MINDERHEITEN IN EUROPA

Katharina Kley diskutiert Gleichberechtigung von Frauen in der Politik

Katharina Kley diskutiert Gleichberechtigung von Frauen in der Politik

Katharina Kley diskutiert Gleichberechtigung von Frauen

Brüssel/Apenrade
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Katharina Kley, Vorsitzende der Jungen Spitzen, moderierte zwei Workshops vom Woman's Forum der Europäischen Freien Allianz (EFA), der am Freitag in Brüssel stattfand. Foto: Ruth Candussi

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Die Vorsitzende der Jungen Spitzen, Katharina Kley, konnte auf einem Treffen des Woman's Forum der Europäischen Freien Allianz in Brüssel feststellen, dass eine Politik für mehr Gleichberechtigung und gegen sexuelle Belästigung auch in vielen anderen Parteien in Europa aktuell relevante Themen sind.

„Ich war zunächst sehr aufgeregt, weil ich zwei der Workshops leiten sollte. Das ist eine große Ehre. Aber dann ging es, und es war einfach nur spannend“, sagt Katharina Kley im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ auf die Frage, wie sie sich gefühlt habe, als sie am vergangenen Freitag eine prominente Rolle auf dem Woman's Forum der Europäischen Freien Allianz (EFA) einnahm.

Die EFA hatte nämlich zu einem Workshop ins Europäische Parlament in Brüssel geladen. Hier haben sich Politikerinnen aus verschiedenen Teilen Europas über die Stellung von Frauen in der Politik ausgetauscht. Konkret ging es um ihre Möglichkeit zur Teilnahme an Politik.

Vertreterinnen von rund 20 EFA-Organisationen in Brüssel

Zu dem Workshop waren Frauen von ungefähr 20 EFA-Organisationen aus ganz Europa nach Brüssel angereist, weitere waren online zugeschaltet. Zudem waren Lobbyisten von verschiedenen Frauenorganisationen in Brüssel vor Ort und einige interessierte Abgeordnete aus dem Europäischen Parlament. Insgesamt haben etwa 50 bis 60 Personen teilgenommen.

Katharina Kley ist seit der Bildung des Woman's Forum auf dem vergangenen Kongress der Europäischen Freien Allianz (EFA) Teil deren Leitungsteams. Damit fiel ihr die Möglichkeit zu, die beiden Workshops an diesem Freitag zu moderieren.

Europäische Freie Allianz (EFA)

Die Europäische Freie Allianz (EFA) ist eine europäische politische Partei, die nationale, regionale und autonome Parteien der Europäischen Union umfasst. Heute sind 47 europäische Regionalparteien Mitglied der EFA, darunter die Schleswigsche Partei (SP) aus Dänemark und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) aus Schleswig-Holstein.

Parteivorsitzende ist Lorena Lopez de Lacalle von der Eusko Alkartasuna (Baskenland/Spanien). Schatzmeisterin ist Anke Spoorendonk (SSW).

Die Partei hat derzeit zehn Abgeordnete im Europaparlament, wo sie keine eigenständige Fraktion bildet, sondern mit den Grünen kooperiert. Fünf der zehn Europa-Abgeordneten der EFA sind jedoch in anderen Fraktionen organisiert.

Die Präsidentin der Europäischen Freien Allianz (EFA), Lorena Lacalle, während des Kongresses in Brüssel. Foto: Ruth Candussi

Wie kommen mehr Frauen in die Politik

„Die Aufregung hat sich dann relativ schnell gelegt, denn man lernt sich da ja auch persönlich kennen. Und man führt einfach interessante Gespräche“, berichtet Katharina Kley.

Darin ging es zunächst um die Teilnahme von Frauen in der Politik auf kommunaler Ebene in den einzelnen Ländern. „Eine zentrale Frage war, wie man mehr Frauen in die Politik bekommt“, sagt Katharina Kley. Hier haben Hervor Palsdóttir von den Färöer Inseln, Patrícia Font von den Balearen, Leticia Santos aus Galizien und Elan Henderson aus Wales von den Herausforderungen in Verbindung mit ihrem politischen Aufstieg berichtet, aber auch von positiven Erlebnissen in ihrer politischen Arbeit.

Eine zentrale Frage war, wie man mehr Frauen in die Politik bekommt.

