Bereitschaftswesen
Letzter Aufruf für den Umzug zur Bereitschaftsschule
Letzter Aufruf für den Umzug zur Bereitschaftsschule
Letzter Aufruf für den Umzug zur Bereitschaftsschule
Den Kommunen Apenrade, Hadersleben und Tondern läuft die Zeit davon. Sie würden zu gern mit der gemeinsamen Bereitschaftseinheit „Brand og Redning Sønderjylland“ zur Technischen Bereitschaftsschule in Tingleff ziehen. Das Dreigestirn lud erneut Folketingspolitiker nach Tingleff ein, um Unterstützer zu finden.
„Es ist gewissermaßen der letzte Schuss im Gewehrlauf („sidste skud i bøssen“, red. Anm.), denn wir werden 2020 eine Entscheidung treffen müssen, wie es weitergehen soll“.
Thomas Andresen (V), Bürgermeister der Kommune Apenrade/Aabenraa, machte am Montag die Dringlichkeit deutlich, als er mit seinen Amtskollegen aus Hadersleben/Haderslev, H. P. Geil (V), und Tondern/Tønder, Henrik Frandsen (V), in Tingleff mit Folketingspolitikern aus der Region zusammentraf.
Es ging um den angestrebten Umzug der Verwaltung „Brand og Redning Sønderjylland“ von provisorischen Bürocontainern auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr am Højkolevej zur gegenüberliegenden staatlichen Bereitschaftsschule. Die drei Kommunen sehen sich gezwungen, die Übergangszeit mit den Bürocontainern zu beenden.
Funktionierende Kooperation
Die Folketingspolitiker Hans Chr. Schmidt (V), Karina Adsbøl (DF) und Henrik Dahl (Lib. Alliance) ließen sich von den drei Bürgermeistern und von Lars Møldrup, Chef der kommunalen Bereitschaft, den Ursprung der Umzugspläne erläutern.
Verdeutlicht wurde einmal mehr, dass die Fusion in Verbindung mit der Bereitschaftsreform 2015 erfolgte, als der Staat eine Zusammenlegung von Einheiten ausdrücklich wünschte. Die drei Kommunen verfügen heute über ein gut funktionierendes Bereitschaftswesen mit 28 freiwilligen Feuerwehren und einem Verwaltungssitz in Tingleff, sagte Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen.
„Es gibt aber Herausforderungen – nicht beim Betrieb, sondern in Verbindung mit dem Standort“, ergänzte Frandsen in Richtung Politiker.
Man sehe viele Synergieeffekte beim gemeinsamen Domizil und eine Verbesserung der ohnehin schon sehr guten Zusammenarbeit. Das gaben alle drei Bürgermeister sowie Lars Møldrup zum Ausdruck.
Das Problem ist die praktische Umsetzung. Angedacht ist, dass die nicht mehr zeitgemäßen Unterkünfte für Kursteilnehmer im ersten Stock des alten Hauptgebäudes in Büroräume umgebaut und dass neue Unterkünfte errichtet werden.
Letztes wird laut Schätzungen etwa acht Millionen Kronen kosten. Der Umbau im ersten Stock müsste für etwa drei Millionen Kronen zu machen sein, so die grobe Schätzung von Thomas Andresen. Damit würden die Kommunen leben können. Wenn aber die Miete den Bau neuer Unterkünfte mitfinanzieren soll, „dann springt die Kette hier in meinen Augen ab“, so Thomas Andresen.
Über dem Mietspiegel
Im Raum steht eine Jahresmiete von 860.000 Kronen für etwa 350 Quadratmeter Fläche. „Das ist weit über dem Mietspiegel und wäre für uns keine Option“, so Thomas Andresen im Namen der drei Kommunen. Ohne Entgegenkommen des Staats droht der gemeinsame Verwaltungssitz in Tingleff zu entfallen.
Wie kommt man in der Angelegenheit weiter? Zu dieser Frage steckten die Folketingspolitiker und die Kommunalvertreter die Köpfe zusammen. Zum angeblich letzten Versuch, den Umzug doch noch hinzubekommen, wurde hinter verschlossenen Türen Tacheles geredet.
Dann springt die Kette hier in meinen Augen ab.
Apenrades Bürgermeister Thomas Andresen
Falsche Hoffnungen wollten die Politiker nicht machen. H. C. Schmidt, der im vergangenen Jahr bereits an einer ähnlichen Sitzung in Tingleff teilnahm, zeigte sich nach wie vor skeptisch, ob der Staat solch einem Umzug zustimmt, wenn er selbst Investitionen tätigen müsste. Es gebe da noch einiges abzuklären, so Schmidt.
Erneut vorbringen
„Ich sehe es ähnlich wie H. C. Schmidt. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Angelegenheit auf Christiansborg (Sitz des Folketings, red. Anm.) vorzubringen und im Verteidigungsausschuss noch einmal darzulegen“ sagte Henrik Dahl dem „Nordschleswiger“ nach dem Treffen in Tingleff.
Er könne den Sinn und Zweck absolut nachvollziehen und würde sich wünschen, dass es mit dem Umzug von „Brand og Redning Sønderjylland“ klappt.
„Es ist sehr wertvoll, solche eine Zusammenarbeit von drei Kommunen zu haben mit bemerkenswerten 1.000 freiwilligen Feuerwehrleuten, und Tingleff ist seit vielen Jahren ein Zentrum des Bereitschaftswesens“. Mit dem Einzug von „Brand og Redning Sønderjylland“ würde der Standort zusätzlich gewinnen, so Dahl.
Tondern Bürgermeister Henrik Frandsen, Vorsitzender der gemeinsamen Bereitschaft, hat die Hoffnung auf einen Umzug immer noch nicht aufgegeben. Man habe bei den drei Politikern großes Wohlwollen und Entgegenkommen verspürt, so Frandsen. Man werde aber selbst am Ball bleiben müssen.
„Wir wollen zeitnah im Verteidigungsausschuss vorstellig werden, um unser Anliegen noch einmal darzulegen. Es muss geklärt werden, ob ein Umzug überhaupt in Betracht kommt“, so Frandsen.