfalls sehr stark in den Beständen gewachsenen Graugänse gilt für die Nonnengänse keine Jagdzeit. Die geschossenen Nonnengänse dürfen von den an den Regulierungsmaßnahmen beteiligten Jägern verspeist werden, aber nicht in den Verkauf gelangen. „Es ist positiv, dass wir einen Verwaltungsplan angenommen haben, für den wir uns schon seit vielen Jahren eingesetzt haben. Dänemark setzt sich dafür ein, dass man die Nonnengansbestände international verwaltet. Und der neue Plan wird den Fokus auf wachsende Bestände als Problem schärfen und die Verhältnisse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit dabei verbessern“, berichtet Camilla Uldal über die Ergebnisse der Konferenz in Südafrika. Jedes Land könne mit eigenen Maßnahmen Problemen durch die Massenvermehrung begegnen.
Sie berichtet, dass eine Untersuchung in Auftrag gegeben worden ist, die zeigen soll, ob die riesigen Nonnengansschwärme Wiesenvögel wie Kiebitz, Rotschenkel oder Uferschnepfe an deren Brutplätzen verdrängen. Zu den Wasservogelarten, bei denen mehr für den Schutz getan werden soll, zählen die Eiderenten, die in der Ostsee und im Wattenmeer seltener geworden sind. Auch Hochsee-Tauchenten, wie die Samtente die man an den heimischen Küsten meist nur tot oder mit Öl im Gefieder findet, benötigen mehr Schutz.