Landwirtschaft
Darüber sprach der Vorsitzende auf der LHN-Generalversammlung
Darüber sprach der Vorsitzende auf der LHN-Generalversammlung
Darüber sprach der Vorsitzende auf der LHN-Vversammlung
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Der Landwirtschaftliche Hauptverein mit Sitz in Tingleff ist ein Pfeiler der deutschen Minderheit. Vorsitzender Christian Kock nutzte die Gelegenheit, den Mitgliedern Mut zu machen trotz der Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht, wie etwa der CO2-Steuer.
Volles Haus beim Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN) in Tingleff (Tinglev), der am Dienstagabend zur Generalversammlung eingeladen hatte. Rund 60 Landwirtinnen und Landwirte waren gekommen, um den Vorsitz neu zu bestimmen und sich über das Ergebnis informieren zu lassen, das der LHN im vergangenen Jahr erzielen konnte. Aufgabe des alten und neu gewählten Vorsitzenden Christian Kock war es auch, über das zu berichten, was im vergangenen Jahr beim LHN anstand, und welche Themen die Landwirtschaft derzeit beschäftigen.
Er nutzte seine Rede, um den Landwirtinnen und Landwirten Mut zu machen und positiv in die Zukunft zu blicken. Bei allen Sorgen, mit denen die Landwirtschaft umgehen müsse, machte er auch Hoffnung. 700.000 Klicks habe ein kurzes Video seines Sohnes erhalten, das, aus dem Cockpit eines Treckers aufgenommen, das schnurgerade Pflügen eines großen Feldes zeigt. Für Christian Kock Anzeichen dafür, dass die Menschen interessiert an der Landwirtschaft sind.
CO2-Steuer in der Landwirtschaft
Trotz der kommenden CO2-Abgabe in der Landwirtschaft, fallender Preise für einige Produkte, steigender Preise für Energie und Diesel, dem Fachkräftemangel, Kontrollen seitens der Behörden und der Schwierigkeit, die Nachfolge zu regeln, unterstrich Kock, dass 2022 das beste von vielen Jahren war. „Warum freuen wir uns nicht und sehen positiv in die Zukunft?“, fragte Kock. Er rief die Mitglieder des LHN dazu auf, sich den Erwartungen der Gesellschaft anzupassen und sich die gute Laune bei der täglichen Arbeit zu bewahren.
Warum freuen wir uns nicht und sehen positiv in die Zukunft?
Christian Kock, LHN-Vorsitzender
Das Interesse an der Landwirtschaft sollte genutzt werden, meinte der Vorsitzende. Es gelte, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, ihnen die Landwirtschaft zu erklären. Dies unterstrich auch Klaus-Peter Lucht, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, der in der kurzen Diskussion nach dem Vortrag von Christian Kock hervorhob, dass es dem Bauernverband gelungen sei, gute Gespräche mit Naturschutzgruppen zu führen.
Das Thema Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes in der Landwirtschaft war im vergangenen Jahr laut Kock ein stark diskutiertes Thema in der Landwirtschaft. Er erinnerte an die getroffene Vereinbarung, die festlegt, dass die Landwirtschaft ihre CO2-Emissionen um 55 bis 60 Prozent bis zum Jahr 2030 verringern muss. Einerseits zeigte sich der Vorsitzende zuversichtlich, dass die Abgabe verkraftbar sein werde, andererseits brachte er sein Missfallen über die Höhe einer CO2-Steuer für Flugbenzin und einer im Raum stehenden ebensolchen Steuer für Landwirte zum Ausdruck, die Tiere halten oder Getreide anbauen. Flugreisen sind seinen Gedanken nach oft vermeidbar, Nahrung nicht.
Gegenüber dem „Nordschleswiger“ sagte Kock, die Landwirtschaft warte noch auf die Vorgaben aus Kopenhagen, es sei noch nicht klar, worauf sich die Landwirtinnen und Landwirte einstellen müssten. Wie die Nachrichtenagentur „Ritzau“ kürzlich meldete, sollte eine Expertengruppe im Herbst vergangenen Jahres einen Bericht vorlegen, wie Landwirtschaft zukünftig besteuert werden soll, um die CO2-Ziele zu erreichen. Dieser Bericht soll nun mit rund einem Jahr Verspätung veröffentlicht werden.
LHN erzielt positives Ergebnis
Poul Erik Hedegaard, seit Frühjahr 2022 Direktor des LHN und Nachfolger von Tage Hansen, konnte ein positives Geschäftsergebnis vorweisen. Aus dem Minus des vergangenen Jahres ist ein Plus geworden. Kock und Hedegaard dankten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LHN für ihren großen Einsatz.
Viel Redebedarf gab es danach nicht, ein Landwirt wies auf die Schwierigkeit hin, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden. Eine weitere Frage war, ob der LHN als kleiner Verein eine Zukunft habe. Kock zeigte sich optimistisch, gerade weil der LHN klein sei, könne er schnell in einer wandelnden Geschäftswelt neue Geschäftsfelder suchen und finden.