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Mal umgekehrt: Siegfried Matlok im Interview bei „DK4“

Mal umgekehrt: Siegfried Matlok im Interview bei „DK4“

Mal umgekehrt: Siegfried Matlok im Interview bei „DK4“

Kopenhagen
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Auf Sendung: Bertel Haarder im Gespräch mit Siegfried Matlok Foto: Walter Turnowsky

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Seit zehn Jahren produziert der ehemalige Chefredakteur des „Nordschleswigers“ die Sendung „Dansk-tysk med Matlok“. Aus diesem Anlass hat der Sender „DK4“ den Spieß einmal umgedreht und den Ex-Politiker Bertel Haarder gebeten, Siegfried Matlok zu interviewen.

Beim Vorgespräch zwischen Moderator Bertel Haarder und Interviewgast Siegfried Matlok wird bereits deutlich, dass Letzterer sich ein wenig an die Rolle gewöhnen muss.

Seit zehn Jahren lädt der ehemalige „Nordschleswiger“-Chefredakteur prominente Gäste in die Sendung „Dansk-tysk med Matlok“ ein. Am Donnerstag ist er selbst zu Gast in einer anderen Sendung bei „DK4“, nämlich „Bertel &“. 

Der Sender von Siegfried Matloks Mikrofon wird im Sacko versteckt. Foto: Walter Turnowsky

Der langjährige Venstre-Politiker hat die Themen vorbereitet, die er anschneiden möchte, doch Matlok hat den einen und anderen Vorschlag, was man auch noch anschneiden könnte. Die Anekdoten sprudeln nur so aus ihm heraus. 

Er schließt sie mit einem „aber das bestimmst du ja, ob du das mitnehmen möchtest“ – ein wenig, als ob er sich auch selbst daran erinnern muss. Haarder zeigt sich aufgeschlossen, einige von Matloks Vorschläge einzubauen. 

Bertel Haarder und Siegfried Matlok beim Vorgespräch Foto: Walter Turnowsky

Der verantwortliche Redakteur Steen W. Petersen beruhigt den Moderator: „Wir haben etwas extra Zeit für dich eingeplant.“ Dabei sind 40 Minuten für ein TV-Interview ohnehin schon recht lang. Aber die Formate bei „DK4“ lassen den Interviewpartnerinnen und -partnern mehr Raum – die Gesprächsatmosphäre ist locker und freundlich. 

Einleitung auf Sønderjysk

Nachdem das Licht dann noch den letzten Feinschliff erhalten hat und die Nasen gepudert worden sind, kann die Aufzeichnung beginnen. Es sind zwei 79-jährige Nordschleswiger, die sich gegenübersitzen. Und spaßeshalber besprechen sie am Anfang des Interviews, ob sie es auf Sønderjysk machen sollen.

Etwas Puder, damit das Gesicht nicht glänzt Foto: Walter Turnowsky

Aus Rücksicht auf das Publikum nördlich der Königsau lassen sie es dann bleiben. Doch Haarder hat somit die perfekte Einleitung für seine erste Frage, ob es nicht so sei, dass der Dialekt der Region vor allem innerhalb der deutschen Minderheit gepflegt werde. Matlok pflichtet ihm bei, und im Laufe der Sendung wird noch eine prominente Person genannt, auf die dies ganz besonders zutrifft: Tonderns „deutscher“ Bürgermeister Jørgen Popp Petersen.

Grenzlandgeschichte aus der persönlichen Warte

Sobald die Aufzeichnung läuft, hat Matlok in die Rolle als Gast hineingefunden. Er geht auf die Fragen Haarders ein, beantwortet sie ausführlich und nuanciert. Wobei er das eine oder andere Mal ein wenig weiter ausholt – und noch ein bis zwei Dinge erwähnen möchte, bevor er die eigentliche Frage beantwortet.

Die Aufnahme läuft Foto: Walter Turnowsky

Die Entwicklung im Grenzland zieht sich – wie könnte es bei den beiden Gesprächspartnern anders sein – als roter Faden durch die Sendung. Schließlich verkörpern sie durch ihre Biografie einen Teil dieser Geschichte. 

Eine gemeinsame Erinnerung ist eine Rede Bertel Haarders bei einem der Årsmøder der dänischen Minderheit 2006. Als erster prominenter Politiker sprach er an, dass Mitglieder der Minderheit unschuldig im Faarhuslager gelandet seien. 

Tags darauf kam der Anruf von Matlok, der ihm für diese Entschuldigung dankte. Doch der damalige Chefredakteur hatte noch etwas anderes auf dem Herzen. Es habe schon auch so einige üble Nazis in der Minderheit gegeben, sagte er. Die Anekdote hat sich offensichtlich beiden eingeprägt, bereits im Vorgespräch erinnerten sie sich lebhaft an sie.

„Einen hab' ich noch“

Weitere naheliegende Themen für das Duo sind die deutsch-dänischen Beziehungen sowie die gesellschaftliche und politische Lage in Deutschland. Also die Themen, um die es in Matloks eigener Sendung geht. Daher werden auch Ausschnitte aus den zehn Jahren der Sendung eingespielt. 

Zum Schluss noch ein Foto für die Ankündigung der Sendung Foto: Walter Turnowsky

Bei dem entspannten Gespräch sind die 40 Minuten plus Nachspielzeit schnell vorbei, und Bertel Haarder verabschiedet sich vom Publikum und von Matlok. Dieser hat jedoch noch eben eine Anekdote mit Helmut Kohl und Poul Schlüter auf Lager. Diese wird den Zuschauerinnen und Zuschauern jedoch vorenthalten bleiben, wenn die Sendung am 3. September ab 18 Uhr erstmals ausgestrahlt wird. Sie wird weggeschnitten. 

Korrigiert am 2.9.: Bertel Haarder hielt seine Rede nicht wie zunächst angegeben anlässlich des Befreiungstages. 

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