Deutsch-dänisch
Von Wittenberg nach Hadersleben – ein Besuch unter Freunden
Von Wittenberg nach Hadersleben – ein Besuch unter Freunden
Von Wittenberg nach Hadersleben – ein Besuch unter Freunden
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Das vergangene Pfingstwochenende stand in Hadersleben nicht nur im Zeichen des Herzog Hans Festivals – auch deutsch-dänische Freundschaften wurden gefeiert und gefestigt.
Seit vielen Jahren kündigen sich mittelalteraffine Gäste aus Deutschland zum alljährlichen Herzog Hans Festival in Hadersleben an. Doch auch von kirchlicher und kommunaler Seite nahm man das Stadtfest in diesem Jahr zum Anlass für einen Besuch unter Freunden.
Neben dem Bürgermeister der Stadt Wittenberg, Jochen Kirchner, und seiner Frau Ulrike hatten sich auch die Wittenberger Superintendentin Dr. Gabriele Metzner sowie Mads Olesen, gebürtiger Nordschleswiger und Mitglied der Schlosskirchengemeinde in Wittenberg, auf den Weg nach Hadersleben gemacht.
Langjährige Verbindung
Seit 2001 verbindet die Domstadt Hadersleben und die Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt eine Städtepartnerschaft. Das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Kirchengemeinden bestehe jedoch schon deutlich länger, erklärt die deutsche Pastorin in Hadersleben, Christa Hansen.
„1992 oder 1993 – da scheiden sich die Geister – sind der damalige Domorganist Svend Prip, seine Frau Anette sowie der damalige Dompropst und spätere Bischof im Haderslebener Stift, Niels Henrik Arendt, nach Wittenberg gefahren und haben nach einem Gottesdienst ganz direkt gefragt, ob die beiden Gemeinden nicht Freunde werden wollen“, so die Pastorin.
Mittlerweile besteht das freundschaftliche Band zwischen der berühmten Schlosskirche im geschichtsträchtigen Wittenberg und der Haderslebener Domgemeinde, die der Stadt zum Spitznamen „Wittenberg des Nordens“ verholfen hat, seit knapp 30 Jahren.
Ein Wochenende im Zeichen des Austauschs
Bei dem gemeinsamen Pfingstwochenende in Hadersleben habe insbesondere der Austausch zwischen den beiden Gemeinden im Vordergrund gestanden, sagt Pastorin Christa Hansen: „Das war eine sehr positive Begegnung und ein guter Austausch.“
So wohnten die Wittenbergerinnen und Wittenberger zunächst der Ernennung des Ehrenherzogs bei, bevor sie an der Eröffnung von Ulrike Kirchners Ausstellung „Transit“ im Alten Hafenamt teilnehmen. Abgerundet wurde der Sonnabend an der großen Tafel im Festzelt, zu der die Kommune die Gäste aus Deutschland explizit eingeladen hatte.
Am Sonntag wurde die deutsch-dänische Freundschaft zudem mit einem Pfingstgottesdienst auf Deutsch und Dänisch zelebriert, bei dem die Wittenberger Superintendentin die Predigt hielt.
Neben den zahlreichen Aktivitäten sei jedoch auch genügend Zeit geblieben, die weitere Zusammenarbeit der Partnerstädte und Partnergemeinden zu besprechen, der nach der Corona-Pandemie nun wieder neuerlicher Schwung eingehaucht werden soll, stellt Pastorin Hansen erfreut fest.
Einladung zu Luthers Hochzeit
Bereits für das kommende Wochenende haben die Freunde aus Wittenberg daher zu sich eingeladen. Dann steigt in der Wirkungsstadt von Martin Luther „Luthers Hochzeit“, zu der neben dem Haderslebener Bürgermeister Mads Skau, einigen Kommunalpolitikern sowie den Organisatorinnen des Herzog Hans Festivals auch Pastorin Christa Hansen eingeladen ist.
Bei dem Stadtfest im mittelalterlichen Stil, das an eine größere Ausgabe des Herzog Hans Festivals erinnert, wird drei Tage lang die Eheschließung Martin Luthers mit Katharina von Bora gefeiert. Fester Bestandteil des Programms ist unter anderem ein Festumzug, an dem auch die Delegation aus Hadersleben teilnehmen wird.
„Ich werde Königin Dorothea sein“, verrät Pastorin Hansen. Bereits 2018 habe sie in das Kostüm schlüpfen dürfen. Dass ihr diese Ehre nun erneut zuteil werde, freue sie sehr: „Ich freue mich, dass ich dieses schöne Kostüm bei dem Umzug wieder tragen darf. Das hat mir beim letzten Mal riesig Spaß gemacht.“