Schule und Soziales
Korea von A – Z nach Tingleff geholt
Korea von A – Z nach Tingleff geholt
Korea von A – Z nach Tingleff geholt
Zwei junge Frauen haben das Aktivitäts- und Schulungscenter der Einrichtung „Hjernecenter Syd" im Tingleffer Tværvejen in eine koreanische Hochburg verwandelt. Das Projekt wurde in Verbindung mit der Aktionswoche „Hjerneugen“ vorbereitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Man kommt sich vor, als wäre man in Asien, wenn man das Aktivitätscenter im Tværvejen in Tingleff betritt, das ein Teil der Einrichtung „Hjernecenter Syd“ ist und als Unterrichtscenter der besonderen Erwachsenenbildung („Voksen specialundervisning“, VSU) genutzt wird.
Aus dem gesamten ersten Stock ist ein kleines koreanisches Mekka geworden. Rund einen Monat lang haben sich Jane (19) und Emmeli (20) in Verbindung mit der landesweiten Aktionswoche „Hjerneugen“ mit dem Land in Fernost beschäftigt. Entstanden ist eine Mischung aus zeitgenössischem Museum und Geschichtscenter.
Von der Kultur und Musikszene angetan
Das Interesse an Korea, in erster Linie am westlich ausgeprägten Südkorea, kommt nicht von ungefähr, verrät Jane. „Die koreanische Kultur und die Musikszene ist bei uns sehr populär“, so die 19-Jährige.
Sie selbst mag die Musik und die dazugehörigen Tanzformen auch sehr, wie sie ergänzt. Bei ihrer Projektpartnerin Emmeli ist es genau so. Schnell war das Thema für eine Projektarbeit daher gefunden. Begleitet und angeleitet wurden die beiden jungen Frauen von ihrer Lehrerin Annemarie Andersen.
In den Räumen und Fluren ist nahezu alles dabei, was für Korea typisch ist. Von der Geschichte des später in Nord- und Südkorea geteilten Landes über typische Gepflogenheiten bis hin zur Sprache: Die beiden jungen Damen aus Hockerup bzw. aus dem Raum Tingleff haben sich auf ebenso umfangreiche wie kreative Weise mit ihrem Lieblingsland befasst und dazu die Ausstellung vorbereitet.
In einem Raum wird die Begeisterung für die koreanische Musikszene besonders deutlich. Plakate bekannter Bands zieren die Wand, und einige Gruppen werden mit ergänzenden Texten vorgestellt. Jane und Emmili lassen dabei die koreanische Sprache viel einfließen.
Das Alphabet gelernt
„Sie haben das koreanische Alphabet sehr gut verinnerlicht und sind sogar in der Lage, kleine Textpassagen zu verstehen“, so das Lob der Lehrerin an ihre beiden tüchtigen Schützlinge.
Dass der koreanische Gruß eine Verbeugung ist und ohne Händeschütteln auskommt, ist bei der aktuellen Coronavirus-Krise ein praktischer Nebeneffekt, wenn man dem Center im Tværvejen einen Besuch abstattet.
Koreanisch ist auch gekocht worden. Beim Besuch des „Nordschleswigers“ wurden pfannkuchenartige „Hottek“ serviert. Das ist eine Süßspeise, die aussieht wie dänische Pförtchen und geschmacklich an Zimtschnecken erinnert.
Coole Tänze
Als i-Tüpfelchen ihrer Projektarbeit haben Jane und Emmeli moderne koreanische Tänze einstudiert, die sie auch schon dargeboten haben.
Die Korea-Ausstellung ist in erster Linie Nutzern und betreuten Personen des Hjernecenter Syd vorbehalten. „Ganz Tingleff hier durchgehen zu lassen, wäre dann doch etwas zu chaotisch“, so Annemarie Andersen.
Das Haus im Tværvejen ist nicht nur ein Aktivitäts- und Unterrichtshaus, sondern auch ein Rückzugsort für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
Auf das Koreaprojekt können Jane und Emmeli stolz sein. Es werde sicherlich zu mehr Selbstvertrauen beitragen, so die Lehrerin, die ihre beiden Schülerinnen im Rahmen des Schulungsprojekts „Broen“ unterrichtet.
Seit rund einem Jahr ist Annemarie Andersen für VSU in Tingleff tätig. „Zuvor war ich 23 Jahre Volkschullehrerin. Es ist hier im Haus eine ganz andere aber auch interessante Arbeit“, sagt Annemarie Andersen, die Jane und Emmeli zwölf Stunden die Woche in verschiedenen Fächern unterrichtet.