Tønder Festival
Musikalische Chefin erlebt die Künstler am liebsten live
Musikalische Chefin erlebt die Künstler am liebsten live
Musikalische Chefin erlebt die Künstler am liebsten live
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Auf wie viele weitere Festivalnamen das Publikum sich freuen kann und wie sie sich für die Musikauswahl inspirieren lässt, erläutert die musikalische Leiterin des Tønder Festivals, Maria Theessink. Die Chefin seit 2014 verrät auch, ob der Generationswechsel im Publikum gelungen ist.
Für das Tønder Festival vom 26. bis zum 29. August 2022 hat Festivalchefin Maria Theessink weitere Namen aus dem Sack gelassen. Zu den neu veröffentlichten Künstlerinnen und Künstlern gehört Michael McGoldrick, dessen Auftritt bereits 2020 in Tondern geplant war. Dieser Auftritt fiel der Absage ebenso wie das Festival 2021 coronabedingt zum Opfer.
Außerdem gibt es ein Wiederhören mit der in Neuseeland lebenden und aus Kanada stammenden Tami Neilson. Beim Tønder Festival ging es am Wochenende mit einem Empfang für den neuen und den scheidenden Vorsitzenden, einem Konzert und der Danish Music Award (DMA) im Bereich Roots Schlag auf Schlag.
Wie viele weitere als die bislang veröffentlichten 30 Namen darf das Publikum erwarten?
„Wir haben in der Regel um die 70 Namen. Daher kommen noch viele mehr.“
Wie lässt du dich dafür inspirieren, welche Musik auf den Festivalbühnen spielen soll?
„Unter gewöhnlichen Umständen bin ich auf Reisen, um die Musik zu hören. Ich buche am liebsten keine Musikerinnen und Musiker, die ich nicht live erlebt habe. Einige machen vielleicht gute Tonträger, aber dies bedeutet nicht automatisch, dass sie auch live gut spielen. Ich bin gerade eine Woche lang in Kanada gewesen. Viele der Musikschaffenden, die 2022 kommen, hätten aber bereits 2020 und in diesem Jahr hier sein sollen.“
In der bislang bekannt gewordenen Musikauswahl sind die Musikerinnen und Musiker aus den USA sehr stark vertreten. Ist das eine bewusste Wahl?
„Das wird sich noch ändern. 2022 bildet die schottische Musik ein Thema und es kommt ein ganzer Schwung aus Schottland.“
Vor einigen Jahren hieß es, dass das Festival Publikum ergraut ist. Wie schaut es damit aus, die jüngeren Jahrgänge zum Festival heranzuholen?
„Wir können sehen, dass die Entwicklung, auch Jüngere heranzuholen, gut geglückt ist. Vor ein paar Jahren mussten wir ein Kinder-Universum einrichten, da so viele Kinder und junge Familien wie nie zuvor da waren. Der Wechsel ist gelungen. Inzwischen gibt es eine gute Mischung mit vielen neuen Gästen und dem Stammpublikum.“
Habt ihr etwas Besonderes getan, um dies zu erreichen?
„Das liegt ganz klar daran, dass wir am Musikprofil geschraubt und Namen gewählt haben, die ein ganz anderes Publikum ansprechen. Jason Isbell und Sturgill Simpson haben ganz sicher dazu beigetragen, ein ganz anderes Segment anzulocken. Das war für mich ein natürlicher Schritt, als ich den Job übernahm. 2022 sind es zum Beispiel Ian Noe und Kattie Pruitt."
Welche Bedeutung hat es für das Tønder Festival, dass die DMA Roots 2021 für die Folk- und Roots-Musik in Tondern ausgerichtet wurde?
„Wir sind super froh, dass die Preisverleihung hier in Tondern stattgefunden hat. Wir wollen gerne dazu beitragen, dass sich das ganze Jahr hindurch etwas in Tondern tut und wir jede Menge Kultur haben."