EU-Wahl

Tondern: Trotz Klatsche ist Venstre immer noch stärkste Kraft

Tondern: Trotz Klatsche ist Venstre immer noch stärkste Kraft

Tondern: Trotz Klatsche ist Venstre noch stärkste Kraft

Tondern/Tønder
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60,32 Prozent der 373 Stimmberechtigten suchten das Wahllokal in Süderseiersleff (Sønder Sejerslev) auf. Foto: Privat

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Die Wählerinnen und Wähler gaben auch der Sozialdemokratie, der Dänischen Volkspartei und der Radikalen Venstre den Laufpass. Mehr als 2.000 Personen votierten für die Partei von Inger Støjberg. Folketingspolitiker Henrik Frandsen hätte sich ein besseres Abschneiden der Moderaten in der Kommune Tondern erhofft.

Die Partei Venstre musste bei der Wahl zum Europarlament in der Kommune Tondern herbe Verluste (- 5,4 Prozent) einstecken. Mit 27 Prozent ist sie aber weiterhin stärkste Kraft, gefolgt von der Sozialdemokratie (15,8 Prozent).

Dicht auf den Fersen folgen die Dänemarkdemokraten mit 15,4 Prozent, die das Bild im Vergleich zu 2019 in der Kommune Tondern aufgemischt haben.

Dänische Volkspartei stark reduziert

Venstre hat 3.736 Stimmen bekommen. Damit setzten 1.703 Personen weniger als vor fünf Jahren ihr Kreuz bei Venstre. Die Dänische Volkspartei musste ebenfalls gehörig Federn lassen (- 8,7 Prozent). Die Partei erlangte bei 1.176 Wählerinnen und Wählern Zustimmung. Damit wurde sie im Vergleich zu 2019 mit um 1.702 Stimmen auf mehr als die Hälfte reduziert.

Ein Minusgeschäft für die Sozialdemokratie

Einbußen gab es außerdem für die Sozialdemokratie. Die Partei von Regierungschefin Mette Frederiksen verlor 1.251 Stimmen und hat jetzt 2.183 Anhängerinnen und Anhänger. 

Eine kalte Dusche gab es für die Radikale Venstre, die fast zwei Drittel ihrer Stimmen abgeben musste. Sie rutschte von 975 auf 351 Stimmen ab. 

Keine Stimmen-Gewinne für SF

Entgegen dem Landestrend gab es in der Kommune Tondern keinen Aufwind für die Sozialistische Volkspartei, die 23 Stimmen abgeben musste und von 1.242 Personen gewählt wurde. Aufgrund der geringeren Wahlbeteiligung gab es jedoch einen prozentualen Anstieg um 1,4 Prozent und SF vereinte 9 Prozent der Stimmen auf sich.

Die Einheitsliste schrumpfte um 171 Stimmen auf jetzt 286. Die Alternative ging um 66 auf 175 Stimmen zurück.

Zu den Gewinnern zählte die Konservative Volkspartei, die 210 Stimmen zulegte und bei 1.006 Stimmen landete. Auch die Liberale Allianz legte einen Zahn zu und kletterte mit einem Zugang von 164 auf 927 Stimmen.

Die Dänemarkdemokraten bekamen auf Anhieb 2.128 Stimmen. 

Moderaten hinken etwas hinterher

Die Moderaten fuhren bei ihrer ersten EU-Wahl 629 Stimmen ein. Im Vergleich zur Folketingswahl im November 2022 gibt es noch Luft nach oben. 

Damals erzielten die Moderaten 2.701 Stimmen. Davon entfielen 1.992 auf Tonderns früheren Bürgermeister Henrik Frandsen, der den Sprung ins Folketing schaffte. 

„Das liegt etwas unter dem Landesdurchschnitt. Ich hätte natürlich gerne gesehen, dass es mehr Stimmen gewesen wären. Bei der Folketingswahl hatten wir um einiges mehr“, sagt Frandsen bezüglich des Ergebnisses. Während die Moderaten landesweit 6 Prozent schafften, mussten sie sich in der nordschleswigschen Westküstenkommune mit 4,6 Prozent begnügen.

Tondern und Scherrebek Hochburgen der Moderaten

Die meisten Kreuze für die Moderaten gab es in Tondern mit 164 Stimmen. In Scherrebek (Skærbæk), wo der Folketingspolitiker Frandsen wohnt, votierten mit 93 die zweitmeisten Wählerinnen und Wähler für Frandsens Partei. 

Nach seiner dortigen morgendlichen Stimmabgabe fuhr er als Vertreter im Südschleswig-Ausschuss nach Flensburg (Flensborg) zum Jahrestreffen der dänischen Minderheit. Abends nahm er an der Wahlparty seiner Partei in Kopenhagen teil. Die wenigsten Anhängerinnen und Anhänger für die Moderaten gab es in Wiesby (Visby) mit zwei Stimmen.

Im Januar schied Henrik Frandsen (l.) auf eigenen Wunsch aus der Kommunalpolitik aus. Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) verabschiedete seinen Vorgänger und bisherigen Vertreter von Tønder Listen. Foto: Ulrik Pedersen

Rückläufige Wahlbeteiligung

Von den 26.264 stimmberechtigten Menschen im Wahlkreis Tondern machten sich am Sonntag nur 54,17 Prozent (2019: 61,63 Prozent) auf zu einem Wahllokal. 

Am niedrigsten war die Wahlbeteiligung in Wiesby (Visby), wo nur 44,97 Prozent der 378 Stimmberechtigten den Gang zur Wahlurne antraten. Die größte Wahlbeteiligung wurde hingegen mit 65,04 Prozent auf Röm (Rømø) verzeichnet. Dort gibt es 409 Stimmberechtigte. 

Mehr blanke Stimmzettel

360 Wahlberechtigte kreuzten im Wahllokal keinen Namen mit dem roten Stift an, sondern steckten einen blanken Stimmzettel in die Wahlurne. Somit enthielten sich 40 Personen mehr als vor fünf Jahren der Stimme.

Der Artikel ist am Dienstag, 11. Juni, 9.40 Uhr, um die Information vom prozentualen Anstieg für SF ergänzt worden.

Die Hitliste der Stimmen

• Asger Christensen (V): 2.092 (2019: 1.715)
• Christel Schaldemose (Soz.): 1.124
• Kristoffer Storm (Dänemarkdemokraten): 1.061
• Morten Løkkegaard (V): 840
• Henrik Dahl (Liberale Allianz): 565

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