39 Jahre lang hat Arne Lunding sich im Gemeinderat des Tingleffer Kirchenspiels eingesetzt, davon viele Jahre als Vorsitzender. Den Vorsitz gibt er nun ein Jahr vor Ablauf der Amtszeit des Gemeinderats ab.

Das Ruder überlässt er seiner Kollegin Haldis Nedergaard. Bis zur nächsten Gemeinderatswahl bleibt er aber Ratsmitglied. Er wird bis dahin Teil des Kirchen- und Kultur- sowie des Pastoratsausschusses. 

„Ich mache damit die 40 Jahre voll. Ich finde, das war dann lange genug“, sagt der rüstige Tingleffer mit einem Schmunzeln. Er ist der „Hans Dampf in allen Gassen“ und versucht, in vielen Belangen zu helfen. Der 77-Jährige übernimmt auch schon mal die Betreuung des Hundes von Pastor Wogensen, wenn der wegen einer Familienangelegenheit kurzfristig mal einen Tag weg ist.

Undramatischer Entschluss

„Ich habe schon im vergangenen Jahr gesagt, dass ich zur nächsten Amtszeit ausscheiden möchte, und ich halte es für eine gute Lösung, den Vorsitz schon jetzt, ein Jahr davor, abzugeben, damit sich eine Nachfolge abzeichnen kann“, so Lunding. 
Sein Entschluss sei reiflich überlegt und der Wechsel ganz undramatisch. 

„Sollte man mich als freiwilligen Helfer brauchen wollen, dann werde ich gerne zur Verfügung stehen“, ergänzt Lunding, der in seiner Amtszeit viel und gerne mit der 'Nordschleswigsche Gemeinde' zusammengearbeitet hat.
 
„Ich finde, die Zusammenarbeit war schon immer gut, auch wenn sie in jüngster Zeit noch enger geworden ist“, so Arne Lunding.

Haldis Nedergaard übernimmt den Vorsitz offiziell am 1. Dezember. Beruflich ist sie bei der Gewerkschaft 3F Apenrade/Tondern tätig.
 
„Beruf und Kirchengemeinderat gilt es, erst einmal unter einen Hut zu bringen. Aber das wird schon“, sagt die 60-Jährige mit einem Lachen.

Sie ist als Energiebündel bekannt, und sie freue sich auf die neue Aufgabe. Unerfahren ist sie nicht. Haldis Nedergaard ist als Kirchengemeinderatsmitglied bald acht Jahre dabei. „Grün hinter den Ohren bin ich nicht“, so die Tinglefferin mit einem erneuten Lachen.

Kümmern und prägen

Es bedurfte allerdings ein wenig Überredungskunst, ehe sie dem Vorsitz im kommenden Jahr und eventuell darüber hinaus zustimmte.

„Arne war den ganzen Sommer hinter mir her“, bemerkt Haldis Nedergaard und lacht wieder. „Ich habe aber erst in diesem Monat entschieden, den Vorsitz zu übernehmen“, so die 60-Jährige.

Sie sehe es als Herausforderung, und es reize sie, „mich um die Belange der Kirchengemeinde kümmern zu können und sie mit zu prägen“, so Nedergaard. 

Sie wolle ihr Augenmerk unter anderem darauf richten, junge Leute und Kinder verstärkt für das kirchliche Miteinander zu gewinnen.

„Ich denke da gerade an eine Veranstaltung im Dezember, wenn wir Kindergärten und Vorschulen in die Kirche einladen“, so die kommende Vorsitzende.