Kunst
Erst Wegner-Buch für Kinder – jetzt kommt ein neues Werk für Erwachsene
Erst Wegner-Buch für Kinder – jetzt kommt ein neues Werk für Erwachsene
Erst Wegner-Buch für Kinder: Jetzt kommt eins für Erwachsene
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Die Kunsthistorikerin Anne Blond zeigt in ihrer neuen Publikation, dass der bekannte Möbelarchitekt auch mit dem Pinsel umgehen konnte. Vor zwölf Jahren schrieb sie ein Kinderbuch über den berühmten Sohn der Stadt Tondern.
Hans J. Wegner konnte anderes, als Möbel zeichnen. Seine spielerische, künstlerische Ader hat er auch mit dem Pinsel zum Ausdruck gebracht. Davon zeugen seine Aquarelle und Zeichnungen.
Seine andere Seite beschreibt die Kunsthistorikerin und Wegner-Expertin Anne Blond aus Jeising (Jejsing) in ihrem Buch „Hans J. Wegners akvareller“, das am 30. Oktober im Strandberg Publishing-Verlag in englischer und dänischer Sprache erscheint.
Anne Blond ist Wegner-Kennerin, was sie bereits als Mitarbeiterin im Kunstmuseum in Tondern unter Beweis gestellt hat. Dort organisierte sie unter anderem eine sehr erfolgreiche Ausstellung über den 1914 in Tondern geborenen Wegner.
Vor zwölf Jahren schrieb sie als Museumsangestellte das kleine Buch „Hans, stolen og verden“ über Wegner. Die Zielgruppe waren damals Kinder. Mit dem zweiten Wegner-Buch spricht sie das erwachsene Publikum an.
Die Kunsthistorikerin, die seit einigen Jahren Direktorin und Leiterin des Projekts Wegner-Museum auf dem Hof Hestholm bei Tondern ist, will damit die andere Seite des im Jahr 2007 verstorbenen Wegner vorstellen, denn er habe auch eine künstlerische Ader und ein feines Gefühl für Farben gehabt, so Anne Blond.
Dennoch wollte er im Gegensatz zu Kollegen nie ein bildender Künstler werden, obwohl er dazu die Fähigkeiten gehabt hätte.
Anne Blond
Das will sie in ihrem Buch mit fast 100 nach Motiven thematisch eingeteilten Aquarellen zeigen. Sie entstanden primär in der Zeit, als Wegner an der Kunsthandwerkerschule studierte. Seine Zeichnungen hingegen dienten ihm für seine Arbeit, wenn er an Wettbewerben teilnehmen wollte, für die Visualisierung oder für Entwürfe besonders künstlerisch gestalteter Möbel.
„Die Motive sind äußerst unterschiedlich. Einrichtungen, Möbel, Gebrauchsgegenstände oder Tapetenmuster hat er auf die Leinwand gebracht, aber auch Natur, Landschaften und Menschen. Dennoch wollte er im Gegensatz zu Kollegen nie ein bildender Künstler werden, obwohl er dazu die Fähigkeiten gehabt hätte“, sagt Blond.
Große Liebe zu Tondern
Seine große Liebe zu seiner Heimatstadt, ihrer Baukultur und ihrer Natur kommt auch in seinen Werken zum Ausdruck.
Auf 192 Seiten vertieft sich Anne Blond in das Leben und Werk des Tonderaners, auch als Biografie, reich bebildert mit privaten Fotos und Bildern seiner bekanntesten Designs. Das Buch kostet 349,95 Kronen.
„Ich hielt die Aufgabe für sehr interessant und hoffe natürlich, dass einige der Aquarelle und Zeichnungen auch in unserem neuen Museum ausgestellt werden können. Sehr schön war es, dass ich auch eine Zeichnung von Hestholm gefunden habe“, erklärt die Autorin vieler Bücher.
Die Aquarelle und Zeichnungen befinden sich alle im Besitz der beiden Töchter des Möbeldesigners, die große Förderinnen des Tonderner Museumsprojekts sind. Auch nach ihrem Tod wollen sie jährlich drei Millionen Kronen spenden. Die Gemälde und Zeichnungen dienen zurzeit noch der Einrichtung der Wegner-Zeichenstube, die von der Tochter Marianne weitergeführt wird. Die Kosten für das Museumsprojekt werden auf 90 bis 110 Millionen Kronen geschätzt. Auch die Kommune Tondern wird sich mit beträchtlichen Mitteln beteiligen.