Gesundheit

Immer mehr Krebskranke werden zu spät behandelt

Immer mehr Krebskranke werden zu spät behandelt

Immer mehr Krebskranke werden zu spät behandelt

Vejle/Kopenhagen
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Strahlenbehandlung am Universitätskrankenhaus in Odense Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Bei einem Viertel der Fälle überschreitet die Region Süddänemark die Richtlinien für eine rechtzeitige Behandlung bei Krebserkrankungen. Der Anteil ist in den vergangenen beiden Jahren gestiegen.

Jede vierte Krebspatientin beziehungsweise jeder vierte Krebspatient in Nordschleswig, Südjütland und auf Fünen wurde 2022 nicht rechtzeitig behandelt. Das zeigen neue Zahlen der Gesundheitsdatenbehörde (Sundhedsdatastyrelsen).

Die Region Süddänemark konnte nur in 75 Prozent der Fälle das Behandlungspaket innerhalb der vorgesehenen Frist durchführen. Noch im Vorjahr gelang das trotz der Corona-Pandemie bei 81 Prozent der Patientinnen und Patienten; 2020 sogar bei 84 Prozent.

Dass es anders geht, beweist die Region Nordjütland. Dort hat man mit 80 Prozent die 81 Prozent fast halten können.

Ministerin überrascht

Süddänemark liegt ungefähr im Landesschnitt, der 74 Prozent beträgt. Das ist der niedrigste Prozentsatz, seit die Behörde die Daten 2013 erstmalig erfasst hat. Das Schlusslicht bildet die Region Seeland mit nur 65 Prozent.

Gesundheitsministerin Sofie Løhde (Venstre) sagt, es sei inakzeptabel, dass Patientinnen und Patienten länger auf ihre Behandlung warten müssen.

„Als ich im Dezember das Ministeramt übernahm, war mir bewusst, dass das Gesundheitswesen nach der Corona-Pandemie und dem Pflegestreik unter Druck stand. Ich hatte jedoch den klaren Eindruck, dass es geglückt war, die Behandlung von lebensbedrohlichen Krankheiten zu sichern“, sagt sie zu „Jyllands-Posten“.

Kritik von der Krebshilfe

Die dänische Krebshilfe, Kræftens Bekæmpelse, weist darauf hin, dass es Ziel der Regionen ist, die Fristen in 90 Prozent der Fälle einzuhalten. Direktor Jesper Fisker kritisiert, dass die Regionen immer weiter von diesem Ziel entfernt sind.

„Das ist sehr beunruhigend. Wir beobachten seit einigen Jahren diese Entwicklung in die falsche Richtung und haben jetzt einen historischen Tiefpunkt erreicht. Der neue Bericht bestätigt unsere Sorge, dass der Druck auf die Krankenhäuser die lebensbedrohlichen Krankheiten erreicht hat“, so Fisker laut einer Pressemitteilung.

Er fordert, dass deutlich mehr Mittel für die Krebsbehandlung eingesetzt werden. Gesundheitsministerin Løhde will am Dienstag sowohl einen kurz- als auch einen langfristigen Plan für das Gesundheitswesen präsentieren. Sie räumt gegenüber „Jyllands-Posten“ ein, man müsse „den ganz großen Geldbeutel“ hervorholen.

Regionen: Anzahl der Behandlung ist gestiegen

Vom Verband der Regionen, Danske Regioner, heißt es, man nehme die negative Entwicklung bei den Behandlungszeiten sehr ernst.

„Wir arbeiten an breiter Front daran, die Standardbehandlungszeiten einzuhalten. Dies geschieht unter anderem, indem wir enger zusammenarbeiten, um die Kapazitäten der unterschiedlichen Regionen besser auszunutzen und das Personal vor Ort arbeitet mit Hochdruck“, sagt Karin Friis Bach (Rad), Vorsitzende des Gesundheitsausschusses von Danske Regioner, laut einer Pressemitteilung.

Der Verband der Regionen weist darauf hin, dass die Anzahl der Krebsbehandlungen deutlich angestiegen ist. 2022 haben die Regionen 160.689 dieser Behandlungspakete durchgeführt; 4.566 mehr als im Vorjahr.

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