Deutsch-Dänisch
Grenzhandel: Kommt das Dosenpfand, könnten 120 Millionen extra in die Staatskasse fließen
120 Millionen Steuereinnahmen, wenn das Dosenpfand kommt
Dosenpfand: 120 Millionen für den Staat
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Das dänische Steuerministerium hat ausgerechnet, dass ein dreistelliger Millionenbetrag in die Staatskasse fließen könnte, wenn das grenzüberschreitende Dosenpfand kommt. Das freut den Umweltminister und den Sozialdemokraten Jesper Petersen mit Wurzeln in Nordschleswig.
Ab spätestens 2029 müssen Bürgerinnen und Bürger aus Dänemark, die sich auf deutscher Seite im Grenzhandel mit Getränkedosen eindecken, Pfand auf diese bezahlen. Das dänische Steuerministerium kommt nun zu dem Schluss, dass die Einführung des grenzüberschreitenden Pfandes 120 Millionen Kronen in die dänische Staatskasse spült, denkt aber auch, dass die Zahl mit großer Unsicherheit behaftet ist.
Es gilt derzeit noch eine Sonderregel in Deutschland, die Dosen, die in den EU-Export gehen, vom Pfand ausnimmt.
Annahme: Pfand macht Fahrt über die Grenze unattraktiver
Das Ministerium geht davon aus, dass das Pfand die Fahrt über die Grenze unattraktiver macht. Softdrinks und Bier in Dosen werden die Däninnen und Dänen mehr in ihrer Heimat kaufen. Bei Softdrinks geht das Ministerium von 75 Millionen Kronen Mehreinnahmen aufgrund von Mehrwertsteuer und Abgaben aus. Bei Dosenbier sollen es 40 Millionen Kronen sein und bei Cider und alkoholischen Mixgetränken 5 Millionen – zusammen 120 Millionen Kronen.
Die Berechnung geht auf eine parlamentarische Frage von Jesper Petersen (Soz.) zurück, auf die Steuerminister Jeppe Bruus (Soz.) antwortet. Petersen ist in Hadersleben (Haderslev) geboren und in Hammeleff (Hammelev) in Nordschleswig aufgewachsen. Bruus geht in der Antwort davon aus, dass die Einführung des Pfandes die Anziehungskraft des Grenzhandels auf die Menschen in Dänemark vermindert, da sich der Einkauf verteuere. Fragesteller Petersen findet den „derart großen Betrag“ interessant. Er ärgert sich aber darüber, dass es vermutlich noch mehrere Jahre dauert, bis die Pfandfreiheit abgeschafft ist. „Wir sollten sie selbst abschaffen, statt zu warten“, so Petersen.
Die Abschaffung der Pfandfreiheit im deutsch-dänischen Grenzhandel geht auf eine neue Verpackungsverordnung zurück, die das EU-Parlament beschlossen hat. Sie zielt darauf ab, dass weniger Müll in der Natur landet. So nennt auch der dänische Umweltminister die Pfandeinführung „einen Sieg für die dänische Natur“.