Deutsche Bücherei Hadersleben
Baum und Baupläne: Was wird aus der Esskastanie?
Baum und Baupläne: Was wird aus der Esskastanie?
Baum und Baupläne: Was wird aus der Esskastanie?
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Bis zu ihrem Umzug „wohnt“ die Deutsche Bücherei Hadersleben zur Miete: Der Haderslebener Geschäftsmann Torben Arevad hat das Gebäude gekauft. Der Büchereigarten und seine Esskastanie aber haben sich derweil zum Schauplatz eines Baumtourismus entwickelt. Das Schicksal des Baums hänge von mehreren Faktoren ab, sagt der neue Besitzer.
Der Verkauf des Gebäudes, das seit vielen Jahren die Deutsche Bücherei Hadersleben beherbergt, hat viele Menschen bewegt. Ebenso großen Anteil nimmt die Öffentlichkeit an der Esskastanie, die seit etwa 200 Jahren im Garten des Anwesens steht.
„Die Zukunft des Baums hängt von mehreren Faktoren ab“, sagt der neue Besitzer.
Torben Arevad ist Geschäftsmann. Dem Haderslebener gehört der Gebäudekomplex Kløften Park in der unmittelbaren Nachbarschaft der Bücherei am Aastruper Weg. Er trägt sich mit Plänen, das Wohnviertel auszubauen. Das Büchereigebäude ist Teil seiner Planung.
Zwischen den Bauplänen des Unternehmers und umweltbewussten Menschen in Hadersleben steht der alte Baum. Schätzungsweise 200 Jahre hat er auf dem Buckel.
Unternehmer: Großes Verständnis
Er habe großes Verständnis für das Anliegen der Leute, die sich für den Baum starkmachen, sagt Arevad. Kein böses Wort wolle er über sie verlieren. Auch er möge alte Bäume, er lebe selbst inmitten der Natur: „Aber manchmal werden Bäume einfach zu groß.“
Torben Arevad räumt ein, dass er bei den Verkaufsverhandlungen den alten Baum im Büchereigarten nicht auf der Rechnung hatte.
„Es gibt viele geschützte Bäume in der Gegend. Die Esskastanie gehört nicht dazu“, sagt er.
Schicksal von mehreren Faktoren abhängig
Dennoch betrachte er die Baumangelegenheit wohlwollend. Ob die Kastanie eine Zukunft habe, das hänge zum einen von einer forstwirtschaftlichen Einschätzung ab – zum anderen davon, was die Menschen, die einst in dem Viertel wohnen werden, zu einem großen, alten Baum in ihrer Nachbarschaft sagen.
„Ihre Einstellung kann von vielen Dingen abhängen, davon, wo man als Mensch gerade im Leben steht“, sinniert der Unternehmer. Auch Schatteneinwirkung spiele dabei eine Rolle.
Projektbeginn im Frühjahr
Voraussichtlich im Frühjahr beginnen die Projektierungsarbeiten für den Ausbau von Kløften Park. Dann wird auch die Baumfrage wieder aktuell.
Bis es so weit ist, dürfe man eines nicht vergessen, betont Arevad: „Der Baum steht auf einem Privatgrundstück – und was mit ihm geschieht, das ist Privatsache.“