Es kommt der Herbst, zweifelsohne. Die Tage werden fühlbar kürzer. Dunkelheit senkt sich immer früher über die Stadt und die ärmellosen Sommerkleider können weggehängt werden – es sei denn, Frau zieht ein T-Shirt darunter.

In dieser Zeit gibt es zwei Fraktionen: Die einen wehklagen, mehr oder minder laut, mehr oder minder innerlich, dass der Sommer vorbei ist und es jetzt wieder trist und grau wird.

Die anderen liebäugeln schon mit großen Kannen warmen Tees, der Kuscheldecke auf dem Sofa und der Chance, einfach zu Hause bleiben zu können, ohne sich erklären zu müssen, warum man die coole Strandparty auslässt oder immer noch nicht angegrillt hat.

Und dann leuchtet irgendwo am Horizont doch auch schon die Weihnachtszeit und damit Kerzenlicht und Zimtsterne.

Für Seele und Körper ist es definitiv hilfreich, sich an dem zu erfreuen, was gerade ist. Und so sehr man es sich auch wünscht: Es wird erst wieder in einem halben Jahr Sommer – zumindest auf unserer Erdhalbkugel. Damit kann man sich genauso abfinden wie mit der Tatsache, dass man beim Radfahren immer Gegenwind hat.

Und – ab 21. Dezember werden die Tage wieder länger. Baden in der Ostsee kann man auch im Winter und wenn alles nichts mehr hilft: Sich an die guten warmen Sommertage erinnern und aus den Fotos auf dem Smartphone Bilder auf Papier machen, einkleben, anschauen und schon mal Lektüre für die nächste Sommerreise aus der Bücherei holen. Durch die Auswahl seiner Bücher kann man selbst bestimmen, welche Jahreszeit zwischen den Pappdeckeln herrscht. Da ist ewiger Sommer möglich.