Katharina Kley, Koordinatorin des Frauenforums der Europäischen Freien Allianz (EFA)

Wiedererkennungswert für Arbeit in Nordschleswig

So erzählte Leticia Santos, die den Posten der Bürgermeisterin in ihrem Ort bekleidet, dass es einen Unterschied mache, dass die Stadtvorsitzende jetzt eine Frau sei. Viele junge Mädchen würden seitdem bei Besuchen im Rathaus ihre Bereitschaft bekunden, sich politisch zu engagieren.

Für Katharina Kley hatten die Berichte Wiedererkennungswert für ihre Arbeit in Nordschleswig. „Zunächst hat sich gezeigt, dass die Herausforderungen, über die wir auf dem Workshop gesprochen haben, die gleichen in ganz Europa sind. Egal, ob es sich um weibliche Politikerinnen aus Italien, Spanien oder Wales handelt, sie alle erleben sehr ähnliche Probleme, was politische Repräsentation angeht“, berichtet Katharina Kley.

Seitdem das Woman's Forum beim letzten Kongress der Europäischen Freien Allianz (EFA) gebildet wurde, ist Katharina Kley (Mitte) Teil des Leitungsteams. Links von ihr Fatma El Mehdi aus Westsahara, rechts im Bild Feleknas Uca, Repräsentantin der Kurdinnen und Kurden im türkischen Parlament. Foto: Ruth Candussi

Politik für mehr Gleichberechtigung und gegen sexuelle Belästigung

Katharina Kley verweist auf zwei weitere wichtige Punkte der Veranstaltung. „Viele andere Parteien sind in einem ähnlichen Prozess wie wir. Für mich ganz besonders spannend ist in diesem Zusammenhang die Arbeit der AG Gleichstellung vom Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN). Denn eine Politik für mehr Gleichberechtigung und gegen sexuelle Belästigung ist auch in vielen anderen Parteien in Europa relevant“, so Katharina Kley.

Zwar könnten konkrete Ideen nicht eins zu eins übertragen werden, dafür seien sie nach Ansicht von Katharina Kley zu verschieden. Zudem sei es auf dem Workshop um politische Organisationen gegangen, hier hätten der BDN und die deutsche Minderheit eine andere Struktur. Trotzdem werde damit wieder der Fokus auf die Thematik gesetzt, so Kley.

Als dritten wichtigen Punkt nennt die Vorsitzende der Jungen Spitzen das Frauenforum, dass auch in Nordschleswig auf die Beine gestellt wird, und den Umstand, dass in vielen anderen Parteien ähnliche Prozesse ablaufen, wie der Workshop gezeigt habe.

Viele andere Parteien sind in einem ähnlichen Prozess wie wir. Für mich ganz besonders spannend ist in diesem Zusammenhang die Arbeit der AG Gleichstellung vom Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN).

Katharina Kley, Koordinatorin des Frauenforums der Europäischen Freien Allianz (EFA)

Politische Unterdrückung von Frauen

In einer zweiten Podiumsdiskussion ging es um Frauen, die politisch unterdrückt werden. „Da waren Marta Rovira aus Katalonien, Feleknas Uca als Repräsentantin der Kurdinnen und Kurden und Fatma El Mehdi aus Westsahara. Das fand ich persönlich sehr interessant und emotional, weil diese Frauen und ihre Parteigenossinen eine starke politische Unterdrückung erleiden. Etwas, das für mich sehr weit entfernt ist von meiner politischen Realität“, sagt Katharina Kley.

Am Nachmittag gab es dann einen Workshop in kleineren Gruppen, in dem es in erster Linie um Erfahrungsaustausch ging. Die Frauen haben darüber gesprochen, welche Initiativen sie bereits eingeleitet haben, und was sie gerne noch in der Zukunft umsetzen wollen. „Das haben wir zusammengetragen und zu Papier gebracht. Auf diese Weise können wir künftig Hilfestellung und Workshops anbieten und noch mehr ähnliche Events organisieren“, so Kley.

Deklaration gegen Gewalt gegen Frauen

Daneben wurde eine Deklaration zum internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen vorgetragen, die das EFA-Women’s Forum vorab ausgearbeitet hatte. Sie soll am 25. November, dem „International Day for the Elimination of Violence Against Women“, veröffentlicht und über die sozialen Medien verbreitet werden.

Die Europäische Freie Allianz (EFA) ist eine europäische politische Partei, die nationale, regionale und autonome Parteien der Europäischen Union umfasst. Foto: Ruth Candussi
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