Tønder Festival 2023
So familientauglich ist das Tønder Festival
So familientauglich ist das Tønder Festival
So familientauglich ist das Tønder Festival
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Ein Festivalbesuch mit Kindern kann eine nervenaufreibende Angelegenheit sein: wenig Ruhe, wenig Platz und Nachwuchs, der als Resultat lauter schreit als die Sänger auf der Bühne. In Tondern will man es besser machen. Wie es dort mit der Familienfreundlichkeit klappt.
Mette Bossen Linnet ist Vorstandsvorsitzende des Tønder Festivals und als Mutter hat sie sich in ihrer Position auch der Familienfreundlichkeit verschrieben. „Wir wollen ein Festival für alle Altersgruppen sein – für die ganze Familie“, sagt sie. Tatsächlich gibt es für Kinder allerlei zu erleben auf dem Gelände.
„Der Nordschleswiger“ hat sich auf dem Festivalplatz umgesehen und das Thema Familienfreundlichkeit näher in Augenschein genommen.
Zum einen gibt es mittig auf dem Festivalgelände einen Sandspielplatz. Der war ursprünglich gar nicht primär für Kinder geplant, wurde in den vergangenen Jahren aber zunehmend von ihnen erobert und für die kleinen Gäste angepasst. „Eigentlich sollte dieses Gebiet einfach das Wattenmeer repräsentieren, aber Kinder lieben es hier“, sagt Linnet. Vor Ort gibt es nun Sandspielzeug und einen kleinen Spielturm mit Rutsche.
Auch der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Gry Haahr gefällt es dort: „Es muss nicht immer groß und schick sein. Hier können die Kinder im Sand spielen und ihre Fantasie nutzen.“ Sie findet: Das Festival macht es einfach, Kinder mitzunehmen, weil es diese Orte für sie gibt.
Ein zweiter Ort speziell für Kinder ist das „Familieunivers“ ganz hinten auf dem Platz. Etwas abseits der Musik und des Trubels können Familien hier zur Ruhe kommen und spielen. Dafür liegen, bereitgestellt vom Dänischen Gymnastik- und Sportverein (DGI), zahlreiche Spiel- und Sportgeräte für alle Altersgruppen bereit.
An Wikingerschach, Badminton und Frisbee kann sich die ganze Familie beteiligen. Neu ist ein kleiner Fußballplatz. Auf dem Gelände des Familienuniversums steht auch ein schattenspendendes Zelt, ausgelegt mit weichem Boden und ausgestattet mit einer Kleinkindecke sowie Tischen mit Malutensilien.
„Æ Leechplas“ auf dem Campingplatz
Ein weiterer Ort zum Spielen – für Kinder und Erwachsene – befindet sich auf dem Campingplatz, der „Æ Leechplas“. Dort finden tagsüber betreute Turniere statt, in denen Familien oder Gruppen in skurrilen Disziplinen wie Schuhwurf oder Schubkarren-Slalom gegeneinander antreten können. Später kann man die Sachen auch einfach so nutzen.
Für die Versorgung der Kleinsten gibt es auf dem Gelände einen (einzigen) Wickeltisch. Nach dem haben wir allerdings leider vergeblich gesucht – trotz Schild. Irgendwo muss er aber sein. Dafür haben wir das Ruhezelt gefunden, das unter anderem zum Stillen und Wickeln genutzt werden kann. Dieses steht in Richtung Campingplatz.
Da das Festival vor allem in diesem Jahr ein extra Fokus auf Erreichbarkeit für unter anderem Rollstuhlfahrer legt, wurde darauf geachtet, flächendeckend niedrige Schwellen einzubauen. Das macht das Herumkommen auch für Kinderwagen einfacher.
Doch nicht alles ist perfekt. Es gibt Punkte, die Linnet für die nächsten Jahre noch angehen will. So gibt es auf dem Gelände zwar Ohrstöpsel, allerdings passen diese oft nicht in Kinderohren. Da wären große Ohrschützer im Laden noch schön, obwohl die meisten Eltern daran auch selbst denken, sagt sie.
Die zweite Sache ist schwerer umzusetzen: Rauchverbote. Die gibt es zwar bereits in den Gebäuden und Zelten, allerdings wären zumindest rauchfreie Zonen rund um kinderreiche Orte wie den Sandplatz wünschenswert.
„Ich denke, im Vergleich zu anderen Festivals sind wir trotzdem gut dabei. Es gibt viel Platz hier und es ist schon aufgrund des Charakters weniger stressig. Es ist sicher, mit Kindern hierherzukommen“, sagt Linnet abschließend.
Der Eintritt für Kinder bis 12 Jahre frei.
Mehr Meinungen von Eltern gibt es hier im Video zu hören.