Deutsche Minderheit

BDN-Spitze erwartet aktiveren Kontaktausschuss

BDN-Spitze erwartet aktiveren Kontaktausschuss

BDN-Spitze erwartet aktiveren Kontaktausschuss

Apenrade/Aabenraa
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Kulturministerin Joy Mogensen (Sozialdemokraten, r.) war als Vertreterin der dänischen Regierung bei der Wiedereinweihung des neugestalteten Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg anwesend. Neben ihr: (V. l.) Nzseumsleiter Hauke Grella, Museumsvorsitzende Ilse Friis, BDN-Hauptvorsitzender Hinrich Jürgensen und BDN-Generalsekretär Uwe Jessen. Foto: Karin Riggelsen

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Der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen hat die zurückgetretene Kulturministerin Joy Mogensen als freundlichen Menschen kennengelernt: „Leider hemmten Corona und Krankmeldung die Zusammenarbeit.“ Jesper Petersen ist für die Minderheit eine Schlüsselperson.

Der Wechsel an der Spitze des dänischen Kultur- und Kirchenministeriums ist in der deutschen Minderheit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden, denn seit der Amtszeit der Kulturministerin Mette Bock (Liberale Allianz) war das bisher von Joy Mogensen (Sozialdemokraten) geleitete Ministerium für Angelegenheiten der deutschen Minderheit zuständig.

Schwierige Phasen

„Ich habe Joy Mogensen als einen freundlichen Menschen kennengelernt“, so der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen. Er verweist auf ihre Teilnahme an der Eröffnung des neugestalteten Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg (Sønderborg) vor gut einem Jahr. „Leider hemmten Corona und die lange Krankmeldung der Ministerin die Zusammenarbeit“, so Jürgensen im Hinblick auf die schwierigen persönlichen Umstände der Ministerin, die erst viele Monate nach ihrer Ernennung die Amtsgeschäfte ausüben konnte.

Früher war das Unterrichtsministerium zuständig

„Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium hat immer gut geklappt“, so Jürgensen. Er erinnert aber auch daran, dass die Verlagerung der Zuständigkeit für die Minderheit ins Kulturministerium der Kennerin der Grenzlandverhältnisse, Mette Bock, nicht ganz problemlos abgelaufen war. „Das Unterrichtsministerium war als großes Ressort auf unsere Anliegen eingestellt, denn die meisten Themen der deutschen Nordschleswiger gegenüber der Regierung drehen sich um den Bereich Schule und Bildung“, so der BDN-Hauptvorsitzende. Das viel kleinere Kulturministerium musste bei finanziellen Fragen immer schnell das Folketing einschalten.

Jesper Petersen sprang in die Bresche

„Wir hatten in den vergangenen Monaten zum Glück im sozialdemokratischen Fraktionssprecher Jesper Petersen einen Politiker, der oft für uns in die Bresche gesprungen ist. Wir freuen uns, dass er jetzt als Ausbildungs- und Forschungsminister ins Kabinett eingetreten ist. Hoffentlich kann er als Nordschleswiger auch weiter erfolgreich für seine Heimatregion arbeiten“, so Hinrich Jürgensen. „Er kennt uns, und er hat viel für uns bewegt“, verweist er auf Petersens Rolle im Kontaktausschuss des Folketings für die deutsche Minderheit.

Die 1983 in Fjerritslev in Nordjütland geborene Ane Halsboe-Jørgensen war in der Regierung bisher für den Bereich Ausbildung und Forschung zuständig. Foto: Emil Helms / Ritzau Scanpix

 

„Leider hing der Kontaktausschuss in den vergangenen Jahren eher in der Luft. Es hat nur virtuelle Sitzungen gegeben, die persönlichen Begegnungen sollten jetzt wieder anlaufen“, so der Spitzenvertreter der deutschen Nordschleswiger, der auf mehr Aktivität im Ausschuss hofft. Zur neuen Kultur- und Kirchenministerin Ane Halsboe-Jørgensen (Sozialdemokraten) sagte Jürgensen: „Wir kennen sie bisher noch gar nicht. Ich hoffe, sie übernimmt die Zusage Joy Mogensens, beim Knivsbergfest am 11. September die Festansprache zu halten.“ Er würde sich freuen, wenn die neue Ministerin bald die Gelegenheit nutzt, die deutschen Nordschleswiger näher kennenzulernen.  

 

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