Nahverkehr

Weniger Busse in der Norderstraße

Weniger Busse in der Norderstraße

Weniger Busse in der Norderstraße

Hadersleben/Haderslev
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Der Busverkehr in der Norderstraße soll reduziert werden. Einige werden aufs Rad umsteigen können oder zu Fuß gehen, doch nicht alle haben diese Möglichkeiten, wie die Sozialdemokraten zu bedenken geben. Foto: Ute Levisen

Erst sollten die Busse ganz aus der Norderstraße verschwinden. Dagegen legte die Betreibergesellschaft ein Veto ein. Auf der jüngsten Sitzung des Kommunalparlaments in Hadersleben einigte sich eine politische Mehrheit auf eine weniger drastische Lösung. In welcher Richtung Busse künftig fahren dürfen, ist allerdings noch ungeklärt.

Am öffentlichen Personennahverkehr in der Norderstraße mitten in der Haderslebener Innenstadt scheiden sich die Geister. Ursprünglich sollte der Busverkehr von der schmalen Kopfsteinpflasterstraße, die am Dom vorbeiführt, gänzlich verschwinden. So zumindest hatte es das Kommunalparlament der Domstadtkommune im Herbst beschlossen.

Betreiber legt Veto ein

Dagegen wiederum legte die Busbetreibergesellschaft „Sydtrafik“ ein Veto ein: So kurzfristig ließen sich ihre Busse nicht verbannen. Man einigte sich daher auf einen Kompromiss. Der Busverkehr soll in der Norderstraße künftig nur in eine Richtung fließen – in welche, das steht noch in den Sternen.

Welche Konsequenzen wird die Änderung des Busverkehrs für den Einzelhandel in der Fußgängerzone haben? Das soll nach Auffassung der Opposition untersucht werden. Foto: Ute Levisen

„Wahnsinn“

Auf der jüngsten Sitzung des Kommunalparlaments wiederholten die Sozialdemokraten ihre Bedenken aus der vorangegangenen Sitzung des Technischen Ausschusses: „Das ist Wahnsinn“, sagte der sozialdemokratische Gruppenvorsitzende Henrik Rønnow. Er moniert, dass es vor einem derart weitreichenden Beschluss keine Analyse der Konsequenzen für die Innenstadt und ihren Einzelhandel gegeben habe: „Wir verscheuchen die Bürger nachgerade aus unserer Innenstadt.“

Die Entscheidung fällt am 20. Januar, wie Benny Bonde ankündigte. Er amüsierte sich königlich, als Bürgermeister H. P. Geil für einen Moment vergessen hatte, dass Bonde nach einer langen Pause seinen Sitz im Kommunalparlament wieder eingenommen hatte. Foto: Bildschirmfoto Ute Levisen

Nur keine Eile

Rønnows Parteikollege Søren Rishøj Jakobsen hatte zuvor darauf hingewiesen, dass es Bürger gebe, die auf den Busverkehr in der Norderstraße angewiesen seien. Auch er plädierte dafür, nichts zu übereilen und alternative Lösungen des Verkehrsdilemmas zu untersuchen. Rønnow setzt darauf, dass der kollektive Verkehr als ein thematischer Schwerpunkt in die Strategie für die Innenstadt aufgenommen wird.

Alternativvorschlag

Einen Alternativvorschlag hatte die Einheitsliste unterbreitet: Ihr Repräsentant Svend Brandt ist ein warmer Fürsprecher für den Einsatz von Mini-Bussen in der viel befahrenen Norderstraße. Eine Mehrheit im Stadtrat stimmte indes für den Vorschlag der bürgerlichen Mehrheitsgruppe.

Der Technische Ausschuss wird auf seiner Sitzung am 20. Januar 2021 entscheiden, in welche Richtung die Busse in der Norderstraße in Zukunft fahren dürfen, wie der Ausschussvorsitzende Benny Bonde (Liberale Allianz) ankündigte. Die Änderung soll bereits zum Fahrplanwechsel im Sommer 2021 in Kraft treten.

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