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BDN Sonderburg zu Besuch in der Biogasanlage

BDN Sonderburg zu Besuch in der Biogasanlage

BDN Sonderburg zu Besuch in der Biogasanlage

Glansager
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Die BDN-Gruppe mit Jakob Toft (r.) auf dem Gelände der Biogasanlage von „Nature Energy“ in Glansager. Foto: Sara Eskildsen

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Wie entsteht aus Gülle und Biomasse Gas? Dieser Frage gingen Mitglieder des BDN Ortsbezirks Sonderburg nach, als sie durch die Biogasanlage in Glansager gingen. Jakob Toft führte die Gruppe herum und beantwortete die vielen Fragen.

Wie auf Glansager Naturgas produziert wird, das schaute sich eine Ausflugsgruppe vom BDN Ortsbezirk Sonderburg (Bund Deutscher Nordschleswiger) am Mittwochnachmittag an. 

Die Führung durch die Biogasanlage begann mit einem kurzen Vortrag in der Kommandozentrale von „Nature Energy“. Mitarbeiter Jakob Toft gab Einblicke in den Alltag der Anlage, die seit 2020 in Betrieb ist und täglich 54.000 Kubikmeter Gas produziert. 

Zu Beginn der Führung erklärte Jakob Toft, wie seit 2020 Biogas in der Anlage von Glansager produziert wird. Foto: Sara Eskildsen

Das Gas entsteht, indem tausende Kubikmeter Gülle mit Biomasse vermengt wird. Durch Gärungsprozesse entstehen Gase – die am Ende als verfeinertes Methan als Naturgas ins Gasnetz gespeist wird. 

Das Gas wärmt Häuser und lässt Flugzeuge fliegen

Endabnehmer sind Haushalte mit ihren Heizanlagen, Firmen mit ihren Produktionsanlagen, aber auch Fluggesellschaften und Transportfirmen, die umgewandeltes Flüssiggas als Brennstoff nutzen. 

Ein Schaubild verdeutlichte den Prozess der Biogasproduktion. Foto: Sara Eskildsen

Dem Vortrag folgte eine geruchsintensive und spannende Führung durch die Biogasanlage. Zu sehen war der gigantische Greifarm, der Biomasse wie Kaffee- und Maisreste sowie Stallmist in die Mischanlage transportiert. 

Dort wird die Biomasse mit der Gülle vermengt. Die Biomasse stammt aus der Endproduktion der Lebensmittel- und Pflanzenindustrie und ist verschiedenster Art, informierte Jakob Toft. „Das können Mandelschalen und Kaffeereste aus den Niederlanden sein, Fett aus Kolumbien, Grasschnitt oder Fischabfall aus Hirtshals.“ 

„Ratten so groß wie Dackel“

Der stinkende Haufen Abfall ist übrigens auch den Ratten nicht entgangen, wie die Gruppe erfuhr. „Ratten so groß wie Dackel“ lebten zu beiden Seiten der Grube. 

In regelmäßigen Abständen teilen die Schadnager und ihre Brutstätte das Schicksal mit der Biomasse – sie werden vom gigantischen Greifarm in Richtung Gülle transportiert.

In dieser großen Halle entleeren die Fahrer innerhalb von fünf Minuten über ein Saugrohr ihre Tankwagen und fahren mit frisch gewaschenem Fahrzeug weiter. Foto: Sara Eskildsen

Die BDN-Gruppe erfuhr: Die Anlage Glansager produziert 54.000 Kubikmeter Biogas am Tag. Die drei Tankwagen der Anlage fahren 50 Fahrten pro Tag und laden ihre Gülle innerhalb von fünf Minuten ab, bevor sie mit frisch gewaschenem Wagen wieder losfahren.

Das Team besteht ausschließlich aus Männern

Weiteres Hintergrundwissen zu Glansager: alle sieben Angestellten der Biogasanlage auf Glansager sind Männer. „Es gab bislang keine Frau, die Interesse hatte, den Job zu machen“, stellte Jakob Toft fest. „Wir hatten bislang eine einzige Frau, die als Fahrerin zur Probe gefahren ist, aber sie meinte, das sei nichts für sie.“

Sieben Mitarbeiter halten die Anlage auf Glansager am Laufen. Das „Zirkuszelt“ dient als Lager für Lebensmittelreste, in den Betonfässern links wird Gülle gelagert. Foto: Sara Eskildsen
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