Nach Kritik an kostspieligen Studienreisen und Sponsorenverträgen: Verfahrensänderung und mehr Kontrolle im VUC Syd angekündigt.

Der Vorstandschef der Erwachsenenbildungseinrichtung VUC Syd, Haderslebens Bürgermeister H. P. Geil (V), hat auf einer Vorstandssitzung am Dienstagmorgen die Vertrauensfrage gestellt. Fazit: „Ich weiß meine Vorstandskollegen hinter mir.“ Damit bleibt der Vorstandsvorsitzende auf seinem Posten.

Das VUC Syd ist, wie berichtet, u. a. wegen kostspieliger Studienreisen für Vorstand und Direktion in die Schlagzeilen geraten. „Studienreisen werden künftig nicht mehr durchgeführt – zumindest nicht für den Vorstand. Die Pädagogischen Tage sind ebenfalls gestrichen“, betonte Geil.  Auch ansonsten werde es mit Blick auf einen kritischen Bericht der „Rigsrevision“ von 2016 Änderungen geben und das sogenannte „Geschenk-Element“ in den Sponsorenverträgen, die das VUC  mit SønderjyskE, dem Golfklub und den Organisatoren des Westerwaldlaufes unterhalten hat, abgeschafft.

Konkret bedeutet dies  mit Blick auf SønderjyskE: Schluss mit Freikarten für Mitarbeiter der Kommune. Was  Dispositionen der VUC-Leitung angeht, so kündigte Geil ebenfalls Verfahrensänderungen an: Während der Vorstand der Direktion bislang eine lange Leine im täglichen Management gewährt hat, werde es künftig „Erwartungsabstimmungen“ hinsichtlich des finanziellen Rahmens geben und was sich in dessen Grenzen umsetzen lasse.  Kontrolle bis ins Detail seitens des Vorstands sei allerdings auch in Zukunft ausgeschlossen, pointierte der Vorstandschef: „Das ist nicht unsere Aufgabe.“ Der VUC-Leitung ist zudem ein kreativer Umgang mit der staatlichen Taxameterregelung unterstellt worden, die den Zuschuss je Schüler unter bestimmten Voraussetzungen und Kriterien, u. a. Abwesenheitsprozent, definiert. „Von diesen Vorwürfen ist mir nichts bekannt“, so H. P. Geil: „Zudem gibt es viele Stichproben, die einen Missbrauch verhindern.“

Das VUC sei eine gut geführte Einrichtung, die in den vergangenen zehn Jahren Überschüsse in der Größenordnung von 20 bis 40 Millionen Kronen  erwirtschaftet habe: „Das ist vielen offenbar ein Dorn im Auge“, so Geil mit Verweis auf das digitale Know-how am VUC, das Möglichkeiten der Effektivierung biete und das es andernorts in Dänemark so nicht gebe. Der Vorstand hat bis Januar 2018 Vinnie Lerche Freudendal, bisherige Entwicklungsdirektorin am VUC, als konstituierte Direktorin bestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt soll ein Nachfolger für den aus dem Amt geschiedenen VUC-Direktor Hans Jørgen Hansen gefunden worden sein.