Mehrheit für Venstre-Initiative
Überraschender Venstre-Wandel in Sachen Windpark
Überraschender Venstre-Wandel in Sachen Windpark
Überraschender Venstre-Wandel in Sachen Windpark
Sozialdemokratischer Vorschlag wurde niedergestimmt. Große Mehrheit für Venstre-Initiative für Kastrup-Thiset Enge.
Die Zuschauerränge waren überaus gut besucht, als der Stadtrat auf seiner Sitzung am Dienstagabend eine lange Tagesordnung in Angriff nahm – und dies war einzig einem Tagesordnungspunkt geschuldet: den Plänen für einen Windparkstandort in Kastrup-Thiset Enge.
Der Vorsitzende des Technischen Ausschusses und erklärte Gegner von Windkraft zu Land, Benny Bonde (Liberale Allianz), hatte – wie berichtet – angekündigt, vehement dafür zu kämpfen, dass aus diesen Plänen nichts wird – weder jetzt noch in Zukunft! Er hat seinen Plan erfüllt: Eine große Mehrheit von 27 Stimmen bei zwei radikalen Enthaltungen schloss sich einem Änderungsvorschlag des Venstre-Politikers Keld Valentin an. Danach besteht in Zukunft nur noch die Möglichkeit, die 17 bereits bestehenden Windkrafträder in der Region zu renovieren bzw. durch Anlagen mit einer Maximalhöhe von 130 Metern zu ersetzen.
Der Abstand zwischen den Anlagen zum nächsten Nachbarn muss mindestens 1.300 Meter betragen. Zudem wird der Bereich Nybøl als potenzieller Windparkstandort aus der kommunalen Planungsgrundlage entfernt. Der Standort Krejsel hingegen bleibt.
Noch kurz vor Beginn der Stadtratssitzung hatte sich indes ein ganz anderer Ausgang einer seit Jahren währenden Diskussion abgezeichnet: Die Sozialdemokraten hatten von den drei V-Politikern, Bürgermeister H. P. Geil, Fraktionschef Holger Mikkelsen und Ole Bang Jensen, die Zusage erhalten, für den sozialdemokratischen Änderungsvorschlag stimmen zu wollen, der somit eine Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigt hätte.
Danach wäre es möglich gewesen, die 17 alten Anlagen bei Bedarf durch moderne zu ersetzen und zudem weitere fünf Anlagen zu errichten– ebenfalls mit einem Mindestabstand von 1.300 Metern zur nächsten Besiedlung. Krejsel sollte im Gegensatz zu Nybøl als potenzieller Standort bewahrt werden.
Doch es kam anders. Nach einer Beratungspause schwand die Mehrheit für den sozialdemokratischen Vorschlag, so schnell wie sie gekommen war. Jens Chr. Gjesing (Sozialdemokraten) war nicht der Einzige im Stadtratssaal, der sich angesichts dessen verblüfft zeigte: „Ich stelle fest, dass ein gegebenes Wort anderthalb Stunden später nicht mehr gilt“, sagte er kopfschüttelnd. Auch der sozialdemokratische Bürgermeisterkandidat Henrik Rønnow hat keine Erklärung für den abrupten Venstre-Umschwung: „Da kann ich nur spekulieren. Unser Vorschlag wäre meiner Ansicht nach ein guter Kompromiss gewesen.“
Somit dürfte es auch in Zukunft keinen größeren Windpark in der Kommune Hadersleben geben: Potenzielle Investoren müssten noch einmal ganz von vorn mit einer Planung beginnen – und dies bei einer dann äußert begrenzten Anzahl von Windkraftanlagen. Diese Aussicht dürfte auch den leidenschaftlichsten Fürsprechern alternativer Energiegewinnung den Wind aus den Segeln nehmen.