Gesundheitswesen
Region Süddänemark will Amputationsfälle überprüfen
Region Süddänemark will Amputationsfälle unter die Lupe nehmen
Region Süddänemark will Amputationsfälle untersuchen
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Eine am 9. August veröffentlichte Analyse ist zu dem Schluss gekommen, dass im dänischen Gesundheitssystem zu viele vermeidbare Amputationen vorgenommen werden. Die Region Süddänemark möchte deshalb noch einmal etliche Krankenhausjournale bezüglich der in den vergangenen drei Jahren vorgenommenen Beinamputationen überprüfen.
Zunächst wollte die Region Süddänemark nur ein paar wenige Krankenhausjournale bezüglich zuletzt durchgeführter Beinamputationen unter die Lupe nehmen. Damit gab sich die Behörde für Patientensicherheit (Styrelsen for Patientsikkerhed) aber nicht zufrieden, weswegen nun etliche Journale der vergangenen drei Jahre einer Überprüfung unterzogen werden.
Ursache der Untersuchung ist eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Analyse von „Regionernes Kliniske Kvalitetsudviklingsprogram“ (RKKP), die ergab, dass im dänischen Gesundheitssystem zu schnell vermeidbare Beinamputationen durchgeführt werden.
Die Region Seeland, welche die höchste Beinamputationsrate der fünf dänischen Regionen hat, will sogar sämtliche 1.311 vorgenommenen Beinamputationen der vergangenen drei Jahre durchgehen.
Amputationen ohne gefäßchirurgische Untersuchungen
„Nach Absprache mit der Behörde für Patientensicherheit gehen wir noch einmal durch die Journale der Patientinnen und Patienten, denen ein Bein im Jahr 2019, 2020 oder 2021, ohne Absprache mit einer Gefäßchirurgin oder einem Gefäßchirurgen, amputiert wurde. Wir haben keinen Grund zur Annahme, dass die Patientinnen und Patienten nicht die korrekte Behandlung bekommen haben. Wir sind uns aber einig, dass es Sinn macht, diese Fälle zu untersuchen, um ganz sicher zu sein“, sagt der Konzerndirektor der Region Süddänemark, Kurt Espersen.
200 bis 300 Fälle werden analysiert
Konkret handelt es sich dabei um 200 bis 300 Journale, die im Laufe der kommenden Monate analysiert werden sollen.
„Ich kann verstehen, wenn die Analyse von RKKP einigen Bürgerinnen und Bürgern, denen ein Bein amputiert wurde, Sorge bereitet. Wir schicken deshalb einen Brief an alle Patientinnen und Patienten, denen ein Bein zwischen 2016 und 2021 amputiert wurde, in dem wir sie dazu aufrufen, die Region zu kontaktieren, wenn ihnen Zweifel an ihren damaligen Behandlungsverläufen aufgekommen sind“, sagt Espersen.