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Gemütliche Gesprächsrunde statt digitaler Lehrstunde

Gemütliche Gesprächsrunde statt digitaler Lehrstunde

Gemütliche Gesprächsrunde statt digitaler Lehrstunde

Hadersleben/Haderslev
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In der Deutschen Bücherei Hadersleben half Projektmitarbeiterin Hannah Dobiaschowski einigen Stammlesern beim Umgang mit dem digitalen „Nordschleswiger“. Foto: Annika Zepke

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Eigentlich war „Nordschleswiger“-Mitarbeiterin Hannah Dobiaschowski nach Hadersleben gekommen, um den Lesern in der deutschen Bücherei Fragen zum digitalen „Nordschleswiger“ zu beantworten. Doch aus der anfänglichen Lehrstunde wurde am Ende eine lockere Gesprächsrunde in gemütlicher Atmosphäre.

Viele waren es nicht, die auf das „Nachhilfe“-Angebot des „Nordschleswigers“ im Umgang mit der App am Donnerstagvormittag in der deutschen Bücherei Hadersleben zurückgekommen sind. Der guten Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil:  Auch als alle Fragen beantwortet waren, wurde in der Bücherei in kleiner entspannter Runde noch fröhlich weitergeschnackt.

Papier und Online: Zwei verschiedene Paar Schuhe

„Wir sind hier der harte Kern“, sagt Ernst August Hansen lachend. Der 75-Jährige gehört zur Stammleserschaft des „Nordschleswigers“ und ist digital eigentlich sehr gut aufgestellt. Einige Fragen und Anregungen zur App hatte der Haderslebener aber dennoch. „Wirklich irritierend ist, dass auf der Seite kein Datum steht“, monierte Hansen.

Auch gegenseitig wurde sich geholfen: Ernst August Hansen erklärte Hans Peter Erichsen die Benachrichtigungs-Funktion auf dem Smartphone. Foto: Annika Zepke

„Nordschleswiger“-Mitarbeiterin Hannah Dobiaschowski hatte dafür jedoch eine einfache Erklärung: „Man darf seine Lesegewohnheiten von der Zeitung nicht einfach auf die Webseite übertragen. Digitales Lesen funktioniert anders, als wir es von der Papierzeitung gewohnt sind. Da die Webseite regelmäßig aktualisiert und mit neuen Artikeln versehen wird, sind die Tagesübergänge fließend und eine Sortierung nach Datum überflüssig.“

Eine Orientierungshilfe gebe jedoch die jeweilige Platzierung der Artikel auf der Webseite, so Dobiaschowski: „Die neuen Artikel stehen immer oben.“

Zu viele Möglichkeiten

Bei Gisela Ågren, die in wenigen Wochen ihren 85. Geburtstag feiern kann, sind es indes die vielen verschiedenen Optionen, über die sie zum digitalen „Nordschleswiger“ gelangen kann, die ab und an für Verunsicherung sorgen. „Es gibt so viele Möglichkeiten, und das ist es, was einen manchmal verwirrt“, erklärte Ågren. Unterkriegen lasse sie sich von der Fülle an Informationen jedoch nicht.

Aus der anfänglichen Fragestunde wurde eine lockere Gesprächsrunde, bei der auch „Nordschleswiger“-Mitarbeiterin Hannah Dobiaschowski noch Neues über die Minderheit lernen konnte, wie sie verriet. Foto: Annika Zepke

„Das ist wirklich fantastisch“

Hans Peter Erichsen liest den „Nordschleswiger“ ebenfalls online – wenn auch nicht übers Smartphone, wie der 77-Jährige verrät: „Ich habe so etwas gar nicht.“ Zwar besitze er ein Tablet, doch am liebsten informiere er sich am Computer auf der Webseite des „Nordschleswigers“ über das Geschehen in der Domstadtkommune, so der Haderslebener.

Als Hannah Dobiaschowski ihm erklärte, dass er auch den Newsletter abonnieren und ohne Kosten in sein E-Mail-Postfach geliefert bekommen kann, war Erichsen freudig überrascht: „Mir war gar nicht bewusst, dass das alles kostenlos ist. Das ist wirklich fantastisch, dass man selbst in Australien sitzen und kostenlos den ‚Nordschleswiger‘ mitlesen kann.“

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