Perspektivregion
Günther macht sich Gedanken über die Zukunft des Grenzlandes
Günther macht sich Gedanken über die Zukunft des Grenzlandes
Günther macht sich Gedanken über die Zukunft des Grenzlandes
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Wie sieht das deutsch-dänische Grenzland der Zukunft aus? Damit haben sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Perspektivregion fünf Tage lang beschäftigt.
Dänisch in den deutschen Schulen in Schleswig-Holstein, ein regionaler Hauptbahnhof und Hafen, Gemeinschaftshäuser in den Dörfern, Integration von multiethnischen Minderheiten, Transformation der Landwirtschaft und Bürgerlohn. Das waren einige der Vorschläge eines Zukunftsparlaments, das sich in der vergangenen Woche an der Hochschule in Lügumkloster (Løgumkloster) getroffen hat.
Fünf Tage lang haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des grenzüberschreitenden Interreg-Projektes über die Zukunft Gedanken gemacht und sich auf Deutsch und Dänisch ausgetauscht.
Landwirt aus der Minderheit dabei
Günther Lorenzen aus Drawitt (Draved) war bereits im Frühjahr dabei, als die Perspektivregion in Kiel zum Auftakt ein Erinnerungsparlament veranstaltete.
„Das war nur an einem Tag, und es war ein Rückblick. Diesmal waren wir fünf Tage zusammen und haben uns mit der Zukunft beschäftigt“, erklärt der Landwirt.
Er gehörte zu den ersten Bio-Bauern in Dänemark und hat auch außerhalb Nordschleswigs Akzente gesetzt. Über die Entwicklung der Landwirtschaft, aber auch der Gesellschaft, macht sich der engagierte 70-jährige Rentner immer noch viele Gedanken.
Gruppe mit viel Energie
„Es waren sehr gute und spannende Gespräche mit sehr viel Energie. Obwohl wir in der Gruppe sehr unterschiedlich waren, haben wir uns gut ergänzt und hatten eine gute Energie“, sagt Günther Lorenzen bei der Präsentation der Ergebnisse am Freitagnachmittag im Rathaus von Odense.
Günther Lorenzen hat sich an der Hochschule in Lügumkloster in der vergangenen Woche mit der Entwicklung der Landwirtschaft beschäftigt.
„Wir haben die Kommune Tondern als Beispiel genommen. Tondern ist die Gemeinde in Dänemark, in der die Belastung der Landwirtschaft am allergrößten ist. Da muss etwas passieren, aber uns ist es wichtig, dass wir eine gemeinsame Lösung mit der Landwirtschaft finden. Wenn wir das nicht tun, bekommen wir Auflagen aus der Politik“, sagt Lorenzen.
Auf der Suche nach neuen Wegen
Seine Gruppe hat vorgeschlagen, dass die Kommune Tondern (Tønder) den Status als Frei-Kommune bekommt, um verschiedene grenzüberschreitende Experimente durchführen zu können, wie Umwelt und Klima im südwestlichen Teil Dänemarks und im Norden Deutschlands durch eine solche Zusammenarbeit verbessert werden können.
„Der Boden ist gepeinigt, und es wird Zeit, dass wir etwas tun“, sagt Günther Lorenzen, der hofft, dass an der Grenze eine Modellregion für Wissen und Praxis in der Landwirtschaft geschaffen werden kann.
Mehr Dänisch in Schleswig-Holstein
Der frühere Regionalpolitiker und Vorsitzende des dänischen Grenzvereins (Grænseforeningen), Jens Andresen (Venstre) aus Lügumkloster, forderte dazu auf, auf die Qualitäten der Region zu setzen.
„Wir müssen regionaler denken“, so Andresen, der die deutsch-dänische Grenzregion als Brückenbauer zwischen Dänemark und Deutschland sieht.
„Das verpflichtet, gibt der Region aber auch neue Möglichkeiten, wenn wir noch besser über die Grenze hinweg zusammenarbeiten“, meinte Andresen.
Seine Gruppe hatte unter anderem vorgeschlagen, dass auch auf deutscher Seite mehr Wert auf die Nachbarsprache Dänisch gelegt wird.