Tourismus
Lakolk: Ja zum Badehotel, aber auf die Größe kommt es an
Lakolk: Ja zum Badehotel, aber auf die Größe kommt es an
Lakolk: Ja zum Badehotel, aber auf die Größe kommt es an
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Um den Ganzjahrestourismus auf Röm anzuschieben, soll eine Fünf-Sterne-Herberge gebaut werden, heißt es in einer Studie über die Möglichkeiten für die „Hauptstadt“ der Insel. Mehrere Parteien im Stadtrat haben Bedenken in Bezug auf die Höhe des Bauvorhabens.
Schon vor rund 120 Jahren blühte der Tourismus auf Röm (Rømø), als der bekannte Pastor und Unternehmer J. C. Jacobsen den Bau eines Seebads in Lakolk mit einem Badehotel und Sommerhäusern vorantrieb.
Das Hotel gibt es schon lange nicht mehr. Nur wenige Sommerhäuser zeugen von der Blütezeit dieser Unternehmung, die wie so viele andere Initiativen Jacobsens eine finanzielle Bruchlandung erlitt.
Nun soll wieder ein „richtiges“ Badehotel von gehobenem Standard in Lakolk gebaut werden. Dafür sprach sich der Tonderner Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung aus.
Um den Ganzjahrestourismus auf der Insel voranzutreiben, wurde dazu eine Studie über die sich anbietenden Möglichkeiten erstellt. Der Bau eines Fünf-Sterne-Hotels mit mehreren Stockwerken ist einer der Vorschläge.
Erarbeitet wurde die Studie in enger Zusammenarbeit etwa mit den Geschäftstreibenden in Lakolk, den Campingplatzbetreibern First Camp und der Kommune Tondern. Alle unterstützen die Errichtung des Badehotels in unmittelbarer Nähe zu den Dünen, dicht am Campingplatz gelegen. Es soll im westlichen Teil des Geschäftszentrums entstehen.
Doch in Bezug auf die Höhe des Bauwerks gibt es in Reihen des Tonderner Stadtrats Bedenken. In der Studie wird von einem drei- bis vierstöckigen Hotel gesprochen, das letztendlich auf fünf Etagen wachsen kann, wenn man jeweils eine halbe Etage für die Tiefgarage und die Hotelterrasse mitzählt, gab Martin Iversen, Venstre-Stadtratsmitglied, zu bedenken.
Er ist selbst mit seinem Resort Enjoy Rømø Ferienunternehmer auf der Insel. Daher habe seine Partei auch Bedenken in Bezug auf die Hotelhöhe. Es würde das höchste Bauwerk der Insel werden.
Obwohl sie den Bau eines Badehotels befürworten, lehnten der Röm-Campingplatzbetreiber Allan Svendsen (Neue Bürgerliche) und Bjarne Lund Henneberg (Sozialistische Volkspartei) das Projekt ab. Solange die Höhe des Hotels nicht festgelegt sei, könnten sie dem Projekt nicht zustimmen, so die einhellige Meinung der beiden Politiker.
Auf der Stadtratssitzung musste jedoch eigentlich nur Stellung dazu bezogen werden, dass die Kommune 1,3 Millionen Kronen für die weitere Planung und juristischen Beistand für die Projektvorbereitung bewilligen sollte. Im Finanzausschuss hatten im Vorfeld der Stadtratssitzung bis auf SF und Neue Bürgerliche alle für die Freigabe der 1,3 Millionen Kronen votiert.
SP: Möglichkeiten und nicht Begrenzungen
Seitens der Sozialdemokratie wurde vorgeschlagen, einen politischen Lenkungsausschuss zu gründen, der das Projekt begleitet. Für diese Idee votierten nur die fünf Parteimitglieder selbst sowie Bjarne Lund Henneberg und Allan Svendsen.
Fraktionssprecherin Louise Thomsen Terp (Schleswigsche Partei) forderte dazu auf, nicht schon jetzt Begrenzungen zu setzen. Schließlich befasse man sich mit einer Studie der Möglichkeiten. Das Hotel biete große Möglichkeiten und ein großes Potenzial, auch für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Man müsse aber auch Stellung zu infrastrukturellen Problemen beziehen, meinte die SP-Politikerin.
Die Entscheidung erfordert Mut von den Politikerinnen und Politikern.
Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten)
Er freue sich über die sehr positive Stimmung der beteiligten Lakolkerinnen und Lakolker zu diesem Projekt. „Ein Hotel dieser Größe wird sehr attraktiv werden. Doch die Entscheidung erfordert Mut von den Politikerinnen und Politikern“, erklärte Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten).
Neben dem Projekt eines Badehotels selbst sollen sowohl die Vorder- als auch die Rückseite der Geschäftsmeile aufgehübscht werden. Obwohl ein Kostenvoranschlag für den Bau des Hotels nicht vorliegt, rechne man mit einer großen Investition von 200 bis 300 Millionen Kronen, so Ørting Jørgensen, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Klima, Umwelt und Entwicklung ist.