Gesundheit
Region: Keine Brustkrebs-Operationen in Flensburg
Region: Keine Brustkrebs-Operationen in Flensburg
Region: Keine Brustkrebs-Operationen in Flensburg
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Frauen aus Nordschleswig, die sich einer Brustkrebsoperation unterziehen müssen, werden sich auf längere Fahrzeiten einstellen müssen. Der Gesundheitsausschuss der Region spricht sich gegen die Möglichkeit von Operationen in Flensburg aus. Die Vorsitzende nennt Gründe.
Die Region Süddänemark spricht sich gegen Brustkrebsoperationen in Flensburg (Flensburg) aus. Dies bestätigte die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Mette With Hagensen (Soz.), gegenüber dem „Nordschleswiger“.
Wie „Der Nordschleswiger“ kürzlich berichtete, werden im Krankenhaus in Apenrade (Aabenraa) ab Dezember aufgrund von Personalmangel keine Brustkrebsoperationen mehr durchgeführt. Patientinnen sollen stattdessen in Esbjerg oder Vejle operiert werden. Dabei geht es ausschließlich um die Operationen, die weitere Krebsbehandlung wird in Apenrade fortgeführt.
Der Wegfall Apenrades als Operationsstandort beschäftigte die Politik und die Medien. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) südlich der Grenze und die Schleswigsche Partei (SP) hatten nach Bekanntwerden der Nachricht eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit ins Spiel gebracht.
SP und SSW für Operationen in Flensburg
Im Vorfeld einer Sitzung des Gesundheitsausschusses der Region sagte SP-Chef Rainer Naujeck kürzlich dem Sender „Danmarks Radio“, kurze Wege seien wichtig. Deshalb begrüße er es, dass sich der Ausschuss mit der Möglichkeit befassen wolle, Operationen in Flensburg durchführen zu lassen.
Dem „Nordschleswiger“ sagte Naujeck, es gehe um die Patientinnen, diese müssten im Mittelpunkt stehen und nicht die Ökonomie.
Diako offen für Zusammenarbeit
Dr. Janning Wagner, Chefarzt der Diako Frauenklinik in Flensburg, bestätigt die Kontaktaufnahme der SP und des SSW und teilte dem „Nordschleswiger“ mit: „Im Telefonat mit der SP habe ich unsere Hilfe angeboten, die dänischen Kolleginnen und Kollegen, sofern ihre Patientinnen dies wünschen, durch direkten Kontakt mit uns zu unterstützen.“ Er führt weiter aus: „Durch die direkte Kontaktaufnahme können wir dann sehen, inwieweit aufgrund auch unserer eigenen Kapazitäten eine Versorgung zusätzlich für die dänischen Patientinnen möglich zu sein erscheint.“
Gründe für die Ablehnung
Die Region wolle gern eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, betonte Mette With Hagensen im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. Der Ausschuss sei aber der Ansicht, dass in diesem Fall eine Zusammenarbeit nicht infrage komme. Krankenhäuser in Vejle und Esbjerg hätten Kapazitäten. Es gebe in Dänemark zudem nur wenige Krankenhäuser, die diese Operationen durchführen dürften. Deutsche und dänische Richtlinien darüber hinaus in Einklang zu bringen, hält sie bei derartigen Operationen für hürdenreich. Eine Zusammenarbeit sollte ihrer Auffassung nach nicht in einem solchen Spezialgebiet beginnen.
Auch wenn der Entschluss nun steht, die Region will die Sache überdenken, wenn es einen Anlass gibt. Mette With Hagensen: „Wir wollen mit Frauen, die beispielsweise aus Apenrade kommen, gern ins Gespräch kommen, wie sie über die Operationen in Vejle denken. Und wir müssen sehen, wie viele Patientinnen es tatsächlich werden.“