Stadtgeschichte

Lichter der Geschichte: Altstadt in neuem Glanz

Lichter der Geschichte: Altstadt in neuem Glanz

Lichter der Geschichte: Altstadt in neuem Glanz

Hadersleben/Haderslev
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Gruppenbild mit Damen vor dem Obelisken: Mit dem Obelisken zum Gedenken an Herzog Hans dem Älteren erinnerte 1892 der deutsche Teil der Einwohnerschaft an die Verdienste des Herzogs, der die Stadtgeschichte geprägt hat. Der Gedenkstein musste im Laufe seiner Geschichte umziehen – und zwar 1950 an die Skibbrogade. Heute steht er wieder auf dem Schlossplatz. Ganz von ist Camilla Rørbye von Holstein von der Kommunalverwaltung zu sehen. Foto: Ute Levisen

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Das Herzstück der Haderslebener Altstadt, Slotsgrunden, hat ein Makeover bekommen: Zuerst kam ein Baum, dann ein Obelisk – und zu guter Letzt drei originale Gaslaternen. Sie zieren den Schlossplatz vor dem einstigen Spritzenhaus, das jetzt ein Feuerwehrmuseum ist – und eine wechselvolle Geschichte hat. Künftig werden dort die Wächter ein und aus gehen. Und mit ihnen die Gäste der Stadt.

Der Schlossplatz Slotsgrunden, vormals ein Teil der mittelalterlichen Burg „Haderslevhus“, ist mit seinen alten Häusern das Herzstück der Mittelaltstadt. Dennoch geht es mit der Zeit – dank einer gemeinsamen Initiative der Wohnungsgesellschaft Domea und der Kommune Hadersleben.

Die Gaslampen sind ein Geschenk von Privatleuten an das Archiv „Historie Haderslev“. Ein Jahr hat Hobby-Handwerker Leif Silbæk gebraucht, sie zu restaurieren. „Es war eine enorme Arbeit“, so der Archivleiter, „erst recht, wenn man bedenkt, dass Leif vom Rollstuhl aus arbeitete.“ Foto: Ute Levisen

Erst zog eine Platane auf dem Platz ein. Es folgte ein Obelisk zu Ehren von Herzog Hans dem Älteren – und seit Kurzem stehen auf dem Platz drei Gaslampen aus dem 19. Jahrhundert. 

Hier zündet Wächter Lars-Peter Melchiorsen – symbolisch – eine der drei Lampen an. Foto: Ute Levisen

Erst Spritzenhaus – jetzt Museum

Dank Domea wird auch das alte Spritzenhaus am Platz einer neuen Bestimmung zugeführt: Es dient fortan als Museum und beherbergt eine alte Handdruckspritze der Feuerwehr. Die Wächtergilde wird auf ihren Stadtführungen dort einkehren und Besuchende mit der Geschichte des altehrwürdigen Gemäuers vertraut machen. 

Alice Allerelli fand in ihrer Rede zur Einweihung in der Vorwoche lobende Worte: „Die Zusammenarbeit zwischen der Kommune Hadersleben, der Wohnungsgesellschaft, dem Lokalhistorischen Archiv und vielen Unternehmen hat eine Umsetzung des Projektes überhaupt erst ermöglicht.“ Foto: Ute Levisen

„Das alte Spritzenhaus aus dem Jahr 1834 diente bis 1930 der Feuerwehr“, erzählt Alice Allerelli, Vorsitzende von „Haderslev Byhuse“ bei Haderslev Boligselskab. Später wurde daraus die Werkstatt von Schuhmacher Seiding, und 1974 eröffnete Jacob Clausen dort eine Galerie. Das Musikfestival Kløften nutzte das Häuschen eine Zeit lang als Büro und hernach ging es bergab, als das Spritzenhaus zum Fahrradschuppen degradiert wurde. 

Bent Vedsted Rønne (rechts) ist hier mit Fuhrunternehmer Ole Bang Jensen zu sehen, der einer der Sponsoren des Projektes ist. Foto: Ute Levisen

Fruchtbare Kooperation

„Dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Wohnungsgesellschaft Domea und Camilla Rørbye von Holstein von der Kommunalverwaltung konnte das komplexe Projekt, das reich an historischen Elementen ist, erfolgreich umgesetzt werden“, so Bent Vedsted Rønne, Leiter des historischen Archivs der Kommune Hadersleben, in seiner Einweihungsrede.

Die Feuerfeuerwehrspritze ist heute im Spritzenhaus zu sehen. Die Altstadt wurde gleich zweimal in ihrer Geschichte von verheerenden Bränden heimgesucht: 1627 brannte ein Großteil der Altstadt nieder. 1759 wütete im Schlossviertel erneut ein Feuer. Infolgedessen kamen mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr auch Spritzhäuser ins Stadtbild. Foto: Ute Levisen

Flügelschlag der Geschichte

„Hier spürt man den Flügelschlag der Geschichte von 1292 bis in die Gegenwart“, so Rønne. „Es ist ein Stadtraum für die Einwohnerschaft und alle Menschen, die sich für Geschichte interessieren.“

Ehrenherzogin Anette Prip (links) ist hier mit Königin Dorothea und einem Wächter an der Platane vor dem Spritzhaus zu sehen. Foto: Ute Levisen
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