Chemie-Experiment

Falsche Flasche führte zur Explosion in Tonderns Bibliothek

Falsche Flasche führte zur Explosion in Tonderns Bibliothek

Falsche Flasche führte zur Explosion in Tonderns Bibliothek

Ritzau/nlm
Tondern/Tønder
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Bei einer Chemie-Vorführung in der Bibliothek von Tondern explodierte eine Glasflasche in den Händen eines 22-Jährigen (Symbolbild). Foto: Arne Dedert/Ritzau Scanpix

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Bei einer Chemie-Show kam es am Sonnabend in Tondern zu einer Explosion. Ein 22-jähriger Student sowie drei Kinder erlitten dabei Verletzungen. Inzwischen ist die genaue Ursache des Vorfalls bekannt.

Eine falsch verwendete Flasche während einer Vorführung eines Chemie-Experiments hat am Sonnabend zu einer Explosion in der Bibliothek von Tondern geführt. Dies ergab eine Untersuchung des Vorfalls. 

Das Experiment, bekannt als „Der Geist in der Flasche“, wurde von Studierenden der Universität Aalborg durchgeführt. Bei diesem Versuch wird eine chemische Reaktion zwischen Wasserstoffperoxid und Kaliumpermanganat durchgeführt, die einen Druck in der Flasche erzeugt. Durch den Druck soll Gas durch die Öffnung der Flasche entweichen können und dabei eine kleine Wolke bilden. 

Das Experiment wird häufig bei Chemie-Shows und im Unterricht verwendet und gilt allgemein als sicher. Doch es stellte sich heraus, dass in Tondern statt einer Korkflasche eine Flasche mit Schraubverschluss verwendet wurde. Dies verhinderte, dass das Gas entweichen konnte und führte schließlich zur Explosion.

„Der Schraubverschluss ließ das Gas nicht entweichen, was nach den Sicherheitsvorschriften mit einer Korkflasche hätte geschehen müssen“, erklärt Kim Lambertsen Larsen, Institutsleiter der Universität Aalborg, der die Untersuchung leitete.

Verletzte und Zukunftsmaßnahmen

Ein 22-jähriger Student, der das Experiment durchführte, erlitt Verletzungen an den Händen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Drei Kinder wurden durch umherfliegende Glassplitter leicht verletzt.

Der Student wurde mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen und befindet sich laut Larsen auf dem Weg der Besserung. Es stellte sich außerdem heraus, dass die falsche Flasche schon länger verwendet wurde, wobei unklar bleibt, wann und warum der Wechsel von der Korkflasche zum Schraubverschluss erfolgte.

„Irgendwann wurde die Korkflasche durch eine Flasche mit Schraubverschluss ersetzt, und dies wurde zur gängigen Praxis. Es handelt sich um einen Übermittlungsfehler, doch wir wissen nicht, wann dieser passierte“, sagt Larsen.

Institutsleiter der Uni Aalborg nimmt Verantwortung auf sich

Als Reaktion auf den Vorfall plant die Universität Aalborg, die Sicherheitsvorschriften für Chemie-Shows und Experimente zu verschärfen und das Personal intensiver zu schulen. „Wir werden die Ausbildung verbessern und systematische Maßnahmen einführen, um solche Fehler künftig zu verhindern“, so Larsen.

Auch die dänische Arbeitsschutzbehörde führte nach der Explosion eine Untersuchung vor Ort durch. Zudem wurde die Polizei über den Vorfall informiert.

Larsen übernahm die volle Verantwortung für das Geschehen. „Es liegt in meiner Verantwortung, sicherzustellen, dass unsere Mitarbeitenden in Sicherheitsfragen ausreichend geschult sind. Sollte jemand zur Rechenschaft gezogen werden, dann bin ich das“, erklärte er abschließend.

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