Kirchenratswahlen 2024
Stimmenkönige erneut am Start: „Haben keinen abgeschreckt“
Stimmenkönige erneut am Start: „Haben keinen abgeschreckt“
Stimmenkönige erneut am Start: „Haben keinen abgeschreckt“
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Fokus Kirchenrat: Diese Themenreihe beleuchtet Hintergründe und Bedeutung der Kirchenratswahl, die am 17. September 2024 stattfindet. Piet Schwarzenberger und Claes Fuglsang, die Stadtkirchenrepräsentanten des deutschen Gemeindeteils in Hadersleben, stellen sich erneut zur Wahl. Ihre Kandidatur steht unter einem guten Stern: Beim Urnengang vor vier Jahren waren sie die Stimmenmagneten schlechthin. „Ein überzeugendes Signal“, findet der Dompropst.
Am 17. September wählen die Gemeindeglieder ihre Kirchenräte. In Hadersleben fühlen sich Claes Fuglsang und Piet Schwarzenberger, die Vertreter des deutschen Teils der Kirchengemeinden in Hadersleben, gut gewappnet. Sie sind zuversichtlich, wiedergewählt zu werden.
Mit gutem Grund.
Ein klares Signal der Mehrheit
„Bei der Wahl vor vier Jahren haben Piet und Claes die meisten Stimmen erhalten“, sagt Dompropst Torben Hjul Andersen anerkennend: „Das ist ein deutliches Signal der Mehrheit, dass wir unsere deutschen Kirchenvertreter brauchen.“
Claes Fuglsang, im Hauptberuf technischer Direktor der gleichnamigen Mälzerei, ist seit 24 Jahren dabei. Im kommenden Jahr feiert er sein 25-jähriges Jubiläum als Vertreter des deutschen Gemeindeteils in der Kirche zu Alt-Hadersleben.
„Es läuft gut bei uns“, sagt er, wenn er auf die vergangenen Jahre, nicht zuletzt auf die letzten vier davon, zurückblickt: „Unsere Kirche ist stets gut besucht – und wir haben viele Ehrenamtliche, die mit anpacken.“
Konrektor mit sechs kirchlichen Ehrenämtern
In den Kirchengemeinderäten der Domstadt wird Zusammenarbeit großgeschrieben: „Wir arbeiten hervorragend mit der dänischen Volkskirche zusammen – und untereinander ohnehin“, stellt Piet Schwarzenberger fest.
Er ist Konrektor der Deutschen Schule Hadersleben (DSH) und Ehrenamtler aus Leidenschaft: Sechs Ehrenämter hat er allein in der Kirche inne. So ist er etwa Mitglied des Propstei-Ausschusses, der über wichtige Bauprojekte entscheidet.
Eine Art der Anerkennung
Es ist eine Mitgliedschaft, die er auch als Anerkennung seiner Arbeit wertet: „Denn es ist keine Selbstverständlichkeit, dass der deutsche Gemeindeteil in diesem Gremium repräsentiert ist“, wie Schwarzenberger betont.
Beide Vertreter konnten in ihrer Arbeit stets auf die Unterstützung der Mehrheit zählen: „Wir haben sie nicht abgeschreckt“, scherzt Piet Schwarzenberger: „Und wir haben unseren Teil dazu beigetragen, dass die gesamte Gemeinde lebendig bleibt.“
Wermutstropfen
Obwohl: Einen Wermutstropfen gibt es! Im Unterschied zu Alt-Hadersleben fehlt es an Ehrenamtlichen in der Domgemeinde. Es gebe zudem kein verbrieftes Recht, dass die deutsche Minderheit in Kirchenräten repräsentiert sein muss.
Letztendlich sei dies dank der Wahlrechtsreform zu verschmerzen, wie beide Kirchenvertreter meinen. Wie bei der jüngsten Wahl werden keine Listen gewählt, sondern es ist eine Personenwahl, bei der Gemeindeglieder ihre Stimmen mehreren Kandidatinnen und Kandidaten geben können.
Claes Fuglsang konnte seine Cousine Marianne Møller gewinnen, sich gegebenenfalls als Stellvertreterin zur Verfügung zu stellen. Schwarzenberger hat noch keinen Suppleanten.
Kirchlicher Coup
Den größten Coup der aktuellen Wahlperiode sehen Fuglsang und Schwarzenberger darin, dass es nach dem Ausscheiden von Pastorin Christa Hansen gelungen ist, ihre Stelle prominent wiederzubesetzen – auch wenn dieser Prozess lange gedauert hat.
„Wir hatten in unserem Findungsprozess stets die Unterstützung von Bischöfin Marianne Christiansen“, betont Schwarzenberger.
Es hat sich gelohnt
Das Warten hat sich gelohnt. – Darin ist sich das Duo einig.
Mit der neuen deutschen Pastorin Bettina Sender pflegen nicht nur die beiden Kirchenratsvertreter, sondern auch die Volkskirche eine hervorragende Zusammenarbeit.
Kinder und Kirche: Aufgabe der Zukunft
„Bettina hat sich ausgezeichnet eingearbeitet“, lobt Piet Schwarzenberger und formuliert auch gleich ein wichtiges Ziel für die künftige Arbeit: mehr junge Menschen für die Kirche zu gewinnen.
„Das ist nicht einfach“, ergänzt Claes Fuglsang: „Man sieht die jungen Leute zur Konfirmation – und dann erst wieder zur Hochzeit in der Kirche.“
Beide hoffen, mithilfe der neuen Pastorin das Ruder zugunsten der Kirche herumreißen zu können. „Bettina ist dank ihrer früheren Arbeit für die Nordkirche in der Jugendarbeit sehr erfahren“, sagt Schwarzenberger.
... und zum Schluss ein Appell
Schwarzenberger und Fuglsang sind auf einen weiteren Paarlauf in den nächsten vier Jahren eingestellt.
„Wir können nur alle auffordern, ihr Wahlrecht zu nutzen“, appelliert Schwarzenberger: „Die Arbeit in den Kirchengemeinderäten umfasst nicht nur Geist, Kirche und Religion, sondern auch die Verwaltung unseres kulturellen Erbes.“